Der Arbeitsmarkt im Mai 2025

Wirtschaftskrise lastet auf dem Arbeitsmarkt

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 9

  • 289.624 Arbeitslose im Mai 2025 (minus 0,2 Prozent gegenüber Vormonat)
  • Arbeitslosenquote bleibt bei 4,5 Prozent
  • Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort
  • Jugendarbeitslosenquote liegt bei 3,5 Prozent


Arbeitslose
Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen
Baden-Württemberg

Zeitreihe zum Bestand an Arbeitslosen


Quelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit

Saisonbereinigter Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich fort
Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Baden-Württemberg ist im Mai geringfügig auf 289.624 (minus 0,2 Prozent bzw. 643 Personen weniger als im Vormonat) zurückgegangen. Verglichen mit dem Mai des vorigen Jahres liegt die Arbeitslosenzahl um über 27.000 (plus 10,3 Prozent) höher. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent. Schaut man auf die jungen Menschen bis 24 Jahre, so erhöhte sich die Arbeitslosenzahl um knapp 2.900 (plus 13,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Die Jugendarbeitslosenquote ist im selben Zeitraum auf 3,5 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte) angestiegen. Der seit Mitte 2022 andauernde Anstieg der saisonbereinigten Arbeitslosigkeit setzte sich im Mai 2025 fort (plus 4.000 Personen bzw. plus 1,5 Prozent gegenüber April) – der längste steigende Trend seit etwa 20 Jahren.

Überdurchschnittlich viele Menschen werden arbeitslos
Im Mai 2025 sind über 23.000 erwerbstätige Menschen arbeitslos geworden – das sind für einen Mai ungewöhnlich viele Personen. Schaut man auf die längere Entwicklung, dann werden bereits seit Juli 2024 jeden Monat überdurchschnittlich viele erwerbstätige Menschen arbeitslos. Unternehmen bauen in größerem Umfang Beschäftigung ab und verzichten auch auf die Verlängerung befristeter Verträge. Zum Teil kommt es auch zu betriebsbedingten Kündigungen. Auf der anderen Seite bewirkt die anhaltende Wirtschaftskrise, dass es Menschen, die arbeitslos geworden sind, nur schwer gelingt, die Arbeitslosigkeit schnell wieder zu beenden. Der Arbeitsmarkt ist also weiterhin wenig aufnahmefähig, weil Unternehmen auf Neueinstellungen verzichten.

Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, erklärt: „Der Arbeitsmarkt in Baden-Württemberg steht weiter unter Druck. Seit knapp einem Jahr werden jeden Monat überdurchschnittlich viele Menschen arbeitslos, während gleichzeitig die Abgangschancen aus der Arbeitslosigkeit in Beschäftigung historisch niedrig sind. Diese Entwicklung beobachten wir mit Sorge. Die Unternehmen im Land sehen sich aktuell mit der anhaltenden Konjunkturkrise und strukturellen Veränderungen konfrontiert – etwa im Automobilsektor oder im Maschinenbau. Diese Herausforderungen schlagen sich direkt auf dem Arbeitsmarkt nieder. Besonders betroffen sind Menschen mit geringer Qualifikation. Als Bundesagentur für Arbeit setzen wir alles daran, diese Entwicklung abzufedern: mit intensiver Beratung, gezielten Weiterbildungsangeboten und enger Zusammenarbeit mit den Arbeitgebern und Bildungsträgern. Qualifizierung und berufliche Flexibilität sind die Schlüssel, um schnell und nachhaltig wieder in Beschäftigung zu kommen.“

Südwesten weiterhin überdurchschnittlich von Kurzarbeit betroffen
Im Februar 2025 befanden sich nach vorläufigen hochgerechneten Daten 67.772 Personen in Kurzarbeit. Die Zahl der Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter blieb damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Januar 2025 (67.868). 1,4 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Baden-Württemberg waren im Februar 2025 in Kurzarbeit – doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.