„Menschen mit einer Behinderung sind eine Riesenchance für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen“, sagte Roland Schüßler: „Sie sind in allen Branchen, in allen Berufen und allen Gewerken zu finden und dort schon lange nicht mehr wegzudenken.“ Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Behinderung werden in Zukunft eine noch größere Rolle am Arbeitsmarkt spielen: „Aktuell stehen rund 27.000 Menschen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einer Behinderung für den Arbeitsmarkt bereit – viele von ihnen mit langjähriger Berufserfahrung. Gleichzeitig sehen wir, dass es trotz der derzeit anspruchsvollen konjunkturellen Situation in NRW in 45 Berufen Engpässe bei der Besetzung von Fachkraftstellen gibt. Möchte man das zusammen und auf einen Punkt bringen: Dem Arbeitsmarkt wäre sehr geholfen, wenn wir noch besser lernen, die gegebenen Potenziale noch mehr zu nutzen. Gerade Menschen mit einer Behinderung tragen zu einem gewichtigen Teil zu diesen Potenzialen bei.“
Innerhalb der Jahre 2013 bis 2023 (aktueller Datenstand) stieg die Zahl der Beschäftigten mit einer anerkannten Behinderung um 16,7 Prozent auf heute auf 270.071 Frauen und Männer. „Wenn wir über Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer Behinderung sprechen, geht es häufig um Menschen, die durch eine Krankheit oder einen Unfall zurückgeworfen wurden. Sie verfügen über reichhaltige berufliche Erfahrung und ein entsprechendes Selbstverständnis. Für ihre Unternehmen sind sie ein Gewinn!“
Inklusion im Arbeitsalltag wird durch technische Fortschritte immer leichter
Damit trotz möglicher Einschränkungen die Teilhabe am Arbeitsplatz zum beiderseitigen Vorteil gelingt, beraten und unterstützen die Agenturen für Arbeit und Jobcenter Unternehmen wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sagte Schüßler: „Die Inklusion am Arbeitsplatz gewinnt durch technische Neuerungen immer mehr an Möglichkeiten. Viele neue Entwicklungen erweitern und ergänzen bereits vorhandene Unterstützungsmöglichkeiten. Insbesondere durch die sich ständig weiterentwickelnden KI-basierten Möglichkeiten können zukünftig noch mehr Menschen mit Behinderung zur Lösung der Arbeits- und Fachkräftebedarfe beitragen, als ohnehin schon.“
Um die Arbeitsaufnahme zu ermöglichen oder bestehende Arbeitsverhältnisse zu erhalten, beraten in den NRW-Arbeitsagenturen und Jobcenter 273 ausgebildete Reha-Beraterinnen und Berater und 186 spezialisierte Vermittlungsfachkräfte. Die Arbeitgeber-Services der Arbeitsagenturen werden von 46 weiteren Reha-Spezialisten unterstützt. Zudem unterstützen 17 technische Beraterinnen und Berater vor Ort Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen und stützen sich dabei auf die Expertise von 60 Ärztinnen und Ärzten. „Mit diesem Angebot wollen wir etwas bewegen“, sagte Schüßler. „Die Investition in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einer gesundheitlichen Einschränkung oder Behinderung lohnt sich. Menschen mit Behinderungen sind Teil der Lösung der Arbeits- und Fachkräfteengpässe in NRW! Jede und jeder der aktuell über 270.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Grad der Behinderung gibt ein gutes Beispiel für diese Potenziale und Chancen, die Menschen mit einer Behinderung Unternehmen und Betrieben bieten.“
Weitere Informationen:
- Detaillierte Informationen zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung bietet die Broschüre „Arbeitsmarkt in NRW für schwerbehinderte Menschen“ der Regionaldirektion NRW.
- Einen Überblick über alle Inklusions-Dienstleistungen der Bundesagentur für Arbeit bietet die Broschüre „Damit auch Menschen mit Behinderung am Arbeitsleben teilnehmen können“. Vorgestellt werden Unterstützungsmöglichkeiten angefangen bei der Berufsorientierung und -Beratung, über die Vermittlung bis hin zu Fördermöglichkeiten und spezifischen Leistungen für gesundheitlich eingeschränkte oder behinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Zahlengrundlage: Statistik Schwerbehinderte Menschen in Beschäftigung (Anzeigeverfahren SGB IX)