Arbeitsmarktbericht September 2025: Arbeitsmarkt in Bayern fehlt weiterhin der Schwung

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 17

  • Im September hat die Arbeitslosigkeit in Bayern im Vergleich zum Vorjahr zugenommen: Insgesamt sind 324.157 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 30.664 Personen oder 10,4 Prozent mehr als im September 2024.

  • Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent gestiegen.

  • Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Bayern liegt bei 5,95 Mio. Beschäftigten. Im Vorjahresvergleich ist dies ein Plus von 12.800 (+0,2 Prozent).

  • Die Zahl der Kurzarbeitenden ist im Vergleich zum Vorjahr um 6.543 Personen auf 47.480 Personen angestiegen; das ist eine Steigerung von 16 Prozent.

Arbeitslosenzahl im September:-2.790 auf 324.157 (-0,9 Prozent)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:+30.664 (+10,4 Prozent)
Arbeitslosenquote im September:4,2 Prozent (+/- 0,0 Prozentpunkte)
Arbeitslosenquote im Vorjahresvergleich:+0,4 Prozentpunkte
Realisierte Kurzarbeit:47.480 (Juni 2025)
Realisierte Kurzarbeit im Vorjahresvergleich:+6.543 (+16 Prozent)

„Saisonal bedingt ist die Zahl der Arbeitslosen in Bayern im September zurückgegangen, jedoch deutlich geringer als üblich. Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt ist noch nicht erkennbar, die Arbeitslosenquote bleibt unverändert bei 4,2 Prozent. Auch die vielen neuen Stellenmeldungen, die um diese Jahreszeit bei den bayerischen Agenturen für Arbeit eingehen, bleiben bisher aus. Wir beobachten mit rund 18.500 neu gemeldeten Stellen sogar einen neuen Tiefstand für einen September“, fasst Dr. Markus Schmitz, Chef der bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcenter, die Situation am bayerischen Arbeitsmarkt im September 2025 zusammen.
 

    Aktuelle Lage am bayerischen Arbeitsmarkt

Bestand an Arbeitslosen und Arbeitslosenquoten in Prozent, zum Vormonat -0,9 %, zum Vorjahr +10,4%

Im September sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat im Vergleich zum Vormonat um 2.790 bzw. -0,9 Prozent auf 324.157. Dieser Rückgang fällt jedoch deutlich geringer aus als in den Vorjahren.

Zwar konnten sich viele Jugendliche durch den Beginn des Ausbildungsjahres aus der Arbeitslosigkeit abmelden, durch den späten Start des Schuljahres sind jedoch Jugendliche, die nach dem Schulabschluss die FOS oder BOS besuchen, noch im Bestand. Besonders bei den Jüngeren zeigt sich die aktuelle Entwicklung am Arbeitsmarkt deutlich. Es mussten sich einerseits mehr Personen unter 25 Jahren arbeitslos melden als im Vorjahr, andererseits konnten auch merklich weniger ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Insgesamt sind im September 2025 30.664 oder 10,4 Prozent mehr Arbeitslose als im September 2024 zu verzeichnen. 

Die Arbeitslosenquote beträgt im September 4,2 Prozent und ist damit im Vergleich zum August unverändert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2024 stieg die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte.

Trotz dieser Entwicklungen belegt Bayern im Bundesländervergleich der niedrigsten Arbeitslosenquoten weiterhin den ersten Platz. 

Im Vergleich der Regierungsbezirke hat Schwaben mit 3,8 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Die höchste Arbeitslosenquote weist im September 2025 der Regierungsbezirk Mittelfranken mit 4,8 Prozent auf.

Im Berichtszeitraum können 14 der insgesamt 96 Landkreise und kreisfreien Städte (14,6 Prozent) eine Arbeitslosenquote von unter 3,0 Prozent und damit Vollbeschäftigung vorweisen. Der Landkreis Bad-Tölz-Wolfratshausen hat mit einer Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent den geringsten Wert in ganz Bayern.

Im Juni 2025 (aktuell hochgerechnete Daten) waren 47.480 Personen in Kurzarbeit. Am aktuellen Rand stieg die Anzahl der Kurzarbeitenden im Vorjahresvergleich von 40.937 um 6.543 Menschen (+ 16 Prozent) und die Anzahl der Betriebe um 557 auf 2.001 an. Der Anstieg hat sich im Vergleich zu den Vormonaten weiter deutlich verringert. Von Kurzarbeit besonders betroffen sind die Wirtschaftsbereiche Maschinenbau und die Herstellung von Metallerzeugnissen. 

 

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften ist weiterhin rückläufig. Seit Jahresbeginn wurden den bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcentern 186.153 neue Arbeitsstellen gemeldet, das sind 7,8 Prozent weniger neue Stellen als vor einem Jahr. Diese rückläufige Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt sich in fast allen Branchen, besonders jedoch in der Arbeitnehmerüberlassung, auf die über 40 Prozent des gesamten Stellenrückgangs entfällt. Im Handel, der Instandhaltung und Reparatur von Kfz und der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie ist die Nachfrage im Vorjahresvergleich ebenfalls deutlich gesunken. In der Öffentlichen Verwaltung hingegen wurden dieses Jahr bisher mehr neue Stellen gemeldet als im Vorjahreszeitraum.

Mit einem derzeitigen Bestand von 110.901 gemeldeten offenen Arbeitsstellen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls deutlich um 15,4 Prozentpunkte gesunken. 

 

Im Juli (aktuell hochgerechnete Daten) ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vormonat um 14.100 (0,2 Prozentpunkte) auf 5.954.200 gesunken. Im Vorjahresvergleich zeigt sich ein Plus von 12.800 Beschäftigten (+0,2 Prozentpunkte). Das Plus zum Vorjahr hat sich gegenüber den Zahlen aus den Vormonaten zwar erhöht, ist aber weiterhin weit entfernt von den sechsstelligen Zuwächsen des Jahres 2022. Es ist vor allem die negative Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe, der Arbeitnehmerüberlassung und dem Handel, die das Wachstum bremsen. Die deutlichsten absoluten Anstiege in der Zahl der Beschäftigten zeigen sich im Gesundheitswesen, bei Heimen und dem Sozialwesen und im Bereich Erziehung und Unterricht.

 

 


 

 

Blick in die bayerischen Regierungsbezirke

 

Schwaben ist erneut Spitzenreiter im bayerischen Regierungsbezirkevergleich und hat die niedrigste Arbeitslosenquote. Die Arbeitslosenquote im September beträgt 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zu verzeichnen. 

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Schwaben haben mit 2,5 Prozent die Landkreise Unterallgäu und Donau-Ries. Die Quote ist im Unterallgäu im Vergleich zum Vorjahr unverändert. in Donau-Ries ist sie um 0,2 Prozentpunkte gesunken. Mit einer Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent weist die Stadt Augsburg weiterhin die höchste Quote unter den Stadt- und Landkreisen in Schwaben auf. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet die Stadt einen Anstieg um 0,9 Prozentpunkte.

 

Die Arbeitslosenquote in der Oberpfalz liegt im September bei 3,9 Prozent und somit unter dem bayerischen Schnitt (4,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg um 0,4 Prozentpunkte zu verzeichnen.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in der Oberpfalz verzeichnet erneut der Landkreis Neumarkt i.d.OPf. mit 2,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte gestiegen. Die höchste Arbeitslosenquote hat erneut die Stadt Weiden i.d.OPf. mit 6,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist ein Anstieg um 0,7 Prozentpunkte zu verzeichnen.

 

In Niederbayern liegt die Arbeitslosenquote im September bei 3,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr kann ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte verzeichnet werden. 

Mit 3,3 Prozent hat der Landkreis Kelheim die niedrigste Arbeitslosenquote in Niederbayern. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Die höchste Arbeitslosenquote in Niederbayern weist erneut die Stadt Straubing mit 6,5 Prozent auf. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosenquote dabei deutlich um 1,2 Prozentpunkte und weist damit den höchsten Anstieg in ganz Bayern auf.

 

In Oberbayern stieg die Arbeitslosenquote im September um 0,4 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. 

Die niedrigste Arbeitslosenquote im Regierungsbezirk Oberbayern hat erneut der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen mit 2,4 Prozent und ist damit Spitzenreiter in ganz Bayern. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 0,1 Prozentpunkte. Die höchste Arbeitslosenquote weist weiterhin die Landeshauptstadt München mit 5,6 Prozent auf. Im Vorjahresvergleich ist die Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

 

Die Arbeitslosenquote in Unterfranken liegt mit 4,1 Prozent im September unterhalb des bayerischen Schnitts (4,2 Prozent). Im Vorjahresvergleich ist sie um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. 

Die niedrigste Arbeitslosenquote im Regierungsbezirk Unterfranken verzeichnet erneut der Landkreis Main-Spessart mit einer Quote von 2,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie um 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Die Stadt Aschaffenburg weist mit 7,8 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in Unterfranken auf und ist damit eines der beiden Schlusslichter in ganz Bayern. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosenquote in Aschaffenburg Stadt um 0,7 Prozentpunkte gestiegen.

 

In Oberfranken liegt die Arbeitslosenquote im September bei 4,5 Prozent. Die Quote liegt somit über dem bayerischen Durchschnitt (4,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 0,3 Prozentpunkte höher. 

Mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent hat der Landkreis Bamberg erneut die niedrigste Quote in Oberfranken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie unverändert. Die höchste Arbeitslosenquote in Oberfranken weist erneut die Stadt Hof mit 7,8 Prozent auf und ist damit eines der beiden Schlusslichter in ganz Bayern. Zum Vorjahr ergibt sich ein Anstieg um 0,7 Prozentpunkte.

 

Mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent bleibt Mittelfranken im September weiterhin Schlusslicht im bayerischen Vergleich. In Mittelfranken ist im Vorjahresvergleich mit einem Plus von 0,4 Prozentpunkten ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in Mittelfranken weist erneut der Landkreis Roth mit 2,5 Prozent auf. Im Vorjahresvergleich ist die Quote unverändert. Die Arbeitslosenquote der Stadt Nürnberg ist weiterhin die höchste Quote in Mittelfranken mit 7,5 Prozent. Sie ist im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2024 um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.