Vogtland: Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn

Im Vogtland waren im Januar 7.380 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, dies sind 643 oder 9,5 Prozent mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 98 Personen oder 1,3 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote steigt auf 6,6 Prozent.

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 8

„Im Vogtland ist die Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn deutlich gestiegen. Der Anstieg stellt eine typische Entwicklung für unsere Region zum Jahresanfang dar und ist auf saisonale Gründe zurückzuführen. So enden zum Jahresende beispielsweise befristete Beschäftigungsverhältnisse und Kündigungsfristen laufen aus – diese werden erst in diesem Monat in der Arbeitsmarktstatistik abgebildet. Gleichzeitig befinden sich witterungsabhängige Branchen meist noch in der Winterpause und stellen nicht gleich im Januar neu ein. Auch Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote beginnen meistens erst im weiteren Jahresverlauf. Aus diesen Gründen entwickelte sich der Arbeitsmarkt im Januar wie erwartet“, konstatiert Agenturchefin Anja Spiegel und ergänzt: „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit betrifft vorrangig die Arbeitslosenversicherung und zieht sich durch alle Personengruppen. Betroffen waren hauptsächlich Männer aus dem Baugewerbe. Wir verzeichnen aber auch verstärkte Zugänge aus dem Verkehr- und Logistikbereich, dem Handel und dem Bürobereich.“

Aktuell liegen die ersten Daten für das Ausbildungsjahr 2024/2025 vor, aus denen sich eine erste Tendenz für die Entwicklung auf dem regionalen Ausbildungsmarkt ablesen lässt. „Bereits jetzt wurden uns über 1.000 freie Ausbildungsstellen zur Besetzung gemeldet. Trotz der leichten Abnahme bei den Ausbildungsstellen setzen die vogtländischen Unternehmen auch in konjunkturell schwierigen Phasen auf die Ausbildung von Nachwuchskräften. Rund 650 Jugendliche haben sich bis jetzt als Bewerber bei uns gemeldet. Damit stehen die Chancen auf eine Ausbildung im Vogtland auch in diesem Jahr sehr gut. Um die erforderliche Unterstützung leisten zu können, sollte der konkrete Fahrplan zum Berufsstart frühzeitig mit unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern besprochen werden. In diesem Zusammenhang möchte ich auf die digitalen Elternabende vom 10. bis 20. Februar neugierig machen. Jugendliche und ihre Eltern können an den Veranstaltungstagen die Ausbildungsmöglichkeiten und das duale Studium in über 80 Unternehmen und Branchen virtuell kennenlernen“, so Anja Spiegel abschließend.

Alle Infos zu den digitalen Elternabenden: https://www.arbeitsagentur.de/k/digitale-elternabende  

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: 7.380

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +643 oder +9,5 Prozent

Wichtig:Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +98 oder +1,3 Prozent

Wichtig:Arbeitslosenquote im Januar: 6,6 Prozent


Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote ebenfalls bei 6,6 Prozent.

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im Januar 1.749 Frauen und Männer, 269 mehr als im Dezember und 152 weniger als vor einem Jahr. 946 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 325 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos. Im Januar konnten 1.116 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 131 Menschen weniger als im Monat zuvor und 32 weniger als vor einem Jahr. 309 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 214 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung.

Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 808 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung, 49 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 128 bzw. rund 19 Prozent höher.

Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 261 Personen erhöht. Ende Januar waren im Vogtland 2.857 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 83 bzw. rund 3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Aktuell sind 30,8 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 49 Personen gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 96 bzw. rund 4 Prozent höher.

Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen im Vogtland ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die niedrigste Arbeitslosenquote notiert nach wie vor Klingenthal mit 4,2 Prozent. Danach folgen Oelsnitz mit 4,7 Prozent und Auerbach mit 5,0 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 6,2 Prozent und Plauen bei 8,7 Prozent.

Arbeitslose nach Rechtskreisen - Vorjahresvergleich:
Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.966 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 235 mehr als im Januar 2024 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 4.414 Personen, 137 weniger als vor einem Jahr.

Arbeitskräftenachfrage:
Im Januar wurden 290 Stellen gemeldet. Das sind fast 24 Prozent mehr als im Vormonat und rund 8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit 1.925 rund 2 Prozent unter dem Vormonat und rund 22 Prozent unter dem Vorjahr. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt es aktuell in allen Wirtschaftsbranchen. Schwerpunkte bilden das Verarbeitende Gewerbe (370 Stellen), das Gesundheits- und Sozialwesen (266), der Handel (210), das Baugewerbe (109), der Bereich Verkehr und Lagerei (77), die öffentliche Verwaltung (75), das Gastgewerbe (69) sowie die Arbeitnehmerüberlassung (549).

Unterbeschäftigung:
Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 8.948. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Januar wie im Vorjahr bei 7,9 Prozent.