Chancengleichheit am Arbeitsmarkt:

Beschäftigung von Migrantinnen ist ein wichtiger Schritt zur gesellschaftlichen Integration

14.03.2024 | Presseinfo Nr. 13

Logos 8. Konferenz für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt

Migrantinnen auf ihrem beruflichen Weg bestmöglich zu unterstützen, war der Schwerpunkt der 8. Konferenz für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Auf Einladung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, des baden-württembergischen Städte- und Landkreistages und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit trafen sich am 13. und 14. März Expertinnen und Experten sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger zu einem Erfahrungsaustausch.

Unter dem Motto: "Gemeinsam stärker: Erfolgsstrategien für die Integration von Migrantinnen“ waren die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) aus den Agenturen für Arbeit und den 44 Jobcentern eingeladen, sich zu einzubringen, gute Beispiele auszutauschen, voneinander zu lernen und auch in neue, innovative Ansätze zu investieren.  

Migrantinnen bestärken und ermutigen
Ziel dieser Konferenz war es, gemeinsam Strategien und Handlungsansätze zu entwickeln, die Frauen mit Migrationshintergrund den Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern. 
Fehlende Kinderbetreuung und Mobilität – gerade der öffentliche Nahverkehr im ländlichen Raum – sind Herausforderungen, vor denen alle Frauen und Familien stehen, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Kommen dann noch sprachliche Barrieren sowie fehlende lokale Integrationsnetzwerke hinzu, kann dies zu einer doppelten Benachteiligung von Migrantinnen auf dem Arbeitsmarkt führen.
Sprachliche Barrieren können den Zugang zu Bildung, Beschäftigung und Gesundheitsversorgung erschweren. Gezielte Sprachförderung ist ein wichtiger Baustein, um die Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen
Die individuelle Lebens- und Familiensituation in den Blick zu nehmen ist ein wesentlicher Schlüsselfaktor. Die Beraterinnen und Berater in den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern setzen deshalb auf einen ganzheitlichen Beratungsansatz, der die Potenziale der Frauen in den Mittelpunkt stellt und auf Befähigung sowie Empowerment setzt.  

Die Vorteile einer Erwerbstätigkeit liegen auf der Hand
Eine Erwerbstätigkeit ist Grundlage für die gleichberechtigte Teilhabe. Sie ermöglicht es Migrantinnen, Berufserfahrung zu sammeln und damit ihre Kompetenzen auszubauen. Damit erhöht eine Beschäftigung auch den eigenen Handlungsspielraum, gerade auch mit Blick auf berufliche Aufstiegsmöglichkeiten.
Nicht zu vergessen: eine berufliche Tätigkeit verbessert die finanzielle Situation. Des Weiteren wird der Grundstein für bessere Bildungs- und Teilhabechancen der Kinder gelegt – denn gerade Frauen sind selbst auch die besten Rollenvorbilder für die nächste Generation. 

Gute Ansätze und Gelingensfaktoren zu teilen sowie neue Strategien zu entwickeln, das war der Auftrag an die zu dieser Konferenz geladenen Expertinnen und Experten. Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in den Agenturen für Arbeit und Jobcentern unterstützen und begleiten gezielt Migrantinnen auf den Weg in den Arbeitsmarkt. 

Daniel Terzenbach, Mitglied des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit und Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten hat die Konferenz mit einem Impulsvortrag und der Teilnahme begleitet. Er betont: „Wichtig ist, dass wir die spezifischen Bedarfe von Frauen und Müttern mit Migrationsgeschichte im Blick haben, um sie so nachhaltiger unterstützen zu können. Denn die Integration von Migranten ist uns in der Vergangenheit deutlich besser gelungen, als die von Migrantinnen. Dabei bringen Frauen mit Migrationsgeschichte wertvolle Potenziale für den Arbeitsmarkt mit und sind ein wichtiger Hebel zur Deckung des Fachkräftebedarfs. Auch mit Blick auf den Job-Turbo und die erfolgreiche Arbeitsmarktbeteiligung von Geflüchteten gelingt uns die Integration von Migrantinnen allerdings am besten, wenn alle Akteurinnen und Akteure am Arbeitsmarkt an einem Strang ziehen.“

Die Veranstaltenden der BCA-Konferenz betonen die Wichtigkeit der Arbeit der Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt.

Martina Musati, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit: „Eine berufliche Tätigkeit ist der Schlüssel für und der Einstieg in die gleichberechtigte Teilhabe und damit mehr Chancengleichheit. Unsere Beraterinnen und Berater wollen die Potenziale der Migrantinnen stärken und mit ihnen gemeinsam ihren Weg in Beschäftigung entwickeln. Dafür arbeiten wir noch intensiver mit den lokalen Migrationsnetzwerken zusammen. Diese bitte ich, auch den Kontakt mit den Agenturen für Arbeit und Jobcentern zu suchen – denn gemeinsam sind wir stark und finden passende, individuelle Lösungen.“

Dr. Thomas Hoffmann, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg: „Gemeinsam stärker‘‘ gefällt mir als Tagungsmotto sehr gut und wir leben dies auch. So haben wir im Januar alle beteiligten Akteure an einen Runden Tisch geholt und gemeinsam erörtert, wie es gelingen kann, geflüchtete Menschen noch besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Dabei haben wir insbesondere einen Appell an die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gerichtet, geflüchteten Menschen in ihrem Unternehmen eine Chance zu geben, auch wenn die Sprachkenntnisse noch nicht perfekt sind.“

Ralf Broß, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg: „Teilhabe am Arbeitsmarkt ist ein entscheidender Schlüssel zur Teilhabe an der Gesellschaft. Hindernisse und Stolpersteine wie die viel zu langsame Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse oder die Herausforderung des Spracherwerbs brauchen noch mehr Aufmerksamkeit. Chancengleichheit für Migrantinnen und Migranten macht uns bei der Integration stärker.“