Winterpause lässt Zahl der Arbeitslosen steigen

Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2023: 6.767 Personen

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

  • Zahl der Arbeitslosen im Dezember 2023: 6.767
  • Arbeitslosenquote: 3,7 Prozent
  • Vergleich Arbeitslosenquote Dezember 2022: 3,2 Prozent
  • Zunahme der Arbeitslosenzahl zum Vorjahresmonat um 877 Personen (14,9 Prozent) sowie zum Vormonat um 811 Personen (13,6 Prozent)
  • Stellenbestand bei 3.139 gemeldeten Arbeitsstellen, Abnahme zum Vorjahr um 13,6 Prozent
  • durchschnittliche Arbeitslosenquote im Jahr 2023: 3,5 Prozent
  • Rekordstand bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten: 132.613 Personen

 

 

Veränderung zum Vormonat in %

Dezember 2023

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

13,6

6.767

Arbeitslose

14,9

16,3

606

Jugendliche unter 25 Jahren

11,0

-1,6

1.379

Langzeitarbeitslose

12,4

-8,1

3.139

Gemeldete Stellen 2)

-13,6

30,3

2.300

Zugang an Arbeitslosen

17,6

-6,1

1.500

Abgang an Arbeitslosen

11,4

0,5

3,7 %

Arbeitslosenquote 1)

0,5

1. Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2. Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung

 

Beschäftigungslosigkeit nahm im Dezember zu

Im Dezember waren insgesamt 6.767 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 13,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat und 14,9 Prozent mehr als im Dezember 2022. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Dezember somit um 0,5 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats (plus 811 Personen) sowie um 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (plus 877 Personen). Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist zum Vormonat leicht zurückgegangen. Im aktuellen Berichtsmonat waren 22 Langzeitarbeitslose (minus 1,6 Prozent) weniger gemeldet. Die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit erhöhte sich um 508 Personen oder 27,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Gleichsam weisen zugewanderte Menschen ein zusätzliches Potenzial an Arbeits- und Fachkräften auf, welches Betrieben bei der Besetzung offener Stellen zur Verfügung steht.

Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist im Dezember um 3 Personen auf insgesamt 652 Arbeitslose zurückgegangen.

 

„Unter Beachtung der aktuell schwachen Konjunktur stellt die Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent für den Monat Dezember einen recht soliden Wert dar. Der Arbeitsmarkt ist seit längerem eingetrübt, die Einflussfaktoren sind dabei vielfältig. Jetzt sind zudem auch viele Arbeitnehmer/innen im Agenturbezirk Passau von saisonaler Arbeitslosigkeit betroffen, was zum Anstieg der Arbeitslosenzahl beitrug. Generell steigt die Erwerbslosigkeit während der Wintermonate stärker an und entspannt sich im Frühjahr wieder“, erläutert Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt.

Zum Jahresabschluss zieht Kelch ein zufriedenes Resümee: „Trotz konjunktureller Flaute zeigte sich der Arbeitsmarkt das ganze Jahr über hinweg stabil, wenngleich sich die Krise auch am Arbeitsmarkt bemerkbar machte. Die durchschnittlich erzielte Arbeitslosenquote in Höhe von 3,5 Prozent ist für das Jahr 2023 durchaus zufriedenstellend.“

 

Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III lag im Dezember bei 1,8 Prozent und 3.419 arbeitslosen Personen. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Anstieg um 282 Personen oder 9,0 Prozent dar.

Im Rechtskreis SGB II lag die Arbeitslosenquote ebenfalls bei 1,8 Prozent und 3.348 Erwerbslosen. Dies entspricht einer Zunahme zum Vorjahresmonat um 595 Personen oder 21,6 Prozent.

Mehr Zugänge an Arbeitslosen im Dezember

Im Dezember meldeten sich 2.300 Personen neu oder erneut arbeitslos, 344 Personen mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.500 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 154 Personen mehr als im Dezember 2022.

Der Arbeitsmarkt ist das ganze Jahr über in Bewegung. Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 21.936 Zugänge von Arbeitslosen. Betrachtet man den Vorjahreszeitraum so sind dies 1.701 Meldungen mehr. Demgegenüber stehen 21.108 Abmeldungen von Arbeitslosen. Eine positive Bilanz lässt sich trotz des stärkeren Zugangs an Erwerbslosen ziehen, da es verglichen mit dem Vorjahr 882 Abmeldungen mehr gab.

 

Arbeitskräftenachfrage rückläufig

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau ist die Nachfrage nach Arbeitskräften zurückgegangen. Der Stellenbestand lag im Dezember bei 3.139 Stellen – vor einem Jahr waren es noch knapp 500 Stellen mehr. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitskräftenachfrage ebenfalls zurückgegangen (minus 275 Stellen oder 8,1 Prozent). Arbeitgeber meldeten im aktuellen Berichtsmonat lediglich 420 neue Arbeitsstellen, dies sind 225 Arbeitsstellen weniger im Zugang als vor einem Jahr.

 

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf Rekordstand

Im Agenturbezirk Passau gibt es insgesamt 9.942 Betriebe – von Kleinst- bis Großunternehmen – die Menschen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung bieten. Dabei besteht die überwiegende Mehrheit aus kleinen und mittleren Unternehmen. In der Branche des Verarbeitenden Gewerbes sind nach Anzahl der Beschäftigten die meisten Arbeitnehmer/innen tätig, gefolgt vom Wirtschaftszweig Gesundheits- und Sozialwesen, dem Wirtschaftszweig Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz sowie dem Baugewerbe.

Ein Rekordwert an Beschäftigten wurde mit Stand Ende Juni 2023 registriert. So waren in der Region 132.613 Arbeitnehmer/innen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter 112.388 Deutsche und 20.225 Ausländer. Der Beschäftigungszuwachs liegt im Vergleich zum Vorjahresquartal bei 728 Personen (plus 0,6 Prozent). „Erfreulicherweise weist die Beschäftigungsstatistik für den Bezirk Passau den bisher höchsten Stand an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus. Der Anstieg an Erwerbstätigen war über alle Gebietseinheiten – Stadt Passau, Landkreis Passau sowie Landkreis Freyung-Grafenau – feststellbar“, freut sich Kelch.

Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (plus 466 Beschäftigten oder 2,0 Prozent). Die ungünstigste Entwicklung verzeichnete dagegen der Wirtschaftsbereich Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (minus 398 Beschäftigte oder 13,2 Prozent).

 

Leichter Anstieg der Kurzarbeit zum Vormonat

Im Kalendermonat Dezember wurden von 18 Betrieben 435 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Im November waren es lediglich 13 Betriebe für 259 Personen, die eine Anzeige auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld gestellt haben. Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für den Monat August 2023 eine Kurzarbeiterquote von 0,4 Prozent. Dies sind 21 Betriebe und 539 Personen in Kurzarbeit.