Der Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein: Juli 2025

• Aktuell: 94.500 Arbeitslose in Schleswig-Holstein, die Arbeitslosenquote liegt bei 5,8 Prozent, im Vergleich zum Juli des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen um 3.300 oder 3,7 Prozent gestiegen

• Auch gegenüber dem Vormonat Juni hat die Arbeitslosigkeit um 1.100 oder 1,2 Prozent zugenommen

• „Erwartungsgemäß steigt die Arbeitslosigkeit in den Sommermonaten durch die beginnende Urlaubs- und Ferienzeit an, weil Unternehmen freie Arbeitsstellen teilweise erst nach der Sommerpause besetzen. Mit 94.500 gemeldeten Arbeitslosen in Schleswig-Holstein verzeichnen wir im Juli folglich ein Plus von 1.100 oder 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Auch der überproportionale Anstieg bei den jungen Erwachsenen im Alter bis unter 25 Jahren mit 800 oder 9,0 Prozent ist nicht überraschend, weil ein Teil derjenigen, die ihre Ausbildung frisch beendet haben, von ihren Ausbildungsbetrieben nicht übernommen wurden.“ (Thomas Letixerant)

• Ausbildungsmarkt: Speziell im Einzelhandel, im Büro und im Handwerk gibt es auch jetzt noch zahlreiche freie Ausbildungsplätze

• 2.800 zusätzliche Jobs: Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

• Kurz-Infos: Ausbildungsmarktdaten, TOP TEN der noch unbesetzten Ausbil­dungsplätze; Alo-Quoten der Städte und Kreise

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 25

Arbeitsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 94.500. Das ist ein Plus von 3.300 oder 3,7 Prozent gegenüber dem Juli des Vorjahres und ein Plus von 1.100 oder 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat Juni. Die Arbeitslosenquote liegt mit aktuell 5,8 Prozent um 0,2 Prozentpunkte über dem Juli-Wert des Vorjahres mit 5,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat Juni hat sich die Quote um 0,1 Prozentpunkte erhöht.

„Für den Anstieg der Arbeitslosenzahlen gegenüber dem Vormonat Juni ist die typische ‚Sommerflaute‘ verantwortlich, für die es mehrere Gründe gibt: Einerseits steigt die Arbeitslosigkeit durch quartalsbedingte Kündigungen, andererseits werden in vielen Betrieben Einstellungen bis nach den Sommerferien aufgeschoben. Darüber hinaus melden sich im Juli - nach Abschluss der Berufsausbildung oder der Schule – üblicherweise viele junge Menschen vorübergehend arbeitslos. Der größte Teil ist im Herbst nicht mehr arbeitslos“, betonte Thomas Letixerant, Vize-Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. Juli 2025) in Kiel. 

Der schon angesprochene Zuwachs gegenüber dem Vormonat Juni bei den unter 25-Jährigen (+ 800 /+ 9,0 Prozent) sei kein Grund zur Besorgnis. Es handele sich dabei um ein typisches Übergangsphänomen, das speziell frisch ausgelernte Fachkräfte betrifft, die von ihren Ausbildungsbetrieben aus unterschiedlichen Gründen nicht übernommen werden konnten. Letixerant appellierte an die Betriebe, die Personal suchen: „Es ist jetzt der beste Zeitpunkt, sich diese jungen Fachkräfte zu sichern. Nutzen Sie diese Chance.“

Personalnachfrage

Die Personalnachfrage lag im Juli mit einem Minus von 4.000 oder 15,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 21.900 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Derzeit werden insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe zusätzliches Personal gesucht.

 

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die Mai-Daten - ist im Vorjahresvergleich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Mai des Vorjahres um 2.800 oder 0,3 Prozent auf 1.061.700 an. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen (+4.900), in der öffentlichen Verwaltung und den Sozialversicherungen (+1.900) und in der Informations- und Kommunikationsbranche (+800) sind zusätzliche Arbeitsplätze entstandenUnter anderem im Verarbeitendem Gewerbe (-2.800), im Handel (-1.300), in der Arbeitnehmerüberlassung (-1.200) sowie im Bereich Verkehr und Logistik (-500) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren.

Ausbildungsmarkt 

Zum Abschluss ging Letixerant auf den Ausbildungsmarkt ein. „Auch jetzt ist noch vieles in Bewegung - denn bei uns sind aktuell noch 6.100 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldetSpeziell im Einzelhandel, im Büro und im Handwerk gibt es gute Chancen - vorausgesetzt man ist nicht auf einen Wunschberuf fixiert und regional flexibel. Denen, die bisher vergeblich gesucht haben, empfehle ich: Meldet Euch bei der Berufsberatung! Für diejenigen, die noch hilfreiche Informationen und professionelle Tipps rund um die Themen Bewerbung und Ausbildung benötigen, ist die Seite www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen die richtige Adresse.“ An die Arbeitgeber gewandt, die noch Ausbildungsplätze zu besetzen haben, sagte Letixerant: „Denen, die sich bisher noch nicht für eine Bewerberin oder einen Bewerber entschieden haben, möchte ich sagen: Wer jetzt noch auf die vermeintlich ideale Bewerbung wartet, tut dies meist vergeblich. Geben Sie auch vermeintlich schwächeren Jugendlichen eine Chance. Schauen Sie sich diese Bewerberinnen und Bewerber persönlich an und beurteilen Sie deren Kompetenzen nicht nur nach ihren Zeugnissen. Wir sind gerne bereit, Sie mit unseren Angeboten - etwa der Einstiegsqualifizierung (EQ) oder der assistierten Ausbildung (AsA) - zu unterstützen.“

Daten-Info: Ausbildungsmarkt (Juli-Daten 2025)

  • aktuell freie Ausbildungsplätze: 6.127 / -1.201 oder -16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

  • aktuell noch suchende Bewerber/-innen: 5.050 Bewerber/-innen / +446 oder +9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze 

  • Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 803

  • Verkäufer/-in: 489

  • Handelsfachwirt/-in: 191

  • Kaufmann/-frau im Büromanagement: 175

  • Anlagemechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 174

  • Fachkraft - Lagerlogistik: 165

  • Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik: 157

  • Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandelsmanagement: 147

  • Versicherungskaufmann/-frau: 132

  • Fachverkäufer/-in Lebensmittelhandwerk - Fleischerei: 130

 

Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (Juli-Daten 2025)

Kreise 

  • Niedrigste Quote: Plön mit 4,2 Prozent

  • Höchste Quote: Dithmarschen mit 6,3 Prozent

kreisfreie Städte

  • Niedrigste Quote: Kiel mit 8,1 Prozent

  • Höchste Quote: Flensburg mit 8,6 Prozent