„Das Jahr 2024 war für den Arbeitsmarkt herausfordernd. Die weltpolitische Gesamtlage war und ist problematisch, und das hat Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung und verdüstert den Arbeitsmarkt. Ob es die hohen Energiepreise sind, der Fachkräftemangel, die Inflation oder die Unsicherheit über den Exportmarkt nach dem Regierungswechsel in den USA - Unternehmen blicken überwiegend pessimistisch in die Zukunft und agieren zurückhaltend“, so Carmen Giss, neue Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach, zu den aktuellen Zahlen.
„Es gibt aber auch Lichtblicke. Bei der Betrachtung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zeigt sich, dass der Bestand im Offenbacher Agenturbezirk hessenweit am stärksten gestiegen ist. Um diese Impulse aufzunehmen, werden wir die Themen Qualifizierung und Weiterbildung weiterhin priorisieren. Nur mit gut ausgebildeten Fachkräften kann die Region langfristig prosperieren.“
In der Rückschau auf 2024 ist am Offenbacher Arbeitsmarkt mit 17.446 gemeldeten Personen im Jahresdurchschnitt ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. 2023 waren es im Jahresdurchschnitt 16.251 Arbeitslose. Der Jahresdurchschnittswert der Arbeitslosenquote stieg auf 6,3 Prozent gegenüber 5,9 Prozent 2023 an.
Im aktuellen Berichtsmonat Dezember waren 17.603 Frauen und Männer in Stadt und Kreis Offenbach arbeitslos gemeldet, das sind 41 mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat kam ein Anstieg von 1.135 Personen zustande.
Die Arbeitslosenquote stabilisierte sich mit 6,3 Prozent auf dem Vormonatswert gegenüber 6,0 Prozent im Dezember 2023.
Stadt Offenbach
Im Jahresdurchschnitt 2024 gab es in der Stadt Offenbach mit 7.305 arbeitslos gemeldeten Personen ein Plus von 465 Personen gegenüber 2023 mit 6.840 Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquote betrug im Jahresdurchschnitt 9,2 Prozent gegenüber 8,8 Prozent im Vorjahr.
7.495 Personen waren im Dezember in der Stadt Offenbach arbeitslos, das sind 9 Personen oder 0,1 Prozent weniger als im November. Im Vergleich zum Dezember 2023 ergab sich ein Plus von 8,1 Prozent. Daraus ergab sich eine Arbeitslosenquote von 9,3 Prozent gegenüber 9,4 Prozent im November und 8,9 Prozent im Vorjahresmonat.
Kreis Offenbach
Mit einem Jahresdurchschnitt von 10.141 Arbeitslosen war im Kreis Offenbach ein Zuwachs von 730 Personen zu verzeichnen (2023: 9.411 Personen im Jahresdurchschnitt). Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote lag mit 5,1 Prozent über dem Schnitt 2023 mit 4,8 Prozent.
Im Kreis Offenbach waren 10.108 Menschen arbeitslos gemeldet, 50 Personen oder 0,5 Prozent mehr als im November und 6,0 Prozent mehr als im Dezember 2023. Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,1 Prozent im Vergleich zu 5,0 Prozent im Vormonat und 4,9 Prozent im Dezember 2023.
Die Entwicklung in den Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit Offenbach waren 6.055 Personen arbeitslos gemeldet, 81 mehr als im Vormonat November. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Anstieg von 950 Personen.
Bei den Jobcentern MainArbeit und ProArbeit waren 11.548 Menschen arbeitslos gemeldet, 40 weniger als im Vormonat und 185 mehr als im Vorjahresmonat.
Arbeitslose, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut (Arbeitslosenversicherung). Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, sind die Jobcenter MainArbeit (Stadt Offenbach) und ProArbeit (Kreis Offenbach) zuständig.
Entwicklung in den Personengruppen
9.317 Männer waren im Dezember arbeitslos gemeldet, 113 mehr als im Vormonat. 8.286 Frauen waren ohne Arbeit, 72 weniger als im November. 1.739 Jugendliche unter 25 Jahren waren arbeitslos, gegenüber November sind das 85 weniger. 3.891 über 55-jährige waren arbeitslos gemeldet, 10 Personen mehr als im vorangegangenen Monat.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Den aktuellen Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zufolge gab es im Offenbacher Agenturbezirk im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg. Nach den neuesten verfügbaren Zahlen vom Juni 2024 ergab sich mit 189.454 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort ein Plus von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Im Produzierenden Gewerbe kam, verglichen mit dem Vorjahresquartal, mit 37.826 Beschäftigten ein Minus von 1,8 Prozent zustande. In den Dienstleistungsbereichen gab es mit 151.357 SvB einen Anstieg von 3,3 Prozent.
Offene Stellen
Im Jahresdurchschnitt 2024 waren 3.373 offene Stellen zur Vermittlung gemeldet, 2,6 Prozent mehr als 2023.
3.161 offene Stellen waren im Dezember von Unternehmen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Offenbach gemeldet. 518 offene Stellen wurden vom Arbeitgeber-Service neu akquiriert. 585 offene Stellen konnten erledigt werden.