- 289.307 Arbeitslose im Juni 2025 (minus 0,1 Prozent gegenüber Vormonat)
- Arbeitslosenquote bleibt bei 4,5 Prozent
- Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort
- Jugendarbeitslosenquote liegt bei 3,4 Prozent
Arbeitslose
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen
Baden-Württemberg

Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit
Arbeitslosigkeit steigt und verhärtet sich
Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Baden-Württemberg stagniert im Juni bei 289.307 (minus 0,1 Prozent bzw. 317 Personen weniger als im Vormonat). Verglichen mit dem Juni des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um über 27.000 (plus 10,3 Prozent) höher. Zugleich verhärtet sich die Arbeitslosigkeit: Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ist im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent gestiegen – und damit stärker als die Arbeitslosigkeit insgesamt. Mit einem Anteil von rund 30 Prozent ist fast jeder Dritte bereits mehr als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Der seit Mitte 2022 andauernde Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit setzte sich im Juni 2025 fort (plus 1.000 Personen bzw. plus 0,3 Prozent gegenüber Mai 2025).
Arbeitsmarkt mit ungünstiger Dynamik
Die anhaltende Wirtschaftsschwäche führt dazu, dass die Zahl der erwerbstätigen Menschen, die arbeitslos werden, hoch bleibt. Dies zeigt sich auch an den Arbeitslosmeldungen für den aktuellen Monat, die für einen Juni relativ hoch ausfallen. Zugleich ist es für arbeitslose Menschen in der aktuellen Lage schwierig, eine Arbeit aufzunehmen.
Junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung sind häufig arbeitslos
Die Arbeitslosigkeit von jungen Menschen bis 24 Jahren ist im Vergleich zum Vorjahr um über 2.400 (plus 11,5 Prozent) gestiegen. Über zwei Drittel der arbeitslosen jungen Menschen im Land haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) weist in einem aktuellen Beitrag darauf hin, dass insbesondere junge Menschen in Bürgergeld-Haushalten deutlich schlechtere Startchancen haben. Verglichen mit anderen jungen Menschen gehen sie seltener in eine Ausbildung – selbst bei vergleichbarer Schulbildung – und verschlechtern damit auch ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Konjunktur und Strukturwandel setzen dem Arbeitsmarkt weiter zu. Dies zeigt sich an den weiterhin hohen Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung sowie den überdurchschnittlichen Anstiegen bei Jugend- und Langzeitarbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig gibt es weiterhin Chancen auf eine Arbeits- und Ausbildungsstelle. Deshalb appelliere ich insbesondere an die jungen Menschen ohne Ausbildung, die Sommermonate zu nutzen und nicht abzuwarten. Es sind über ganz Baden-Württemberg hinweg noch rund 30.000 offene Ausbildungsstellen gemeldet.“
Martina Musati betont des Weiteren: „Jetzt ist die Zeit, auf Ausbildung und berufliche Weiterbildung zu setzen. Denn nach allem, was wir wissen, wird das Thema Fachkräftesicherung für Baden-Württemberg bestimmend bleiben. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wird auch die Nachfrage nach qualifiziertem Personal zunehmen.“
Damit die Ausbildung gelingt, unterstützt die Bundesagentur für Arbeit mit der Assistierten Ausbildung – einer Förderung, die sowohl die Arbeitgeber als auch die jungen Menschen dabei begleitet, die Ausbildung erfolgreich zu durchlaufen.
Kurzarbeit im Südwesten steigt und liegt höher als im Bund
Im März 2025 befanden sich nach vorläufigen hochgerechneten Daten 71.980 Personen in Kurzarbeit. Damit stieg die Zahl im Vergleich zu 71.126 im Februar und 69.174 im Januar 2025 weiter an. 1,5 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Baden-Württemberg waren im März 2025 in Kurzarbeit – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt.