In Bayern lag im vergangenen Jahr das mittlere Einkommen der knapp 3,8 Millionen Vollzeitbeschäftigten bei 4.166 Euro pro Monat. Damit ist das Einkommen im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen. Auch in allen bayerischen Städten und Landkreisen sind die mittleren Löhne zum Vorjahr gestiegen. Bundesweit lag das Medianentgelt bei 4.013 Euro.
„Bayerische Unternehmen haben ihren Mitarbeitenden erneut höhere Löhne als im Vorjahr gezahlt. Damit hat Bayern zum ersten Mal die 4000-Euro-Marke geknackt. Gegenüber dem Vorjahr sind die Löhne und Gehälter um 218 Euro oder 5,5 Prozent gestiegen“, sagt der Chef der 23 bayerischen Arbeitsagenturen und 83 Jobcenter, Dr. Markus Schmitz.
Das Medianentgelt aller sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten in Bayern lag im vergangenen Jahr bei 4.166 Euro. Das deutliche Plus ist insbesondere auf höhere Tarifabschlüsse zurückzuführen.
Für die konkrete Höhe des Entgelts spielte unter anderem die Qualifikation der Beschäftigten eine entscheidende Rolle. Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss erzielten ein mittleres Einkommen von 3.074 Euro, bei Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss lag der Verdienst bei 3.974 Euro und bei Akademikern bei 6.332 Euro. „Eine Berufsausbildung bietet nicht nur bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch eine gute Entlohnung über das gesamte Erwerbsleben. Der Berufsabschluss kann auch während einer Beschäftigung nachgeholt werden. Die Agentur für Arbeit unterstützt Menschen dabei und berät zu Qualifizierungsmöglichkeiten, damit aus einem Helfer eine gefragte Fachkraft wird. Das ist ein Gewinn für den Arbeitgeber und für den Arbeitnehmer die Chance auf eine besser bezahlte Stelle“, so Schmitz.
Bundesweit lag der Medianlohn mit 4.013 Euro rund 150 Euro unter dem bayerischen Wert. Im Ländervergleich liegt Bayern wie bereits im Vorjahr auf dem fünften Platz hinter Hamburg, Baden-Württemberg, Hessen und Berlin.
Von den zehn Regionen mit dem höchsten Bruttomonatsentgelt Deutschlands sind allein vier bayerische Regionen vertreten – Ingolstadt (1.), Erlangen (2.), München Stadt (4.) und München Land (9.).
Regionale Unterschiede: Ingolstadt ist Spitzenreiter, Landkreis Hof ist Schlusslicht in Bayern
Auch innerhalb Bayerns gibt es erhebliche Lohnunterschiede. Die höchsten Medianlöhne gab es im vergangenen Jahr in den Städten Ingolstadt (5.855 Euro), Erlangen (5.769 Euro) und München (5.362 Euro). Die geringsten Medianlöhne wurden in den Landkreisen Hof (3.294 Euro), Coburg (3.313 Euro) und Kronach (3.353 Euro) gezahlt.
Gründe für die Lohnunterschiede innerhalb Bayerns sind die regionalen Wirtschaftsbranchen und Betriebsgrößen. Große, oftmals tarifgebundene Betriebe zahlen zumeist höhere Löhne. Ebenso finden sich in einigen Regionen diverse Konzernsitze und gut bezahlte Forschungs- und Entwicklungsbereiche. In anderen Regionen finden sich dagegen eher kleinere Wirtschaftsstrukturen mit geringeren Löhnen.
In den Städten Ingolstadt, Erlangen und München sind viele Großunternehmen der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie, der Wissenschaft und der Informations- und Kommunikationsbranche ansässig. Hier kann ein Medianentgelt von bis zu 7.400 Euro verzeichnet werden. In den Landkreisen Hof, Coburg und Kronach wird demgegenüber ein deutlich geringeres Medianentgelt in den gleichen Branchen gezahlt (ca. 3.400 Euro).
In Bayern wird das höchste Medianentgelt in der Informations- und Kommunikationsbranche mit 6.028 Euro erzielt. Dagegen wird das geringste Medianentgelt im Gastgewerbe und der Arbeitnehmerüberlassung mit 2.671 bzw. 2.667 Euro erzielt.