Unter dem Motto "Die Zukunft gehört Dir!" öffneten am 3. April 2025 Unternehmen, Hochschulen und Institutionen bundesweit ihre Türen für den Girls’Day und Boys’Day – so auch die Agentur für Arbeit Montabaur. Knapp 150 Schüler und Schülerinnen der 7. Klassen der Realschulen Nentershausen und Ransbach-Baumbach folgten der Einladung, um die Welt der Arbeit kennenzulernen.

In den Berufen der IT, im Handwerk, in den Naturwissenschaften oder Technik liegt der Frauenanteil nach wie vor unter 40 Prozent. Der Männeranteil liegt wiederum in Berufen und Studiengängen in der Sozialen Arbeit, wie Pflege oder Erziehung unter 40 Prozent. Also ein besonderer Tag, der junge Menschen dazu ermutigt, über den Tellerrand traditioneller Berufsbilder hinauszublicken und neue Wege für ihre Zukunft zu entdecken. Für Unternehmen die Chance, frühzeitig potentielle Fachkräfte von morgen kennenzulernen – ein Gewinn für beide Seiten. 

"Wir freuen uns sehr über die positive Resonanz. Der Aktionstag soll die Vielfalt der Berufe in der modernen Arbeitswelt aufzuzeigen und junge Menschen motivieren, sich fernab von Rollenklischees mit möglichen Berufsfeldern zu beschäftigen. 

Solche Erlebnisse können ganz neue Zukunftsperspektiven eröffnen und dazu beitragen, den betrieblichen Fachkräftenachwuchs zu sichern." erklärt Elmar Wagner, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Montabaur. 

Unternehmen aus Handwerk, Industrie, Kunststoffverarbeitung, Pflege und Verkauf luden zum persönlichen Austausch ein und gaben Einblicke in ihre vielfältigen Berufsbilder. Die sechs teilnehmenden Betriebe und die Handwerkskammer Koblenz bilden zusammen in über 50 verschiedenen Berufen aus. 

Für die jungen Leute gab es ein buntes Angebot mit zahlreichen Möglichkeiten sich zu erproben und die eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu testen. So gab es u.a. einen Lackiersimulator, Frisierköpfe und Schaltanlagen an denen die Schüler und Schülerinnen ganz praktisch Hand anlegen durften. 

"Der Lacksimulator bei der HWK war super! Da habe ich gemerkt, wie wichtig Mathe und Technik sind ist. Ich hätte nie gedacht, dass das so Spaß machen kann!" freut sich eine Schülerin und macht sich auf dem Weg zur nächsten Station.

Ein Beeinträchtigen-Parcours stellte die Fragen: Wie kann sich Demenz anfühlen? Wie ist das körperliche und emotionale Erleben im Alltag? Am fiktiven Beispiel der dementen „Oma Erna“ wurden Alltagssituationen nachempfunden. Ganz anders an den Stationen zu Architektur/Mathematik. Dort wurden Pyramiden, Soma-Würfel und Brücken gebaut, um Konzentration, Feinmotorik, Geduld und räumliches Vorstellungsvermögen zu erproben. 

Dass es sich lohnt an einem solchen Aktionstag sein Unternehmen vorzustellen, hat Peter Aller, Ausbildungsleiter der Huf Haus GmbH u. Co.KG zu berichten. „Neben den beiden Auszubildenden haben wir heute auch einen Schülerpraktikanten dabei. Der junge Mann hatte letztes Jahr den Girls’Day und Boys’Day hier besucht, kam mit uns ins Gespräch und nahm einen Flyer mit. Jetzt absolviert er ein 14-tägiges Praktikum bei uns. Wenn alles gut geht, bieten wir ihm gerne einen Ausbildungsplatz an.“

In der abschließenden Feedback-Runde das Fazit der Schüler und Schülerinnen: „Ein spannender und abwechslungsreicher Tag!“ Sie schwärmten Insbesondere von den Arbeitgeber-Stationen, da die Jugendlichen aktiv mitarbeiten durften und so Vogelhäuser entstanden sind, selbst angeschlossene Steckdosen brachten Glühkörper zum Leuchten und so mancher Junge hat das erste Mal eine Frisur gesteckt.  Die Ausbildungsbetriebe wollen gerne wiederkommen: „Die Schülerinnen und Schüler waren sehr engagiert. Es war toll zu sehen, wie viel Interesse für unsere Arbeitsplätze bestand.“