Ausbildungschancen ergreifen, Förderungen nutzen

Eine erfolgreich absolvierte berufliche Ausbildung gilt als bester Schutz vor späterer Arbeitslosigkeit. Dennoch fehlt auch weiterhin vielen jungen Menschen ein entsprechender Abschluss trotz vieler Ausbildungsangebote. Um das Ziel doch noch zu erreichen, gibt es zahlreiche Förderoptionen der Agentur für Arbeit. 

16.08.2023 | Presseinfo Nr. 64

. Ende Juli waren im Agenturbezirk Osnabrück noch 1.793 gemeldete Ausbildungsstellen unbesetzt. Damit bestand für Jugendliche auch weiterhin noch eine große Auswahl an freien Ausbildungsplätzen. Nicht alle jungen Menschen profitieren allerdings in gleichem Maße von den Chancen am Ausbildungsmarkt. Noch immer verlassen zu viele junge Menschen die Schule ohne eine konkrete Anschlussperspektive. Obwohl theoretisch reichliche Ausbildungsangebote vorhanden sind, verbleiben in der Region hunderte Jugendliche ohne Berufsabschluss in der Arbeitslosigkeit und auf der Suche lediglich nach einer Helferstelle.

 

158 der 561 noch unversorgten Bewerber, die in diesem Jahr noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren, versuchten ihr Glück bereits in den vergangenen Jahren. Gründe dafür können unter anderem eine falsche Berufs- oder Studienwahl, fehlende Schulabschlüsse oder persönliche Gründe sein, die zu einem vorzeitigen Ende der Ausbildung oder des Studiums geführt haben. Damit der Weg in eine Ausbildung dennoch gelingt und ein erfolgreicher Abschluss möglich wird, unterstützt die Agentur für Arbeit junge Menschen und Unternehmen mit diversen Förderangeboten.

 

 

Förderangebote der Agentur für Arbeit:

 

Assistierte Ausbildung (AsA)

Die Assistierte Ausbildung hilft jungen Menschen, einen passenden Ausbildungsplatz zu finden und abzuschließen. Das Angebot beinhaltet u.a. Stütz- und Förderunterricht, mit dem Sprach- und Bildungsdefizite abgebaut und fachtheoretische Inhalte gefestigt werden können, sozialpädagogische Begleitung, Unterstützung bei der Prüfungsvorbereitung oder in Krisensituationen. Auch Unternehmen werden bei der Verwaltung, Organisation und Durchführung der Ausbildung oder der Einstiegsqualifizierung unterstützt. Dazu stellt die Arbeitsagentur Unternehmen und Auszubildenden eine Ausbildungsbegleitung als festen Ansprechpartner zur Seite.

 

Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)

Eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme kommt für Nicht-mehr-Schulpflichtige infrage und hilft jungen Menschen, wenn sie noch nicht wissen, welcher Beruf zu ihnen passt. Sie lernen verschiedene Berufsfelder und unterschiedliche Betriebe kennen und können so herausfinden, welcher Beruf der richtige sein könnte. Auf dieselbe Weise kann eine BvB auch helfen, wenn junge Menschen eine Ausbildung abgebrochen haben und nach neuen Möglichkeiten suchen.

 

Einstiegsqualifizierung (EQ)

Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Langzeitpraktikum und stellt eine Brücke in eine betriebliche Berufsausbildung dar. Arbeitgeber, die junge Menschen im Rahmen einer betrieblichen Einstiegsqualifizierung einstellen, erhalten Zuschüsse zur Praktikumsvergütung zuzüglich eines pauschalierten Anteils am Gesamtsozialversicherungsbeitrag. Unternehmen lernen durch die Einstiegsqualifizierung potentielle Auszubildende kennen. Die jungen Menschen gewinnen Eindrücke von der entsprechenden Ausbildung und können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sowie ihre Potentiale entdecken.

 

Außerbetriebliche Berufsausbildung (BaE)

Im Rahmen einer außerbetrieblichen Ausbildung wird jungen Menschen, die auch mit ausbildungsfördernden Leistungen (z.B. der Assistierten Ausbildung) nicht in einem Betrieb ausgebildet werden können, ein Ausbildungsabschluss ermöglicht. Die Ausbildung findet bei einem Bildungsträger statt, der von der Arbeitsagentur beauftragt wird. Die BaE wird in zwei Modellen angeboten: in den Werkstätten des Bildungsträgers (integrative Form) oder in Kooperation mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb (kooperative Form). Bei beiden Modellen wird ein möglichst frühzeitiger Übergang in eine betriebliche Ausbildung angestrebt.

 

Junge Menschen können sich über die Berufsberatung der Agentur Osnabrück – sowohl persönlich als auch virtuell – informieren: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung. Den Unternehmen steht der Arbeitgeber-Service vor Ort unter 0541 980 855 oder über die zentrale Nummer 0800 4 5555 20 zur Seite.

 

Weitere Ansätze, den Berufseinstieg zu erleichtern, finden Sie in einer Arbeits- und Fachkräftebroschüre der Bundesagentur für Arbeit: https://www.arbeitsagentur.de/k/arbeits-und-fachkraefte-fuer-deutschland