Land Bremen : Arbeitslosigkeit steigt im Vergleich zum Vorjahr – gleichzeitig suchen Betriebe immer noch Fachkräfte

Pfeiffer: „Höhere Frauenerwerbstätigkeit könnte große Potenziale freisetzen.“

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 13

Im Mai waren im Land Bremen 43.269 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 66 Arbeitslose weniger (-0,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank saisonbedingt leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 11,5 Prozent. Allerdings liegt die Zahl der Arbeitslosen deutlich über dem Niveau des Vorjahres (+2.752 / +6,8 Prozent). Im Vergleich zum Mai 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen spürbar zu.

Trotz der schwierigen Situation am Arbeitsmarkt werden in einigen Branchen immer noch händeringend Fachkräfte gesucht. „Es ist weiterhin wichtig, Potenziale zu erschließen“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) für Niedersachsen und Bremen. „Ein wichtiger Aspekt hierbei ist, dass auch Frauen ihre Arbeitszeitwünsche umfassend erfüllen können.“ Zwar ist die Beschäftigungsquote von Frauen im Land Bremen über viele Jahre stetig angestiegen, erreicht aber mit rund 52 Prozent noch nicht die der Männer mit rund 62 Prozent. Läge die Beschäftigungsquote der Frauen auf dem gleichen Niveau wie die der Männer, so gingen mehr als 20.000 Frauen zusätzlich im Land Bremen einer Arbeit nach. Hinzu kommt, dass 45 Prozent der Frauen in Teilzeit arbeiten (Männer: 14 Prozent). Einer der wesentlichen Gründe dafür ist mangelnde Kinderbetreuung. Die drängenden Fragen rund um das Thema Frauenerwerbstätigkeit und Chancengleichheit waren zuletzt ein Thema bei einer hochkarätig besetzten Veranstaltung, an der auf Einladung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen auch die renommierte Soziologin Prof. Dr. Jutta Allmendinger teilgenommen hatte.

Die sogenannte Unterbeschäftigung stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent auf 53.870 Personen. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch die ukrainischen Geflüchteten, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.