OSNABRÜCK. Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk ist im Juli gegenüber dem Juni um 1.266 auf jetzt 17.044 gestiegen. Im Vorjahresvergleich waren 1.646 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Juni von 5,1 auf 5,5 Prozent, während sie im Vorjahr bei 5,0 Prozent lag. „Für den Anstieg der Arbeitslosigkeit im Juli sind zwei Effekte verantwortlich“ kommentiert Tina Heliosch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Zum einen haben sich deutlich mehr junge Menschen als im vergangenen Jahr nach Ausbildungsabschluss gemeldet. Zum anderen wirken sich das Quartalsende und damit das Auslaufen befristeter Verträge sowie größere Entlassungen aus. Die Neueinstellungen der Unternehmen reichen nicht aus, die wirtschaftlich und durch Transformationsprozesse bedingten personellen Freisetzungen zu kompensieren. Die Personalnachfrage hat zwar wieder etwas angezogen, liegt jedoch weiter unter dem Niveau des Vorjahres.“ Dem Arbeitgeber-Service wurden im Juli 916 neue Stellen gemeldet, 246 Stellen bzw. 36,7 Prozent mehr als im Vormonat und 214 bzw. 30,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gesamtbestand der gemeldeten Arbeitsstellen erhöhte sich im Vergleich zum Juni um 4,4 Prozent, lag jedoch 11,0 Prozent unterhalb des Vorjahres. Im Juli waren 3.999 Stellen offen.
Ausbildungsmarkt
Auf dem Ausbildungsmarkt haben sich seit Beginn des Berichtsjahres im Agenturbezirk Osnabrück 2.605 Ausbildungssuchende gemeldet, das entspricht mit einem Plus von 13 Personen bzw. 0,5 Prozent etwa dem Vorjahresniveau. Die Zahl der gemeldeter Ausbildungsstellen sank im Vergleich zum Vorjahr auf 2.938, das ist ein Minus von 289 bzw. 9,0 Prozent. Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres stehen noch rein rechnerisch 1.076 freie Ausbildungsplätze 731 suchenden Jugendlichen gegenüber, das sind 104 Stellen bzw. 8,8 Prozent weniger und 152 Jugendliche bzw. 26,3 Prozent mehr als im Vorjahr. „Auch wenn am 1. August das neue Ausbildungsjahr offiziell startet, sind die Chancen, noch kurzfristig eine Ausbildungsstelle zu finden, weiterhin hoch. Ein Einstieg ist auch in den nächsten Wochen noch problemlos möglich. Wer bislang nicht das Passende für sich gefunden hat, nimmt am besten kurzfristig Kontakt mit der Berufsberatung auf. Auch eine direkte Nachfrage bei den Unternehmen lohnt sich“ rät Tina Heliosch. Kurzfristige Beratungstermine und Informationen zu freien Ausbildungsstellen gibt es bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit sowie in der App „AzubiWelt“.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Juni 19.670 Personen, das sind 878 mehr als im Vormonat (plus 4,7 Prozent) und 545 mehr als vor einem Jahr (plus 2,8 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,3 Prozent um 0,3 Prozentpunkte höher als im Juni und um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vorjahr.