Der Arbeitsmarkt im September 2025

Keine Anzeichen einer Herbstbelebung

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 14

  • 303.099 Arbeitslose im September 2025 (minus 0,7 Prozent gegenüber Vormonat)
  • Arbeitslosenquote unverändert bei 4,7 Prozent
  • Saisonbereinigte Arbeitslosigkeit steigt
  • Jugendarbeitslosenquote sinkt leicht auf 4,4 Prozent

Arbeitslose
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen
Baden-Württemberg

Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen

 Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Arbeitslosigkeit verharrt auf hohem Niveau
Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg liegt im September bei 303.099. Der Rückgang gegenüber dem Vormonat fällt mit 0,7 Prozent (2.253 Personen) sehr schwach aus. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Arbeitslosigkeit um 9,4 Prozent, saisonbereinigt um 9,5 Prozent. Damit bleibt der Arbeitsmarkt im Südwesten weiterhin stark unter Druck. Ausschlaggebend dafür sind die hohen Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit, die seit drei Jahren ansteigen, sowie die anhaltend schwache Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes. Um die Arbeitslosigkeit spürbar zu senken, muss die Nachfrage nach Arbeitskräften deutlich zunehmen. Aktuell sind bei den Agenturen für Arbeit rund 75.400 offene Stellen gemeldet – 10,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Jugend profitiert vom Ausbildungsstart
Bei jungen Menschen unter 25 Jahren ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich weiterhin überdurchschnittlich gestiegen (plus 15,5 Prozent). Hier macht sich ein kalendarischer Effekt bemerkbar. Da der Schuljahresbeginn nach dem Statistikstichtag liegt, ist im Oktober mit einem weiteren Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit, insbesondere bei den unter 20-Jährigen, zu rechnen. Erfreulich ist, dass die Abmeldungen in betriebliche Ausbildung im September um 3,6 Prozent über dem Vorjahr liegen. Sie zeigen, dass der Ausbildungsmarkt weiterhin Chancen bietet.

Martina Musati, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Der Arbeitsmarkt im Südwesten steht weiterhin stark unter Druck. Der tiefgreifende Strukturwandel insbesondere in der Industrie und die nicht anziehende Konjunktur lassen die Arbeitslosigkeit im dritten Jahr weiter ansteigen. Für 2026 ist Wirtschaftswachstum in Sicht, das auch Impulse für den Arbeitsmarkt setzen wird.“

Musati ergänzt: „Die Transformation ist ein Marathon. Arbeitsmarktpolitisch bleibt es wichtig, dass wir weiterhin in berufliche Weiterbildung investieren und die Bereitschaft zum Quereinstieg unterstützen. Dies wollen wir mit unserem regionalen Ansatz der Arbeitsmarktdrehscheibe erreichen. Kompetenzen und Erfahrungen aus einer personalabbauenden Branche sind durchaus auch in anderen Branchen nützlich.“

Kurzarbeit im Südwesten sinkt – weiterhin höchste Quote im Bund
Im Juni 2025 befanden sich nach vorläufigen hochgerechneten Daten 59.283 Personen in Kurzarbeit. Das sind 12,8 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat (Mai 2025: 67.968 Personen). Die Kurzarbeiterquote beträgt 1,2 Prozent und liegt damit weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Besonders betroffen ist erneut die Metallindustrie und das Verarbeitende Gewerbe in Baden-Württemberg.