Der Arbeitsmarkt im Januar 2024

• Arbeitslosenzahl: 7.159
Veränderung zum Vormonat: + 591 / + 9,0 Prozent
Veränderung zum Januar 2023: + 133 / + 1,9 Prozent

 

• Arbeitslosenquote: 5,6 Prozent
Veränderung zum Vormonat: + 0,5 Prozentpunkte
Veränderung zum Januar 2023: + 0,0 Prozentpunkte

 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.901
Veränderung zum Vormonat: - 57 / - 2,9 Prozent
Veränderung zum Januar 2023: - 105 / - 5,2 Prozent

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

I. Überblick

Zum Jahresbeginn 2024 ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge erwartungsgemäß saisonal bedingt angestiegen.
So waren im Januar etwas mehr als siebentausend Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit rund 590 mehr Menschen ohne Job als zum Jahresende im
Dezember 2023. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer höher, denn im Januar 2023 wurden noch über einhundert weniger
Arbeitslose gezählt.

Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – kletterte innerhalb eines Monats um 0,5 Prozentpunkte von 5,1 auf aktuell 5,6 Prozent.
Der Anstieg fiel damit 0,1 Prozentpunkt schwächer aus als zum Jahreswechsel 2022 zu 2023.

Die Nachfrage nach neuem Personal fiel vergleichsweise zurückhaltend aus, wobei dies im Zeitraum des Jahreswechsels durchaus üblich ist.
Der Stellen-Bestand insgesamt fiel im Januar auf rund 1.900 gemeldete freie Arbeitsstellen. Im Vorjahresmonat wurden beim Arbeitgeber-Service hingegen noch annähernd 2.000 zu besetzende Stellen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gezählt. 

Zitat:

Ronny Beck, der Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Der jährlich wiederkehrende Anstieg zum Jahresbeginn durch die Beendigung von befristeten Beschäftigungen und die kältere Jahreszeit ist für uns keine Überraschung. Es ist üblich, dass einige Berufszweige, wie der Bau und Gartenbau, der Tourismusbereich sowie der Transportbereich, jetzt eine ruhigere Zeit haben, bevor die Frühjahrsbelebung wiedereinsetzt. Trotz der herausfordernden Zeiten beobachten wir erneut, dass unsere Unternehmen die Fachkräftesituation genau im Blick behalten und weiterhin auf ihre Mitarbeiter setzen.“
„Zum Jahresbeginn meldeten die Firmen etwas weniger freie Stellen als im Vormonat und im letzten Januar. Wir haben aber immer noch über tausendneunhundert freie Arbeitsstellen und davon 80 Prozent für fachlich gut- bzw. hochqualifizierte Menschen. Deshalb liegt unser Schwerpunkt auch in diesem Jahr nach wie vor auf beruflicher Weiterbildung. Wir wollen unsere Bewerber und Bewerberinnen mit Qualifi-zierungen unterstützen und fit machen, damit sie die besten Chancen haben, ins Arbeitsleben zurückzukehren. Neben der individuellen Beratung veranstalten wir dafür unsere jährlichen Bildungsmessen. Nicht nur für Arbeitsuchende, sondern auch für Beschäftigte ist die Bildungsmesse eine gute Informationsplattform um zu erfahren, wie man sich weiterentwickeln oder im Beruf fit halten kann“, betont der Ar-beitsagenturchef Ronny Beck.

II. Arbeitslosigkeit

Bewegung am Arbeitsmarkt

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.723 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 385 mehr als im Vormonat und 14 mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 920 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 382 mehr als im letzten Monat, jedoch 84 weniger als vor einem Jahr.
312 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 6 weniger als vergangenen Monat und 116 mehr als im Januar 2023.

Abgang

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.124 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 15 weniger als im Vormonat und 173 mehr als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 372 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 79 mehr als im Vormonat und 101 mehr als im Januar 2023.
Insgesamt 258 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 79 weniger als im vergangenen Monat und 58 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat angestiegen.
2.429 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 107 Personen mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es jedoch 237 mehr Langzeitarbeitslose.

U25

Zuletzt waren in der Region 583 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit zwei mehr als im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 18 Personen.

Ü50

Die Zahl der älteren Arbeitslosen stieg im Januar ebenfalls an. Zuletzt waren 3.081 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 286 mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um 111 niedriger.

III. Rechtskreise und Grundsicherung

Die Arbeitsagentur Pirna zählte zuletzt 2.819 Arbeitslose und damit 480 Personen bzw. 20,5 Prozent mehr als im Dezember und 92 bzw. 3,4 Prozent mehr als im Januar 2023.

4.340 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Im Bereich der Grundsicherung gab es zuletzt einen Anstieg zum Vormonat um 111 Personen bzw. 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 41 Personen mehr gezählt.

IV. Blick auf die einzelnen Regionen

In allen Städten der Pirnaer Arbeitsagentur kam es innerhalb des letzten Monats zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Am stärksten fiel dieser in den Regionen Pirna, Sebnitz und Dippoldiswalde aus, denn hier werden regelmäßig saisonal größere Schwankungen registriert.
Im Vergleich zum Vorjahr zählten Sebnitz und Dippoldiswalde mehr arbeitslose Menschen, in Pirna fiel der Anstieg geringer aus als in den anderen Regionen. In Freital gab es keine Veränderung.

V. Arbeitskräftenachfrage

Die Arbeitskräftenachfrage ist zuletzt wieder gesunken. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 266 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 102 weniger als im Vormonat und 89 weniger als im Januar des Vorjahres. Von den Stellenmeldungen kamen die meisten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (38). Im Bereich der Handel/KfZ wurden 34 und im verarbeitenden Gewerbe 27 neue Stellen gemeldet, gefolgt von dem Baugewerbe und der Zeitarbeit mit jeweils 25 neuen Arbeitsstellen. Aus den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 24 neue Angebote registriert.
Der Bestand gemeldeter freier Stellen lag zuletzt weiterhin unter 2.000, ist jedoch weiter gesunken. Zuletzt wurden 1.901 Arbeitsstellen gezählt, 57 weniger als im Vormonat und 105 weniger als vor einem Jahr.

VI. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.851 Männer und Frauen. Das waren 196 mehr im Vergleich zum Januar 2023. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,9 Prozent (Vormonat: 6,5 Prozent/ Vorjahr: 6,8 Prozent).

VII. Kurzarbeit

Eingegangene Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung.
Für Juli 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 20 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 244 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 37,5 Prozent weniger Betriebe und 55,5 Prozent weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 24,2 Prozent.

IX. Ausbildungsmarkt

Für das aktuelle Ausbildungsjahr haben sich bisher bereits 903 Bewerber für Ausbildungsstellen bei der Berufsberatung der Pirnaer Arbeitsagentur gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber liegt damit derzeit etwas niedriger als im letzten Jahr (minus 10 bzw. 1,1 Prozent).
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aktuell mehr gemeldete Lehrstellen. 764 Berufsausbildungsstellen wurden bis jetzt registriert und damit 4 bzw. 0,5 Prozent mehr als im Januar 2023.
Für den Monat September 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 28 Betriebe für 599 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

Die meisten Ausbildungsangebote gibt es derzeit in diesen Berufen:

Kaufmann/-frau im Einzelhandel50 Lehrstellen
Fachkraft - Lagerlogistik39 Lehrstellen
Zerspanungsmechaniker/in33 Lehrstellen
Verkäufer/in33 Lehrstellen
Mechatroniker/in31 Lehrstellen
Industriemechaniker/in23 Lehrstellen
Uhrmacher/in18 Lehrstellen
Koch/Köchin16 Lehrstellen
Kaufmann/-frau - Spedition/Logistikdienstleistungen15 Lehrstellen
Handelsfachwirt/in (Ausbildung)15 Lehrstellen