Der Arbeitsmarkt im Januar 2024

Arbeitslosigkeit steigt geringer als im Landesschnitt

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

Die Zahl der Arbeitslosen im Nordschwarzwald ist im Januar deutlich gestiegen, allerdings weniger stark als im Landesschnitt.
14.395 Männer und Frauen waren am Zähltag Mitte Januar ohne Arbeit, 688 oder 5,0 Prozent mehr als im Dezember und 1.268 oder 9,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – ist von Dezember auf Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,8 Prozent.
„Für den Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn gibt es mehrere Gründe. Auch in diesem Jahr wirkten sich saisonale Effekte wie das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen zum Jahresende sowie witterungsbedingte Arbeitsausfälle aufgrund der frostigen Temperaturen auf den Arbeitsmarkt aus. Hinzu kommt, dass ein Jahr mit unerwartet vielen Insolvenzen und Betriebsschließungen mit vielen betroffenen Beschäftigten hinter uns liegt“, erläutert Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, die aktuelle Entwicklung.
„Angesichts der zahlreichen weltwirtschaftlichen Krisen und einer sich eintrübenden Konjunktur zeigt sich der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald auch zu Beginn des Jahres 2024 nach wie vor robust. Die Arbeitslosigkeit ist im Landesvergleich sowohl gegenüber dem Vormonat (BW: + 6,6 Prozent) als auch gegenüber dem Vorjahr (BW: + 10,2 Prozent) weniger stark gestiegen,“ ergänzt die Agenturchefin.
Der Arbeitskräftebedarf ist, bedingt durch die Feiertage zum Jahreswechsel und den Betriebsferien im Januar, etwas zurückgegangen. Insgesamt wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim im Januar 640 freie Stellen gemeldet, 192 oder 23,1 Prozent weniger als im Vormonat und 21 oder 3,2 Prozent weniger als im Januar des Vorjahres. Fast 80 Prozent der gemeldeten Stellen setzen mindestens eine abgeschlossene Ausbildung voraus. Über diese verfügen aber weniger als die Hälfte der arbeitslos gemeldeten Menschen.
„Die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber passt häufig nicht mit den Anforderungen der Unternehmen zusammen. Das Thema Weiterbildung wird deshalb auch in diesem Jahr ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein, damit noch mehr Arbeitslose den Sprung zurück in Arbeit schaffen,“ so Lehmann.

Arbeitslose
Insgesamt meldeten sich im Verlauf des Monats 3.607 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 360 oder 11,1 Prozent mehr als im Dezember und 509 oder 16,4 Prozent mehr als im Januar 2023. Gleichzeitig konnten 2.912 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 138 oder 4,5 Prozent weniger als im Vormonat aber 582 oder 25,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Zahl der Kurzarbeiter und kurzarbeitenden Betriebe
Nach einer ersten Hochrechnung zur realisierten Kurzarbeit für den Monat September haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 2.491 Beschäftigte in 79 Betrieben kurzgearbeitet.

Entwicklung nach Rechtskreisen
Im Bereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren Mitte Januar 6.632 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 454 oder 7,3 Prozent mehr als im Dezember und 829 oder 14,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bei den Jobcentern (Rechtskreis SGB II) ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 234 der 3,1 Prozent und gegenüber dem Vorjahr um 439 oder 6,0 Prozent auf 7.763 gestiegen.

Regionale Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellenbezirken
Unter den sieben Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim hat Mühlacker mit 3,2 Prozent den besten Wert. Es folgen Nagold mit 3,5 Prozent, Calw mit 3,6 Prozent, Freudenstadt mit 3,8 Prozent, Horb mit 3,9 Prozent, Pforzheim mit 4,8 Prozent und Bad Wildbad mit 5,3 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen und der Stadt Pforzheim
Die unterschiedlichen Strukturen innerhalb des Agenturbezirkes haben auch im Januar zu einer großen Bandbreite der Arbeitslosenquoten geführt. Sie liegt zwischen 3,1 Prozent im Enzkreis und 6,6 Prozent im Stadtkreis Pforzheim.

Landkreis Calw
Die Arbeitslosenquote hat sich im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent erhöht. Im Januar 2023 lag sie noch bei 3,6 Prozent. Insgesamt waren 3.612 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.744 (48,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1.868 (51,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 161 Stellenangebote gemeldet. Das waren 14 oder 8,0 Prozent weniger als im Vormonat und 54 oder 25,1 Prozent weniger als im Januar 2023. Derzeit sind 966 offene Stellenangebote im Bestand, 487 oder 33,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Enzkreis
Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent. Insgesamt waren 3.536 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.836 (51,9 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1.700 (48,1 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 138 Stellenangebote gemeldet. Das waren 35 oder 20,2 Prozent weniger als im Vormonat aber 17 oder 14,0 Prozent mehr als im Januar 2023. Aktuell sind 1.208 offene Stellenangebote im Bestand, 102 oder 7,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Landkreis Freudenstadt
Die Arbeitslosenquote ist von Dezember auf Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,4 Prozent. Insgesamt waren 2.708 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.308 (48,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1.400 (51,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wur-den 166 Stellenangebote gemeldet. Das waren 82 oder 33,1 Prozent weniger als im Vormonat aber 26 oder 18,6 Prozent mehr als im Januar 2023. Aktuell sind 1.104 offene Stellenangebote im Bestand, 216 oder 16,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Stadt Pforzheim
Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 6,6 Prozent und damit um 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat. Im Januar 2023 lag sie bei 6,0 Prozent. Insgesamt waren 4.539 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1.744 (38,4 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2.795 (61,6 Prozent) in der Grundsicherung. Im Januar wurden 175 Stellenangebote gemeldet. Das waren 61 oder 25,8 Prozent weniger als im Vormonat und zehn oder 5,4 Prozent weniger als im Januar 2023. Derzeit sind 1.056 offene Stellenangebote im Bestand, 125 oder 10,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Stellenmarkt
Mitte Januar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 4.334 offene Stellen gemeldet, 49 oder 1,1 Prozent mehr als im Dezember aber 930 oder 17,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.