Winterarbeitslosigkeit nimmt im Januar zu

Zahl der Arbeitslosen im Januar 2024: 8.640 Personen

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 8

- Zahl der Arbeitslosen im Januar 2024: 8.640 Personen

- Arbeitslosenquote: 4,7 Prozent um 1,0 Prozentpunkte saisonal höher als im Vormonat und um 0,3 Prozentpunkte höher als im Januar 2023

- Vergleich Arbeitslosenquote Januar 2019 (Vorkrisenniveau): 4,3 Prozent

- Stellenbestand bei 3.045 gemeldeten Arbeitsstellen

- Jahresrückblick 2023: durchschnittliche Arbeitslosenquote 3,5 Prozent mit durchschnittlich 6.470 Arbeitslosen

- Vorkrisenniveau – Jahr 2019: durchschnittliche Arbeitslosenquote 3,0 Prozent mit durchschnittlich 5.313 Arbeitslosen

Veränderung zum Vormonat in %

Januar 2024

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

27,7

8.640

Arbeitslose

7,9

23,4

748

Jugendliche unter 25 Jahren

4,2

4,6

1.443

Langzeitarbeitslose

13,1

-3,0

3.045

Gemeldete Stellen 2)

-16,8

49,3

3.435

Zugang an Arbeitslosen

6,3

3,4

1.551

Abgang an Arbeitslosen

38,5

1,0

4,7 %

Arbeitslosenquote 1)

0,3

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung


Arbeitslosenquote steigt im Januar auf 4,7 Prozent
Im Januar waren insgesamt 8.640 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 27,7 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 4,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Januar somit um 1,0 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats (plus 1.873 Personen) sowie um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert (plus 635 Personen). Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist über alle Personengruppen hinweg zu verzeichnen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist zum Vormonat nur leicht angestiegen (plus 4,6 Prozent). Die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit erhöhte sich um 18,7 Prozent oder 437 Personen gegenüber dem Vormonat. Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist im Januar um 6 Personen auf insgesamt 646 Arbeitslose zurückgegangen. Durch die zugewanderten Menschen stehen dem Arbeitsmarkt potenzielle Arbeits- und Fachkräfte zur Verfügung.

„Während der Wintermonate ist der Ausschlag der saisonalen Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Passau besonders hoch. Im Januar wird regelmäßig der höchste Arbeitslosenstand erreicht. Von den insgesamt gut 8.600 aktuell gemeldeten Arbeitslosen gelten mehr als 2.300 Arbeitslose als sogenannte „Wiedereinsteller“. Das heißt sie erhielten zwar eine witterungsbedingte Kündigung, haben aber für das Frühjahr bereits eine Beschäftigungszusicherung von ihrem Arbeitgeber,“ sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau.

Aktuell verzeichnet die Arbeitsagentur Passau eine höhere Arbeitslosigkeit als in den Vorjahren beziehungsweise zu Vor-Corona-Zeiten. „Dies ist den anhaltenden Krisen und daraus entstehenden Unsicherheiten geschuldet sowie der lahmenden Weltkonjunktur. Trotz der wirtschaftlichen Schwäche und der damit einhergehenden angespannten Lage ist der Jahresabschluss 2023 auf dem regionalen Arbeitsmarkt mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,5 gut – der Wert liegt nahe an der Vollbeschäftigung“, beschreibt Kelch die Situation im Agenturbezirk.

Betrachtung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Januar waren durch die zunehmende Winterarbeitslosigkeit deutlich mehr Personen im Bereich der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung gemeldet als im Bürgergeld. Zu Jahresbeginn lag die Arbeitslosenquote im Rechtskreis SGB III daher bei 2,8 Prozent und 5.188 arbeitslosen Personen. Dies stellt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Anstieg um 161 Personen oder 3,2 Prozent dar.

Im Rechtskreis SGB II lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 1,9 Prozent und 3.452 Erwerbslosen. Dies entspricht einer Zunahme zum Vorjahresmonat um 474 Personen oder 15,9 Prozent.

Hohe Zugänge an Arbeitslosen im Januar

Zu Jahresanfang hat sich die Zugangszahl an Arbeitslosen gegenüber den Abgängen an Arbeitslosen mehr als verdoppelt. Im Januar meldeten sich 3.435 Personen neu oder erneut arbeitslos, 204 Personen mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.551 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 431 Personen mehr als im Januar 2023.

Arbeitskräftenachfrage weiter rückläufig

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau ist die Nachfrage nach Arbeitskräften zurückgegangen. Der Stellenbestand ist zwar mit 3.045 Stellen weiterhin hoch – vor einem Jahr waren jedoch noch 613 Stellen mehr im Bestand. Im Vergleich zum Vormonat ist die Arbeitskräftenachfrage ebenfalls leicht zurückgegangen (minus 94 Stellen oder 3,0 Prozent). Arbeitgeber meldeten im aktuellen Berichtsmonat lediglich 382 neue Arbeitsstellen, dies sind 55 Arbeitsstellen weniger im Zugang als vor einem Jahr.

Anzeigen auf Kurzarbeit auf niedrigem Niveau

Im Kalendermonat Januar wurden von 30 Betrieben 333 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld befinden sich weiterhin auf einem niedrigen Stand, wenngleich die Zahl der Anzeigen höher ist als im Sommer. Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für den Monat September 2023 eine Kurzarbeiterquote von 0,3 Prozent. Dies entspricht 22 Betrieben und 392 Personen in Kurzarbeit.

Jahresrückblick 2023 zum regionalen Arbeitsmarkt

Jahresdurchschnitt 2023
 

Regionaler

Arbeitsmarkt

Arbeitslose

AL-Quote

Veränderung zum Vorjahr
absolut

Veränderung zum Vorjahr in Prozent

Agenturbezirk Passau

6.470

3,5

802

14,2

Stadt Passau

1.539

5,2

180

13,2

Landkreis Passau

3.535

3,2

430

13,9

Landkreis Freyung-

Grafenau

1.396

3,1

192

16,0