Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit entwickelt sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Neubrandenburg saisontypisch“, so Andreas Wegner, Leiter der Arbeitsagentur. Im Januar 2025 sind 12.519 Menschen im Landkreis der Mecklenburgischen Seenplatte arbeitslos gemeldet, 712 Personen mehr (6 Prozent) als im Dezember und 150 Personen bzw. 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 9,8 Prozent und lag damit 0,6 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 9,6 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 4.381 Personen (542 Personen mehr als im Vormonat und 58 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 8.138 Arbeitslose registriert (170 Personen mehr als im Vormonat und 92 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 65 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Die Bestandszahl der Arbeitslosen allein bildet die Situation am Arbeitsmarkt jedoch nicht vollständig ab. Hinter dem Anstieg von 712 Arbeitslosen verbirgt sich deutlich mehr Bewegung am Arbeitsmarkt. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.189 Personen arbeitslos, 197 weniger als im Januar 2024. Direkt aus Erwerbstätigkeit meldeten sich 1.159 Personen arbeitslos, 70 (oder 5,7 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Im Januar 2025 beendeten 1.496 Menschen ihre Arbeitslosigkeit (132 weniger als im Januar 2024). 431 davon nahmen direkt eine Erwerbstätigkeit auf (65 weniger als im Januar 2024).
Stellenangebot
„Der regionale Arbeitsmarkt ist weiterhin aufnahmefähig“, erläutert Andreas Wegner. „Die Unternehmen in der Seenplatte meldeten der Agentur für Arbeit im Januar 324 neue offene Stellen“ (77 weniger als im Vormonat und 42 weniger als vor einem Jahr). „Aktuell haben wir damit 2.358 freie Stellen im Bestand.“
Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen Baugewerbe, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen.
Bürgergeld
Erfreulich ist auch die Entwicklung in den Jobcentern, hier stieg die Zahl der Menschen, die Bürgergeld erhalten, im Januar nur leicht um 52 Personen oder 0,4 Prozent auf nun mehr 14.760 an und liegt damit um 2,5 Prozent oder 380 Personen unter dem Vorjahr. „Eine Ursache hierfür ist“, so Andres Wegner „der wachsende Integrationserfolg bei Menschen, die aus der Ukraine vor dem russischen Angriff geflohen sind.“ In den Jobcenter in der Seenplatte wurden 681 arbeitslose Ukrainerinnen und Ukrainer im Januar betreut. 34 weniger als im Dezember und 103 weniger als im Januar des Vorjahres.
Ausbildungsmarkt
Auch der Ausbildungsmarkt im Agenturbezirk entwickelt sich positiv. Weiterhin hoch ist die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen in der Mecklenburgischen Seenplatte. Aktuell sind in der Agentur für Arbeit Neubrandenburg 1.104 Ausbildungsplätze gemeldet, das sind 43 mehr als im Januar 2024. Auch die Zahl der Bewerber*innen ist im Jahresvergleich gestiegen. Aktuell sind bei der Agentur 1.007 junge Menschen gemeldet, die einen Ausbildungsplatz suchen, 277 mehr als vor einem Jahr.
„Wer einen Ausbildungsplatz sucht und noch nicht im Kontakt mit der Berufsberatung ist, sollte umgehend einen Beratungstermin in der Agentur vereinbaren“, rät Andreas Wegner.
Am einfachsten geht das über die App „Meine Azubiwelt“ oder online unter https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung#termin-vereinbaren oder telefonisch unter der Rufnummer 0800 4 5555 00.
Auch Arbeitgebern die Auszubildende suchen und noch keinen Kontakt zur Agentur haben und den Ausbildungsplatz in die Jobbörse der Arbeitsagentur einzustellen möchten, können unter der Rufnummer 0800 4 5555 20 Kontakt zum Arbeitgeberservice aufzunehmen.
Entwicklung in den Dienststellen
In den Dienststellen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Januar recht unterschiedlich. Am
günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Röbel; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung im Bezirk der Geschäftsstelle Neubrandenburg mit einer
Zunahme von 7 Prozent.
Fazit und Ausblick
„Der Arbeitsmarkt ist weiterhin robust“ beurteilt Andreas Wegner die aktuelle Entwicklung. „Das Licht auf dem Arbeitsmarkt ist der Umstand, dass die Unternehmen Ihre Fach- und Arbeitskräfte weiter halten und auch weiterhin auf hohem Niveau ausbilden“ so Wegner „der Schatten, dass die Einstellungsbereitschaft sinkt und so die Langzeitarbeitslosigkeit steigt.“
Für Februar erwartet Wegner einen weiteren leichten saisonbedingten Anstieg, bevor dann im März die Arbeitslosigkeit wieder zurückgehen wird.