Der saarländische Arbeitsmarkt im Januar 2024

Mehr arbeitslose Menschen im Januar
 

Weniger offene Arbeitsstellen als ein Jahr zuvor
 

Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten lag leicht über dem Vorjahresniveau

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 5

Im ersten Monat des Jahres ist die Arbeitslosigkeit gestiegen. Die Kräftenachfrage der Unternehmen hat deutlich nachgelassen. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat den Vorjahreswert geringfügig überschritten.

Nach Angaben der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im Januar 36 900 Frauen und Männer arbeitslos, 1 700 oder 4,9 Prozent mehr als im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 wurden 1 500 oder 4,3 Prozent arbeitslose Menschen mehr gezählt.

Die Arbeitslosenquote - berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen – lag im Januar bei 7,0 Prozent. Vor vier Wochen betrug sie 6,7 Prozent und vor einem Jahr ebenfalls 6,7 Prozent.

„Fast 70 Prozent aller arbeitslosen Frauen und Männer waren im Januar dem Bereich der Grundsicherung und damit den Jobcentern zugeordnet. Mit 25 600 handelt es sich um den höchsten Januarwert in den letzten Jahren. Eine höhere Zahl an Arbeitslosen wurde zuletzt im Jahr 2016 mit 28 300 arbeitslosen Menschen gezählt“, berichtet Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit. „Es ist sehr wichtig, dass wir gerade die zu uns geflüchteten Menschen, die jetzt vermehrt aus Sprach- und Integrationskursen kommen, zügig in den Arbeitsmarkt integrieren, denn zu einer gelungenen Integration in die Gesellschaft zählt insbesondere die Teilhabe am Arbeitsleben. Für geflüchtete Menschen bieten wir derzeit die Job-Turbo Aktionstage an. Geflüchtete Menschen, die den Integrationskurs abgeschlossen haben, können virtuell verschiedene Unternehmen treffen und ihre Beschäftigungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten kennenlernen.“

Die Unterbeschäftigung, die auch Personen erfasst, die an entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnahmen oder aus anderen Gründen nicht mehr als Arbeitslose gezählt wurden, lag im Januar bei 49 500 Personen. Das waren 1 000 oder 2,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Bewegungen am Arbeitsmarkt

Jeden Monat gibt es auf dem Arbeitsmarkt viel Bewegung: Menschen melden sich arbeitslos, andere beenden die Arbeitslosigkeit beispielsweise durch Aufnahme einer Beschäftigung.

Im letzten Monat meldeten sich 3 000 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos. Dies waren 900 oder 39,7 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Im Vergleich zum Januar 2023 hat sich die Zahl nur leicht erhöht (plus 30 oder 1,0 Prozent).

1 700 Personen konnten die Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit wieder beenden, 50 oder 3,0 Prozent mehr als im Dezember 2023. Im Vergleich zum Januar 2023 gelang es 100 Personen mehr (plus 9,0 Prozent).

Im Januar waren 9 700 offene Arbeitsstellen registriert, 1 800 oder 15,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die meisten Stellen waren in der Zeitarbeit (2 020), im Verarbeitenden Gewerbe (1 370), im Gesundheits- und Sozialwesen (1 320), im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (1 190) sowie im Handel (880) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Saarland im November 2023 – das ist der derzeit aktuellste Datenstand – mit 396 300 Beschäftigten 0,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Bezogen auf Deutschland lag die Beschäftigung 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Für einen Anstieg der Beschäftigung sorgten im Saarland vor allem das Verarbeitende Gewerbe (plus 500 auf 89 200), das Gesundheitswesen (plus 400 auf 36 000), das Sozialwesen (plus 500 auf 32 000) sowie der Bereich Erziehung und Unterricht (plus 500 auf 15 500).

Ein Rückgang war insbesondere im Handel (minus 1 400 auf 53 400) und bei der Zeitarbeit (minus 800 auf 8 300) erkennbar.

Kurzarbeit

Im Januar zeigten die Unternehmen weniger Kurzarbeit an. 20 Anzeigen wurden für 200 Mitarbeitende gezählt.

Die Anzeigen für Kurzarbeit bedeuten noch nicht deren Realisierung. Zunächst geht es um eine grundsätzliche Genehmigung für die nächsten Monate. Erst nach drei Monaten kann festgestellt werden, in welchem Umfang tatsächlich kurzgearbeitet wurde. Nach den aktuellsten Hochrechnungen haben im Oktober 50 Betriebe für 2 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kurzarbeit umgesetzt.