Zukunft der Arbeit – Wie werden wir morgen arbeiten? – Arbeitsmarktkonferenz der Bundesagentur für Arbeit

120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen sowie 20 teilnehmende Netzwerkpartner 

Drei Expertenvorträge zu Transformation, GenZ und KI – Wie werden wir in naher Zukunft arbeiten?

Markt der Möglichkeiten mit innovativen Ansätzen der Arbeit von Morgen

12.09.2025 | Presseinfo Nr. 43

Am 11. September 2025 lud die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik zur Arbeitsmarktkonferenz ein, die in diesem Jahr von der Agentur für Arbeit Mainz organisiert wurde. Im Alten Auktionshaus in Mainz tauschten sich Expertinnen und Experten dazu aus, welchen Herausforderungen sich Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aber auch die Gesellschaft mit Blick auf den Demographischen Wandel, Transformation sowie Einflüsse durch Künstliche Intelligenz und digitale Tools stellen müssen. 

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit analysiert regelmäßig die Potenziale beruflicher Tätigkeiten, die durch Computer oder computergesteuerte Maschinen vollautomatisch erledigt werden könnten. In den Auswertungen für das Jahr 2022 lag der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in einem Beruf, in dem mindestens 70 Prozent der Tätigkeiten substituierbar sind, in Rheinland-Pfalz bei 39,6 Prozent. Im Saarland waren es 41,8 Prozent. 

Für viele Beschäftigte bedeutet das Chancen, aber auch Verunsicherung. Chancen liegen darin, dass neue Technologien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten, dass monotone Aufgaben übernommen werden, sowie dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert wird. Sie ermöglichen flexiblere Arbeitsformen – örtlich wie zeitlich. Sie eröffnen neue Berufsbilder und neue Karrierewege. Es entstehen aber auch Herausforderungen. Durch eine sinkende Halbwertszeit von Wissen gewinnt die Weiterqualifizierung im Berufsalltag stetig mehr an Bedeutung und für Unternehmen gestaltet sich der Wandel doppelt komplex. Sie müssen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren, um gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten und zu gewinnen. Aber sie stehen auch im internationalen Wettbewerb, in dem sie effizient und innovativ agieren müssen. „Unter diesen Rahmenbedingungen ist es von großem Vorteil, wenn die Unternehmen und die verschiedenen Partner am Arbeitsmarkt miteinander in den Dialog kommen, sich vernetzen und inspirieren“, sagt Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit

Nach der Grußbotschaft des Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer, war bei der Konferenz Andrea Nahles, Vorsitzende des Vorstandes der Bundesagentur für Arbeit zu Gast, die in ihrem Vortrag über Chancen und Möglichkeiten neuer Technologien und Künstlicher Intelligenz sprach.

„Künstliche Intelligenz und Digitalisierung verändern unsere Arbeitswelt tiefgreifend und in hohem Tempo. Das sorgt bei vielen zunächst für Unsicherheit. Doch KI ist nicht das Problem, sondern Teil der Antwort. Bis 2035 werden uns sieben Millionen Fachkräfte fehlen – diese Lücke kann der Arbeitsmarkt allein nicht schließen.

KI ist nicht in erster Linie ein Risiko, sondern eine Chance: Sie kann Produktivität steigern, neue Tätigkeiten schaffen und den Fachkräftebedarf abfedern. Der Wandel gelingt aber nur, wenn wir die Beschäftigten von Anfang an mitnehmen. Für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber heißt das: Neue Technologie alleine reicht nicht – es braucht vor allem Menschen, die sie kompetent nutzen können. Dafür ist es entscheidend, in Qualifizierung und Weiterbildung zu investieren. Dabei unterstützen wir als Bundesagentur für Arbeit – mit Beratung, Förderangeboten und unseren Vermittlungs- und Matchinginstrumenten“, sagt Andrea Nahles. 

Unter der Fragestellung „Wie sieht die Mitarbeiterschaft von morgen aus?“ bot Felix Behm, Experte für die „Generation Z“, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Arbeitsmarktkonferenz Einblicke in die Wertewelt und die Bedürfnisse der jungen Menschen der Geburtenjahrgänge von 1995 bis 2010. Sinnhaftigkeit, Wertschätzung und Flexibilität von Arbeit sind Schlüsselfaktoren sowohl bei der Personalrekrutierung als auch bei der Personalführung der kommenden Generation der Beschäftigten. 

Gemeinsam mit Dr. Anne Otto vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung Rheinland-Pfalz-Saarland blickten die Teilnehmenden der Arbeitsmarktkonferenz auf die Auswirkungen Künstlicher Intelligenz und dem damit verbundenen Wandel am Arbeitsmarkt. 

Abschließend boten sich auf einem Markt der Möglichkeiten an verschiedenen Stationen und Infoständen interaktive Exponate, moderne Technologien und visionäre Ansätze, die die Gestaltung der Arbeit von morgen erlebbar machten.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arbeitsmarktkonferenz waren sich einig, dass die Gestaltung der Zukunft der Arbeit alle betrifft. Nur durch die richtigen Weichenstellungen in Politik und Unternehmen, durch Unterstützung der Sozialpartner als Brückenbauer und Impulsgeber und durch die Bereitschaft jeder und jedes Einzelnen, neue Wege zu gehen, kann es gelingen den Wandel der Arbeitswelt erfolgreich zu begleiten.