Bayerischer Ausbildungsmarkt bleibt stabil

30.10.2025 | Presseinfo Nr. 19

Am 1. September startete das neue Ausbildungsjahr in Bayern. Die Ausbildungsmarktpartner ziehen bei LUKA Kälte- Klimatechnik GmbH in München Bilanz zum Ausbildungsmarktjahr 2024/2025. 

Der bayerische Ausbildungsmarkt trotzt der weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage am Arbeitsmarkt. Obwohl die Betriebe im Freistaat 5.174 weniger Ausbildungsstellen als im Vorjahr gemeldet haben, standen weiterhin mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung. Von den 94.548 gemeldeten Lehrstellen konnten zum 30. September rund 80.500 Stellen besetzt werden. Während im vergangenen Jahr knapp 62.200 Bewerberinnen und Bewerber eine duale Berufsausbildung anstrebten, waren es im aktuellen Berichtszeitraum knapp 63.300 - das zweite Jahr in Folge ein Plus. Die Ausbildung in bayerischen Betrieben ist und bleibt für junge Menschen auch in wirtschaftlich stürmischen Zeiten attraktiv. 

Der bayerische Ausbildungsmarkt bietet für viele Jugendliche nach wie vor gute Chancen. Der hohe Bedarf an jungen Fachkräften ist ein deutliches Signal für die anhaltende Ausbildungsbereitschaft der bayerischen Betriebe. Nicht immer passen Berufswunsch, Wohnort oder Qualifikation zusammen, was dazu führt, dass dennoch nicht alle Jugendlichen eine Lehrstelle gefunden haben. Aktuell sind noch etwa 1.850 junge Menschen ohne Alternative und auf der Suche nach der passenden Ausbildungsstelle. Auf der anderen Seite gibt es derzeit noch etwa 14.000 unbesetzte Ausbildungsstellen. Die bayerischen Arbeitsagenturen und Jobcenter arbeiten in den nächsten Wochen weiterhin eng mit Betrieben, Schulen, Berufsschulen und Kammern zusammen, um weitere Jugendliche und Betriebe zusammenzubringen und einen Beitrag zur Ausbildungsgarantie zu leisten. In dieser gelebten Partnerschaft am Ausbildungsmarkt liegt die große Stärke Bayerns. Gemeinsam mit den Bayerischen Staatsministerien, Gewerkschaften und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft ziehen alle Beteiligten an einem Strang mit dem Ziel, jedem jungen Menschen seine individuelle Chance auf eine Berufsausbildung zu ermöglichen.

„Die betriebliche Ausbildung ist die verlässliche Brücke in eine erfolgreiche Zukunft – sowohl für junge Menschen als auch Betriebe. Wer heute ausbildet, sichert sich die Fachkräfte von morgen. Für junge Menschen ist und bleibt die Ausbildung die berufliche Lebensversicherung“, erklärt Dr. Markus Schmitz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. bei der gemeinsamen Pressekonferenz zur Ausbildungsmarktbilanz im Freistaat. „Trotz rückläufiger Stellenmeldungen ist die Lage am bayerischen Ausbildungsmarkt stabil – es gibt weiterhin mehr Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber. Die Bundesagentur für Arbeit steht dabei als Lotse zur Seite: Über 700 Beraterinnen und Berater unterstützen bayernweit junge Menschen – freiwillig, neutral und kostenfrei. Auch in den nächsten Wochen bietet die BA gezielte Fördermöglichkeiten an, um noch suchende Jugendliche und Betriebe erfolgreich zusammenzubringen.“, so Dr. Schmitz. „Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir uns dafür ein, dass die Ausbildung auch künftig den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft ebnet.“, betont Dr. Schmitz.

Die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf: „Azubis sind unsere Rohdiamanten! Die duale Ausbildung in Bayern legt das Fundament für berufliche Erfolge. Die aktuellen Zahlen zeigen: Wer sich in Bayern für eine Ausbildung entscheidet, hat beste Perspektiven am Ausbildungsmarkt. Unsere bayerischen Betriebe sind wahre Ausbildungsmeister und bieten jungen Menschen einen ausgezeichneten Start ins Berufsleben. Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Als Freistaat investieren wir gezielt in die Stärkung der beruflichen Bildung und sichern so gemeinsam die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes.“

„Wir stehen für bestmögliche Bildung und begleiten unsere Schülerinnen und Schüler intensiv in der Ausbildung und ihrem Weg ins Berufsleben. Einen hohen Stellenwert haben hierbei – neben den Berufsschulen – unsere Berufsfachschulen mit einem breiten und praxisnahen Bildungsangebot gerade in den Bereichen Soziales und Gesundheit“, erklärt die bayerische Kultusministerin Anna Stolz. „Außerdem unterstützen wir die weiterführenden Schulen bei der Weiterentwicklung ihres berufsorientierenden Angebots, indem wir das Qualitätsmanagement für die Berufliche Orientierung vorantreiben und gezielte Fortbildungen für unsere Lehrkräfte anbieten.“

Christian Gohlisch, Bildungsexperte der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen Handwerkskammern (ARGE), betont:Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im bayerischen Handwerk ist bis zum Herbst um 1,3 Prozent gestiegen. Auffällig ist, dass sich der Anteil der Auszubildenden mit Hochschulzugangsberechtigung trotz Umstellung von G8 auf G9 kaum verändert hat. Mein Appell an die jungen Menschen, die jetzt noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind: Für einen Berufsstart im Handwerk ist es nie zu spät. Kommt ins Team der Möglichmacher.“

Hubert Schöffmann, bildungspolitischer Sprecher des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK): „Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten halten die Betriebe Kurs und investieren weiter in die Fachkräfte von morgen. Das ist ein starkes Signal für Verantwortung und Zukunftsorientierung. Gleichzeitig sind zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt geblieben. Ein Grund ist der fehlende Abiturjahrgang, doch es gibt auch strukturelle Probleme. Damit Jugendliche und Betriebe besser zueinanderfinden, müssen Schulabgänger ausbildungsreif sein. Dafür brauchen wir mehr berufliche Orientierung mit echtem Praxis- und Realitätsbezug und mehr Wahrnehmung und Wertschätzung der Ausbildung als attraktiven Karriereweg. Die Betriebe leisten dafür bereits einen enormen Beitrag. Auch den Schulen, Eltern und Jugendlichen muss im eigenen Interesse daran gelegen sein, alle Angebote zur Berufsorientierung besser zu nutzen.“

Dr. Christof Prechtl, stellvertretender vbw Hauptgeschäftsführer und Leiter der Abteilung Bildung, Arbeitsmarkt, Fachkräftesicherung und Integration: „Trotz der strukturellen Probleme und dem daraus resultierenden Beschäftigungsrückgang bleibt die Sicherung von Arbeits- und Fachkräften für die bayerische Wirtschaft mittel- und langfristig eine Herausforderung. Die Unternehmen engagieren sich für die Gewinnung von Nachwuchs und investieren in Ausbildung. So stehen einem Jugendlichen im Freistaat weiterhin 1,5 offene Ausbildungsstellen zur Verfügung. Darum sind die Chancen für junge Menschen auf einen Ausbildungsplatz in unseren Unternehmen trotz der angespannten konjunkturellen Lage weiterhin sehr gut und die Übernahmequote bleibt nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss ausgezeichnet.“

Anna Gmeiner, Bezirksjugendsekretärin der DGB-Jugend Bayern: „Der Einstieg in die Ausbildung ist heute oft ein Kraftakt. Hohe Mieten, lange Fahrtwege und eine niedrige Vergütung machen es jungen Menschen schwer – trotz Tausender offener Stellen. Wer die Fachkräfte von morgen gewinnen will, muss heute echte Perspektiven bieten: faire Arbeitszeiten, bezahlbaren Wohnraum, einen verlässlichen Nahverkehr und Löhne, die zum Leben reichen. Eine Ausbildung darf kein Risiko sein, sondern muss ein sicheres Fundament für das gesamte Berufsleben bieten. Genau dafür kämpfen wir als DGB-Jugend Bayern."

„Erfahrung hat Zukunft. Als alteingesessener Münchner Handwerksbetrieb, bereits in zweiter Generation, steht die LUKA Kälte- und Klimatechnik für Innovation, Fortschritt, Qualität und Technik auf höchstem Niveau“, sagt Arndt Weisheit, Geschäftsführer LUKA Kälte- und Klimatechnik. „Um das maximale Potenzial unseres Know-hows zu entfalten, investieren wir seit vielen Jahren konsequent in die Aus- und Fortbildung unserer Auszubildenden. So sichern wir auch in Zukunft unsere Fachkräfte von morgen. Dabei profitiert unser Nachwuchs von unserer eigenen Lehrwerkstatt, praxisnahen Schulungen und zahlreichen sozialen Leistungen. Schon heute besteht unser Betrieb zu nahezu 100 % aus selbst ausgebildeten Fachkräften.“

LUKA bildet Mechatroniker für Kältetechnik, Anlagenmechaniker SHK, Kauffrauen /-männer für Büromanagement und Technische Systemplaner aus. Mit über 63.000 Auszubildenden trägt das Handwerk 30 Prozent zur gesamten Ausbildungsleistung der bayerischen Wirtschaft bei. Die bayerischen Ausbildungsmarktpartner zeigten sich erfreut, die diesjährige Ausbildungsbilanz bei einem zukunftsweisenden, nachhaltigen Handwerksbetrieb präsentieren zu dürfen.