„Wie im Dezember saisonal üblich hat die Arbeitslosigkeit mit Beginn der Winterpause zugenommen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit fällt geringer aus als im Vorjahr, betrifft beide Rechtskreise und spiegelt sich bei fast allen Personengruppen wider. Einzig die Zahl der arbeitslosen Frauen liegt minimal unter dem Vormonat. Wir verzeichnen erste Freisetzungen und verstärkte Arbeitslosmeldungen - insbesondere von Männern - aus dem Baugewerbe, aus dem Garten- und Landschaftsbau sowie aus dem Verkehr und Logistikbereich. Dazu kommen aber auch Meldungen aus dem Handel und dem Verwaltungsbereich“, konstatiert Agenturchefin Anja Spiegel und ergänzt: „Die unsichere Wirtschaftslage und die konjunkturellen Risiken wirken sich auf den regionalen Arbeitsmarkt aus. Die Unternehmen bleiben weiterhin zurückhaltend bei der Anzeige neuer Stellen. Der Stellenbestand liegt erstmals wieder knapp unterhalb der Grenze von 2.000 Stellen. Dennoch möchte ich Mut machen: Trotz der konjunkturellen Rahmenbedingen ist die Arbeitslosigkeit moderat gestiegen und besonders Fachkräfte haben vergleichsweise gute Jobchancen. Für nächstes Jahr rechne ich aktuell nicht mit einer Trendwende zum Abbau der gestiegenen Arbeitslosigkeit – eher mit einer Seitwärtsbewegung.“
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat im Vogtlandkreis im 2. Quartal 2024 leicht abgenommen und belief sich auf 79.273. Mit einem Minus von 608 (-0,8%) wird ein leichter Beschäftigungsrückgang gegenüber dem Vorjahr sichtbar. Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme bei Verkehr und Lagerei (+161 oder +3,8%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe (-612 oder -2,8%).
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Dezember: 6.737
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +230 oder +3,5 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +223 oder +3,4 Prozent
Wichtig:Arbeitslosenquote im Dezember: 6,0 Prozent
Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,9 Prozent.
Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Dezember 1.480 Frauen und Männer, 83 mehr als im November und 77 weniger als vor einem Jahr. 676 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 296 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.
Im Dezember konnten 1.247 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 175 Menschen weniger als im Monat zuvor und 14 weniger als vor einem Jahr. 299 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 317 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.
Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 759 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung - fast keine Veränderung zum Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 109 bzw. rund 17 Prozent höher.
Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 160 Personen erhöht. Ende Dezember waren im Vogtland 2.596 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 50 bzw. 2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Aktuell sind 33,0 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 15 Personen gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 133 bzw. rund 6 Prozent höher.
Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen im Vogtland ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 3,7 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,1 Prozent und Auerbach mit 4,7 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 5,6 Prozent und Plauen bei 8,0 Prozent.
Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.410 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 219 mehr als im Dezember 2023 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.327 Personen, 4 mehr als vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage:
Im Dezember wurden 235 Stellen gemeldet. Das sind rund 5 Prozent weniger als im Vormonat und rund 40 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 1.955 rund 5 Prozent unter dem Vormonat und rund 22 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (375 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (261), der Handel (218), das Baugewerbe (106), der Bereich Verkehr und Lagerei (73), das Gastgewerbe (73), der Bereich Unternehmensführung/Organisation (52), die öffentliche Verwaltung (60) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (558).
Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.700 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.435. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Dezember bei 7,4 Prozent (Vorjahr: 7,2 Prozent).