Stärken-Parcours

Sechs Stationen auf dem Weg zur Berufswahl – Stärken-Parcours wird als Instrument der Beruflichen Orientierung flächendeckend eingeführt.

26.09.2022 | Presseinfo Nr. 33

NEUMÜNSTER. Die Wahl des Berufs ist eine wichtige Entscheidung und für viele Jugendliche eine große Herausforderung. Der Stärken-Parcours kann ihnen dabei helfen. Auf sechs Stationen mit Überschriften wie „Sturmfreie Bude“ oder „Zeittunnel“ müssen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihren Stärken und Interessen auseinandersetzen. Am Ende sollen sie besser darüber entscheiden können, welches Berufsfeld für sie in Frage kommt und welches nicht. Heute (26. September) machten sich Bildungsministerin Karin Prien und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Markus Biercher, persönlich ein Bild von dem Konzept. In der Stadthalle Neumünster besuchten sie den dort aufgebauten Parcours und sprachen mit Schülerinnen und Schülern des 7. Jahrgangs der Gemeinschaftsschule Faldera Neumünster über ihre Erfahrungen mit dem Konzept.

Nach den Worten von Ministerin Prien habe man mit dem Stärken-Parcours ein Instrument der Beruflichen Orientierung eingeführt, das sich bereits in vielen anderen Bundesländern bewährt habe. „Wir bieten damit für alle Schülerinnen und Schüler im 7. Jahrgang der Gemeinschaftsschulen und nach Bedarf auch für die Schülerinnen und Schüler der Förderzentren Geistige Entwicklung und Körperlich-Motorische Entwicklung erstmalig eine landesweite und verlässliche Kompetenzfeststellung an“, betonte die Ministerin. Der Stärken-Parcours sorge für eine gute Grundlage in der Beruflichen Orientierung und fördere den direkten Übergang in Ausbildung oder Studium. „Damit tragen wir auch dazu bei, den von Unternehmen und Wirtschaft benötigten Nachwuchs zu sichern“, sagte Prien weiter und dankte den beteiligten Partnern, der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit und Sinus als ausführendem Bildungsträger.

Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, betonte: „Es gibt aktuell über 300 Ausbildungsberufe und rund 20.000 Studiengänge. Schon diese beiden Zahlen zeigen, dass Orientierungs- und Entscheidungshilfen für Schülerinnen und Schüler bei der Berufswahl nötiger denn je sind. Genau hier setzt der Stärken-Parcours an. Er eröffnet jungen Menschen frühzeitig die Chance, ihre individuellen Talente ‚spiele­risch‘ zu erfahren und zu konkretisieren. Doch damit nicht genug: Sie lernen zum Ab­schluss des Parcours und während der Nachbereitung im Unterricht auch die Berufsfelder kennen, die zu ihren jeweiligen Stärken passen. Ich bin froh, dass wir den Schülerinnen und Schülern in Schleswig-Holstein dieses attraktive Angebot - gemeinsam mit unseren Partnern - machen können.“

Hintergrund

Der Stärken-Parcours ist ein Instrument der Beruflichen Orientierung an den allgemeinbildenden Schulen und Förderzentren. Der Parcours wird gemeinsam mit der Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur umgesetzt und finanziert. Land und Arbeitsagentur stellen dafür in diesem Jahr jeweils 1,13 Millionen Euro zur Verfügung.

Der Parcours ist im Landeskonzept Berufliche Orientierung an den weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein vom Oktober 2021 verankert und ergänzt die Berufsfelderprobung, die Praktika, die Zusammenarbeit Schule-Wirtschaft und die Zusammenarbeit mit den Jugendberufsagenturen. Er richtet sich an die Schülerinnen und Schüler, bezieht aber auch Lehrkräfte und Eltern mit ein. In einem Workshop lernen die Lehrkräfte nicht nur den Parcours genauer kennen, sondern sie erhalten auch Materialien, um zum Thema „Meine Stärken“ mit ihren Schülerinnen und Schülern weiter zu arbeiten. Auch die Eltern werden gezielt in dieser frühen Phase der Beruflichen Orientierung angesprochen. In jeder Region findet eine Veranstaltung statt, bei der die Eltern den Parcours kennenlernen und auch sie erhalten Materialien und Informationen zu Ansprechpartnern und Beratungsangeboten.

In Schleswig-Holstein wird der Stärken-Parcours in allen Kreisen und kreisfreien Städten als handlungsorientierter Impuls und Auftakt der intensiven Phase der Beruflichen Orientierung ab Jahrgangsstufe 7 eingesetzt.  Für die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen der Jahrgansstufe 7 ist die Teilnahme verbindlich. Die Schülerinnen und Schüler der Förderzentren Geistige Entwicklung, Lernen und Körperlich-Motorische Entwicklung können teilnehmen. Die Teilnahme der Gymnasien ab dem Schuljahr 2023/24 vorgesehen.

Der Stärken-Parcours wird nach dem Konzept „komm auf Tour“ umgesetzt, ein Konzept zur handlungsorientierten Förderung und Auseinandersetzung der Jugendlichen mit ihren Stärken und Interessen. „komm auf Tour“ ist eine Projektentwicklung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Bundesagentur für Arbeit. Als Bildungsträger hat Sinus – Büro für Kommunikation GmbH das Konzept mitentwickelt und bietet es als Träger zur bundesweiten Umsetzung an.

Aktuell finden in sechs Bundesländern regelmäßig regionale Projekte von „komm auf Tour“ statt: in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Schleswig-Holstein.

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