Arbeitsmarkt
Die Zahl der Arbeitslosen liegt aktuell bei 96.800. Das ist ein Plus von 2.300 oder 2,4 Prozent gegenüber dem Vormonat Juli. Gegenüber dem August des Vorjahres hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 1.900 oder 2,0 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,9 Prozent und ist damit auf demselben Niveau wie im August vergangenen Jahres.
„Die Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt in Schleswig-Holstein setzt sich im August fort. Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat Juli aufgrund der Ferien- und Urlaubszeit erwartungsgemäß gestiegen, da die Betriebe üblicherweise erst nach den Sommerferien neues Personal einstellen. Zugleich bedeutet dies, dass diejenigen, die aktuell Personal suchen, sehr gute Chancen haben, geeignete Arbeits- und Fachkräfte zu finden“, betonte Markus Biercher, Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, heute (29.08.2025) in Kiel. „Wenden Sie sich bitte an die gemeinsamen Arbeitgeberservices der Arbeitsagenturen und Jobcenter - wir unterstützen Sie bei der Personalsuche und beraten Sie bei Bedarf zu beruflichen Weiterbildungen und Qualifizierungen.“
Mit Blick auf die im Vormonatsvergleich überproportional angestiegene Jugendarbeitslosigkeit bei den unter 20-jährigen (+832 oder 35,3 Prozent) sagte er: „Insgesamt stieg der Bestand aller gemeldeter Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 2,4 Prozent. Gerade in den Sommermonaten melden sich aber junge Erwachsene arbeitslos, die entweder ihre Schule verlassen oder aber ihre Berufsausbildung beendet haben. Dies ist kein Grund zur Besorgnis, denn gerade die frisch ausgebildeten Fachkräfte suchen jetzt ihren persönlichen Berufseinstieg, um ihr erworbenes Fachwissen anzuwenden. Betriebe ermutige ich daher besonders, diesen jungen motivierten Bewerberinnen und Bewerbern eine Chance zu geben, um den eigenen Fachkräftebedarf langfristig zu sichern.“
Personalnachfrage
Aktuell haben die Arbeitsagenturen 22.000 sozialversicherungspflichtige Stellen im Bestand, dies sind 3.700 oder 14,5 Prozent weniger als im August des Vorjahres. Insbesondere im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, in den Wirtschaftsbereichen der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Verarbeitenden Gewerbe und im Baugewerbe werden neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten - es handelt sich um die Juni-Daten - ist im Vorjahresvergleich angewachsen. So stieg ihre Zahl im Vergleich mit dem Juni des Vorjahres um 3.900 oder 0,4 Prozent auf 1.062.400 an. Insbesondere im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens (+4.800), der öffentlichen Verwaltung (+1.800) und der Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+700) sind neue Arbeitsplätze entstanden. Beschäftigungsverluste weisen das Verarbeitende Gewerbe (-2.800), der Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen (-1.500) und die Arbeitnehmerüberlassung (-1.100) sowie die Bereiche Verkehr und Lagerei (-400) und Handel (-300) auf.
Daten-Info: Arbeitslosenquoten in Kreisen und Städten (August-Daten 2025)
Kreise
Niedrigste Quote: Plön mit 4,4 Prozent
Höchste Quote: Dithmarschen mit 6,6 Prozent
kreisfreie Städte
Niedrigste Quote: Kiel mit 8,4 Prozent
Höchste Quote: Flensburg mit 8,7 Prozent
Ausbildungsmarkt
Zum Abschluss ging Biercher auf den Ausbildungsmarkt ein. „Trotz des offiziellen Ausbildungsbeginns sind die aktuellen August-Daten nur eine Momentaufnahme. Der Ausbildungsmarkt in Schleswig-Holstein ist nach wie vor in Bewegung. So werden derzeit noch viele Bewerbungsgespräche geführt und Ausbildungsverträge unterschrieben. Bei uns sind aktuell noch 4.500 unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet. Speziell im Handel, im Handwerk oder den kaufmännischen Berufen gibt es zahlreiche Ausbildungsplätze.“ Er bestärkt alle jungen Leute darin, ihren Berufseinstieg über eine Berufsausbildung jetzt noch anzugehen: „Die Unternehmen suchen Nachwuchs und stellen auch in den nächsten Wochen noch motivierte Ausbildungsbewerberinnen und -bewerber ein. Nutzen Sie die Möglichkeiten, schauen Sie über den eigenen Tellerrand hinaus, entdecken Sie neue Berufe und seien Sie bereit, sich auch regional zu bewegen. Melden Sie sich bei uns – unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen Sie. Eine Berufsausbildung ist eine Investition in Ihre Zukunft und langfristig der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit!“
Daten-Info: Ausbildungsmarkt (August-Daten 2025)
aktuell freie Ausbildungsplätze: 4.462 / -1.288 oder -22,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
aktuell suchende Bewerber/-innen: 3.743 / +217 oder +6,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
TOP TEN der unbesetzten Ausbildungsplätze
Kaufmann/-frau im Einzelhandel: 444
Verkäufer/-in: 330
Handelsfachwirt/-in: 174
Anlagemechaniker/-in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: 152
Kaufmann/-frau im Büromanagement: 133
Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik: 125
Fachverkäufer/-in Lebensmittelhandwerk - Fleischerei: 125
Fleischer/-in: 121
Fachkraft - Lagerlogistik: 114
Kaufmann/-frau Groß- und Außenhandelsmanagement: 106
Auswahl: BA-Online-Angebote für Jugendliche
Die Website https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen bündelt übersichtlich alle wichtigen Informationen und Angebote rund um das Thema Ausbildung. Das Spektrum reicht von Tipps für die Berufswahl über das Online-Selbsterkundungstool ‚Check-U‘ bis hin zur BA-Jobbörse. In einer Veranstaltungsdatenbank finden die Jugendlichen außerdem virtuelle Aus-bildungsmessen, Speed-Datings und weitere Events in ihrer Region.
Die Seite bietet nicht nur persönliche Erfahrungsberichte und Erfolgsgeschichten von Azubis, auch Arbeitgeber, Eltern und Lehrkräfte finden hier zahlreiche Erläuterungen und weiter-führende Links.
Beratungstermine: Jugendlichen bietet die gebührenfreie Service-Rufnummer 0800-4 5555 00 die Möglichkeit, einen Beratungstermin bei der Berufsberatung zu vereinbaren.