Niedersachsen: Anstieg der Arbeitslosigkeit: Saisonale Effekte und schwache Konjunktur trüben den Arbeitsmarkt zum Jahresende weiter ein

Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen in Niedersachsen – wie saisonal üblich - noch einmal leicht gestiegen. Allerdings trägt auch die schwache Konjunktur am Jahresende zu einer weiteren Eintrübung am Arbeitsmarkt bei.

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Insgesamt waren 253.710 Menschen arbeitslos gemeldet, 1,4 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenzahl um 6,2 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,7 Prozent.

Mit 3.171.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Stand Oktober) liegt die Beschäftigung fast unverändert auf Höchstniveau.
Die schwache Konjunktur zeigt sich vor allem in der deutlich gesunkenen Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen lag im Dezember mit 11.899 um 14,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die gesunkene Nachfrage führt dazu, dass es für Arbeitslose immer schwieriger wird, eine neue Beschäftigung aufzunehmen. Dies schlägt sich auch in einem deutlichen Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit nieder.

Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit Niedersachsen und Bremen: “Wer Arbeit hat, braucht sich weniger Sorgen zu machen, da die meisten Betriebe ihre Beschäftigten auch bei schwächeren wirtschaftlichen Aussichten an Bord halten wollen. Aber für Arbeitslose wird es immer schwieriger, einen Job zu finden, insbesondere für Un- und Angelernte. Der Ausblick auf den Arbeitsmarkt 24 ist daher im Moment durchwachsen.“

Denn: Nur etwa jede fünfte angebotene Stelle ist als Helfertätigkeit ausgeschrieben. Der überwiegende Teil erfordert höhere Qualifikationen. Das führt zu einem zunehmenden Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt.

Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 331.192 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.

Arbeitsmarktreport