„Die Arbeitslosigkeit ist im Vormonatsvergleich vor allem im Bereich der Grundsicherung gestiegen. In der Arbeitslosenversicherung schlägt zu Buche, dass viele Jüngere nach ihrer absolvierten Ausbildung noch nicht in eine weiterführende Beschäftigung eingemündet sind – die ‚zweite Schwelle‘ stellt nach wie vor eine Hürde dar.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist leicht gewachsen; jedoch sorgt der ausbleibende wirtschaftliche Rückenwind dafür, dass die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen weiterhin verhalten ist“, sagt Carmen Giss, Vorsitzende der Geschäftsführung der Offenbacher Agentur für Arbeit.
„Am Ausbildungsmarkt geht die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weiter auseinander. Dennoch können junge Menschen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart in eine Ausbildung einsteigen. Wer etwas Flexibilität mitbringt, steigert die Erfolgschancen deutlich. Mit Hilfe unserer Berufsberatung ist der Einstieg in eine chancenreiche Ausbildung auch jetzt noch machbar.
Für Frauen bietet die ‚Woche der Chancengleichheit‘ Information und Inspiration rund um den Arbeitsmarkt und beruflichen Wiedereinstieg. Auch diese Chance kann genutzt werden“, so Carmen Giss abschließend.
Im August waren im Offenbacher Agenturbezirk 19.330 Personen arbeitslos gemeldet, 246 mehr als im Juli und 1.421 mehr als im Vorjahresmonat.
Die Arbeitslosenquote blieb stabil auf dem Vormonatswert von 6,8 Prozent. Im Vergleichsmonat des Vorjahres lag sie bei 6,4 Prozent.
Stadt Offenbach
In der Stadt Offenbach waren im August 7.715 Personen arbeitslos gemeldet, 12 Personen oder 0,2 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum August 2024 ergab sich ein Zuwachs von 377 Personen (5,1 Prozent).
Auch hier stabilisierte sich die Arbeitslosenquote mit 9,5 Prozent auf dem Wert des Vormonats. Im August 2024 lag sie bei 9,1 Prozent.
Kreis Offenbach
11.615 Menschen waren im Kreis Offenbach arbeitslos gemeldet, 234 mehr als im Juli und 1.044 mehr als im August 2024. Die Arbeitslosenquote wuchs auf 5,8 Prozent. Im Juli lag sie bei 5,6 und im August 2024 bei 5,3 Prozent.
Die Entwicklung in den Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit Offenbach waren 7.183 Personen arbeitslos gemeldet, 41 mehr als im Juli und 996 mehr als im August 2024.
Bei den Jobcentern MainArbeit und ProArbeit waren im August 12.147 Menschen arbeitslos gemeldet, 205 mehr als im Vormonat und 425 mehr als im Vorjahresmonat.
Arbeitslose, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut (Arbeitslosenversicherung). Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, sind die Jobcenter MainArbeit (Stadt Offenbach) und ProArbeit (Kreis Offenbach) zuständig.
Entwicklung in den Personengruppen
10.105 Männer waren im August arbeitslos gemeldet, 99 mehr als im Vormonat. 9.225 Frauen waren ohne Arbeit, 147 mehr als im Juli. 2.159 Jugendliche unter 25 Jahren waren arbeitslos, gegenüber Juli sind das 155 mehr. 4.366 über 55-jährige waren arbeitslos gemeldet, 18 Personen weniger als im vorangegangenen Monat.
Langzeitarbeitslosigkeit
Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 6.826 Menschen waren im August langzeitarbeitslos, 21 mehr als im Juli und 522 mehr als im August 2024. 6.262 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 564 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 35,3 Prozent aller Arbeitslosen aus.
Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit
Im Monat August meldeten sich 3.838 Personen in arbeitslos, das sind 2,4 Prozent weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 34,9 Prozent der Zugänge kamen aus Erwerbstätigkeit, 23,6 Prozent aus Aus- oder Weiterbildung und 27,3 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit. 3.578 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 5,0 Prozent mehr als im August 2024. 27,4 Prozent meldeten sich in Erwerbstätigkeit, 18,1 Prozent in Aus- und Weiterbildung und 39,5 Prozent in Nichterwerbstätigkeit ab.
Offene Stellen
3.002 offene Stellen waren im August von Unternehmen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Offenbach zur Besetzung gemeldet. 571 offene Stellen wurden vom Arbeitgeber-Service neu akquiriert, das sind 7,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 582 offene Stellen konnten erledigt werden.
18,4 Prozent der neu zugegangenen gemeldeten Stellen kommen aus dem Wirtschaftsbereich ‚Befristete Überlassung von Arbeitskräften‘, 8,8 Prozent aus ‚Handel/Instandhaltung und Reparatur von Kfz‘ und 6,7 Prozent aus dem ‚Verarbeitenden Gewerbe‘.
Ausbildungsmarkt
3.389 Schülerinnen und Schüler meldeten sich von Oktober 2024 bis August 2025 ausbildungssuchend, 11,5 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Von Betrieben wurden der Arbeitsagentur 1.702 offene Ausbildungsstellen gemeldet, 9,8 Prozent weniger als im Vorjahr.