Über den Jahreswechsel Arbeitslosigkeit saisonal bedingt angestiegen

Fern: Zuwachs durch auslaufende und witterungsbedingt endende Arbeitsverhältnisse ist saisonal typisch.

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 9

Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk stieg im Januar 2024 gegenüber dem Dezember um 764 auf jetzt 14.780. Im Vorjahresvergleich waren 1.272 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent und lag damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

 

„Es ist für die Zeit über den Jahreswechsel typisch, dass die Zahl der Arbeitslosen – weniger in der Grundsicherung, dafür mehr bei der Arbeitsagentur – stark anwächst. Zum Jahresende hin laufen viele befristete Verträge aus, und bei Betrieben, die im Winter nicht oder nur wenig arbeiten können, kommt es vermehrt zu Entlassungen“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „In beiden Fällen gehen wir aber davon aus, dass die Arbeitslosigkeit überwiegend nur temporär ist und die Betroffenen in den kommenden Wochen wieder eine Arbeit finden.“ Diese – spätestens mit Frühlingsbeginn übliche – Dynamik könne aber durch die stetig sinkende Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften eingeschränkt werden. So meldeten die regionalen Betriebe im Januar ganze 560 neue Arbeitsstellen, 12,9 Prozent weniger als vor einem Monat und 18,1 Prozent weniger als im Januar 2023. Fern: „Die Stimmung in der Wirtschaft ist offensichtlich ausbaufähig, die Rahmenbedingungen sind nicht ideal. Dennoch benötigen wir die Arbeitsplätze, um die Menschen wieder in Lohn und Brot zu bringen. Einige Unternehmen verzichten auch auf Stellenmeldungen angesichts der Überzeugung, keine passenden Arbeitskräfte zu finden. Ich appelliere aber an die Arbeitgeber, denjenigen Chancen einzuräumen, die auf den ersten Blick nicht zu passen scheinen. Insbesondere auch dann, wenn es um Sprachdefizite geht. Die lassen sich auch im Job mit unserer Unterstützung nach und nach beheben.“

 

Geflüchtete aus der Ukraine

Aktuell werden 3.013 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das ist somit eine Person weniger als im Dezember und sind 49 mehr als vor einem Jahr. 2.407 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.206 (Dezember 2023: 1.161).

                                                                                  

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Januar 18.985 Personen – 532 mehr als im Vormonat (plus 2,9 Prozent) und 755 mehr als vor einem Jahr (plus 4,1 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,1 Prozent um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und über dem Wert aus dem Dezember.