Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt - im Vergleich zum Juli des Vorjahres - mit 64.400 um 1.400 oder 2,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zum Vormonat Juni ist die Zahl der Arbeitslosen um 800 oder 1,2 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 7,9 Prozent, im Juli 2024 lag sie bei 7,7 Prozent, im Vormonat Juni bei 7,8 Prozent.
Zum überdurchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen im Vergleich zum Vormonat Juni (+450 oder +6,7 Prozent) sagte Thomas Letixerant, Vize-Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (31. Juli 2025). „Das ist für den Monat Juli nichts Ungewöhnliches und daher kein Grund zur Besorgnis. In jedem Jahr meldet sich im Sommer - nach Abschluss der Berufsausbildung oder der Schule - eine größere Zahl junger Menschen vorübergehend arbeitslos. Der weitaus größte Teil von ihnen wird im Herbst nicht mehr arbeitslos sein, denn es handelt sich dabei um ein typisches Übergangsphänomen. Das gilt insbesondere für die frisch ausgelernten Fachkräfte, die von ihren Ausbildungsbetrieben aus unterschiedlichen Gründen nicht übernommen werden konnten. Hier kann ich nur an die Betriebe appellieren, die aktuell Personal suchen: Es ist jetzt der ideale Zeitpunkt, sich diese jungen Fachkräfte zu sichern. Nutzen Sie diese Möglichkeit.“
Ausbildungsmarkt
Aktuell sind bei den Arbeitsagenturen des Landes noch 3.150 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Ihnen stehen 2.300 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. „Betonen möchte ich“, so Letixerant, „dass diese Daten selbst zum jetzigen Zeitpunkt nur eine Momentaufnahme beschreiben. Denn der Ausbildungsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern ist weiterhin in Bewegung und bietet noch zahlreiche attraktive Ausbildungsangebote. Ich kann den jungen Menschen nur empfehlen: Nutzt diese Chance und meldet Euch in der Berufsberatung der Arbeitsagenturen, die gern dabei unterstützt, etwas Passendes zu finden!“ Speziell im Handel, im Handwerk, im Baugewerbe sowie im Gastgewerbe sind noch zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.
Denen, die bisher vergeblich gesucht haben, empfahl er, sich bei der Berufsberatung zu melden. Für diejenigen, die noch hilfreiche Informationen und professionelle Tipps rund um
die Themen Bewerbung und Ausbildung benötigten, sei die Seite www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen genau die richtige.
An die Arbeitgeber gewandt, die noch Ausbildungsplätze zu besetzen haben, sagte Letixerant: „Wenn Sie bisher keine oder für Ihren Bedarf unpassende Bewerbungen erhalten haben, empfehle ich Ihnen, auch vermeintlich schwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben. Schauen Sie sich diese Bewerberinnen und Bewerber persönlich an und beurteilen Sie deren Kompetenzen nicht nur nach ihren Zeugnisnoten. Wir sind gerne bereit, Sie mit unseren Angeboten - etwa der Einstiegsqualifizierung (EQ) oder der assistierten Ausbildung (AsA) zu unterstützen.“
Personalnachfrage
Die Personalnachfrage lag im Juli mit einem Minus von 1.500 Stellen oder 9,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Aktuell haben die Arbeitsagenturen 15.000 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand. Besonders das Verarbeitende Gewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen, der Handel sowie das Bau- und Gastgewerbe suchen zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich hierbei um die Mai-Daten - ist im Vorjahresvergleich geringfügig um 500 oder 0,1 Prozent auf 576.500 gesunken. Insbesondere in der Bauwirtschaft (-1.400), im Verarbeitenden Gewerbe, in der Arbeitnehmerüberlassung (jeweils -800) sowie im Handel (-700) und im Gastgewerbe (-500) gingen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren. Speziell im Gesundheits- und Sozialwesen und bei Verkehr und Lagerei (jeweils +1.600) und im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie der Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (jeweils +200) sind neue Arbeitsplätze entstanden.
Daten-Info: Ausbildungsmarkt (Juli-Daten 2025)
aktuell unbesetzte Ausbildungsplätze: 3.150 / -309 oder -8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
aktuell unversorgte Bewerber/-innen: 2.314 Bewerber/-innen / +244 oder +11,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze
Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 441
Verkäufer/-in: 244
Koch/Köchin: 103
Hotelfachmann/-frau: 97
Fachkraft – Lagerlogistik: 87
Fachmann/-frau – Restaurants- und Veranstaltungsgastronomie: 73
Kaufmann/-frau – Büromanagement: 64
Mechatroniker/in: 60
Straßenbauer/-in: 59
Metallbauer/-in - Konstruktionstechnik: 56
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten
Arbeitslosigkeit in den Kreisen
Niedrigste Quote: Landkreis Rostock mit 5,8 Prozent
Höchste Quote: Vorpommern-Greifswald mit 9,2 Prozent
Arbeitslosigkeit in den beiden kreisfreien Städten
Schwerin: 10,7 Prozent
Rostock: 7,8 Prozent