Im September waren in Niedersachsen 268.792 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 11.448 Arbeitslose weniger (-4,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank leicht auf 6 Prozent. Die gesunkene Arbeitslosigkeit geht zu einem großen Teil auf 15–25-Jährige zurück. Viele von ihnen hatten sich nach Beendigung der Schule vorübergehend arbeitslos gemeldet und haben jetzt eine Ausbildung begonnen. Aber auch die Arbeitslosigkeit von Ausländern ist zuletzt zurückgegangen.
Der Zugang gemeldeter freier Arbeitsstellen ist in Niedersachsen nach einem deutlichen Rückgang im August wieder leicht gestiegen. Das passt zu der Prognose führender Wirtschaftsvertreter, wonach die deutsche Wirtschaft die Talsohle verlässt. Die Situation ist dennoch weiter angespannt – was auch am Arbeitsmarkt spürbar ist: Die Zahl der Arbeitslosen liegt weiterhin über dem Wert des Vorjahresmonats (+7.617/
+2,9 Prozent). Die Arbeitslosigkeit stieg im Vergleich zum September 2024 bei allen Personengruppen (außer Ausländern) an. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stagniert auf einem hohen Niveau. Die Beschäftigungszuwächse im Dienstleistungsbereich gleichen die Beschäftigungsverluste im produzierenden Gewerbe mehr als aus. Es gibt also durchaus Branchen, die gute Perspektiven für Beschäftigung bieten, insbesondere im Dienstleistungsbereich.
Auch auf dem Ausbildungsmarkt bieten sich noch Chancen. Zuletzt waren noch knapp 12.000 Ausbildungsstellen unbesetzt. „Wir empfehlen Arbeitgebern, auch über die Vergabe von Praktika nach geeigneten Kandidaten zu suchen. Hier helfen wir mit“, sagt Johannes Pfeiffer, Chef der Bundesagentur für Arbeit in Niedersachsen und Bremen (BA). Seit April 2024 gibt es das Berufsorientierungspraktikum. Die Arbeitsagenturen in Niedersachsen haben bereits 654 junge Menschen bei Fahrt- und Unterkunftskosten unterstützt. Eine weitere, längere Praktikumsmöglichkeit ist die sog. Einstiegsqualifizierung. Hier wurden im Zeitraum September 2024 bis August 2025 insgesamt 764, im Vorjahreszeitraum 652 Praktikumsplätze von den Arbeitsagenturen mit einem Zuschuss zur Vergütung sowie einer Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung gefördert. Jede zweite Person befand sich 6 Monate später in einer sozialversicherungspflichtigen Ausbildung.
Die sogenannte Unterbeschäftigung ging im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 325.976 Personen zurück. Die Unterbeschäftigung weist zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aus, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Dazu gehören auch Personen, die an Sprach- und Integrationskursen teilnehmen.
