Der sächsische Arbeitsmarkt im April 2025

Leichte Frühjahresbelebung auf dem sächsischen Arbeitsmarkt 

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 6

Die Arbeitslosigkeit ist in Sachsen leicht gesunken. Im April sind 148.000 Männer und Frauen im Freistaat ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote sank damit auf 6,9 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der Arbeitslosen um 2.000 Menschen und im Vergleich zum April 2024 stieg sie um fast 9.000. 

„Ich habe mir ein stärkere Frühjahresbelebung gewünscht. Tatsächlich gibt es nur kleine positive Effekte. So konnten wieder mehr Menschen eine neue Arbeit finden oder Qualifizierungen beginnen. Für den Mai rechne ich mit einem weiteren, aber geringen Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten und globalen Risiken prägen weiterhin die Arbeitsmarktsituation. Deshalb ist mir wichtig: Jeder Mensch und jedes Unternehmen kann sich auf uns verlassen. Wir unterstützen, beraten und helfen jeden Einzelnen“, sagte Klaus-Peter Hansen, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Arbeitslosenzahl im April: 

148.088

Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (150.104):

-2.016 oder -1,3 Prozent

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (139.185): 

+8.903 oder +6,4 Prozent 

Arbeitslosenquote im April: 

6,9 Prozent

Arbeitslosigkeit: Über 148.000 Arbeitslose in Sachsen 

Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im April gesunken. Insgesamt sind in Sachsen 148.088 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat sind 2.016 weniger (minus 1,3 Prozent) und zum Vorjahresmonat 8.903 mehr Menschen arbeitslos gemeldet (plus 6,4 Prozent). 

Die dreizehn sächsischen Jobcenter betreuen 94.865 arbeitslose Frauen und Männer (64,1 Prozent) und die elf sächsischen Agenturen für Arbeit unterstützten im April insgesamt 53.223 arbeitslose Menschen (35,9 Prozent).

In den Jobcentern ist die Arbeitslosigkeit im Monatsverlauf um 554 (minus 0,6 Prozent) und in den Arbeitsagenturen um 1.462 (minus 2,7 Prozent) gesunken. Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen mehr Arbeitslose gemeldet (Jobcenter: plus 1.208 oder plus 1,3 Prozent; Arbeitsagenturen: plus 7.695 oder plus 16,9 Prozent).

Die Arbeitslosenquote beläuft sich im April auf 6,9 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat sank sie um 0,1 Prozentpunkte und im Vergleich zum Vorjahr stieg sie um 0,3 Prozentpunkte. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung liegt die Arbeitslosenquote bei 2,5 Prozent und im Bereich der Grundsicherung bei 4,4 Prozent. 

Arbeitslosigkeit in Regionen: Kräftigster Anstieg in der Stadt Leipzig, Rückgang in ländlichen Regionen

Innerhalb der sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte entwickelt sich die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich verschieden. Der kräftigste Anstieg ist in der Stadt Leipzig zu verzeichnen (plus 161 oder plus 0,6 Prozent), gefolgt von der Stadt Chemnitz. Im Vogtlandkreis hingegen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den anderen Regionen am kräftigsten gesunken (minus 378 oder minus 5,1 Prozent). Weitere kräftigere Rückgänge gab es in Mittelsachsen, der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge und dem Erzgebirgskreis. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind in fast allen sächsischen Regionen mehr Arbeitslose zu verzeichnen. In der Stadt Leipzig und der Stadt Dresden sind die Anstiege mit 3.777 oder 14,8 Prozent sowie 2.120 oder 10,6 Prozent am kräftigsten. Rückgänge gibt es hingegen in den ländlichen Regionen. So sind in den Landkreisen Bautzen und Meißen weniger Menschen arbeitslos gemeldet (minus vier und minus 1,4 Prozent).

Arbeitslosenquoten in Regionen: Geringste Quoten in Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Erzgebirge

Aufgrund der geringen Veränderung der Arbeitslosenzahl hat sich auch die Arbeitslosenquote kaum verändert. Die Spanne der Arbeitslosenquoten im April 2025 reicht innerhalb Sachsens zwischen 5,5 Prozent im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bis 9,5 Prozent in der Stadt Chemnitz.

Ranking der Arbeitslosenquoten im April 2025 (in Prozent):

  1. Sächs. Schweiz-Osterzgebirge            5,5
  2. Erzgebirgskreis                                    5,6
  3. Mittelsachsen                                       5,7
  4. Meißen                                                5,8
  5. Zwickau                                               6,0
  6. Leipzig                                                6,0
  7. Bautzen                                               6,2
  8. Vogtlandkreis                                      6,3
  9. Nordsachsen                                       6,7
  10. Dresden, Stadt                                    7,1
  11. Leipzig, Stadt                                      8,6
  12. Görlitz                                                 9,0
  13. Chemnitz, Stadt                                   9,5

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung: Rückgänge zum Vormonat und Vorjahr

Im Februar 2025 waren in Sachsen nach jüngsten Hochrechnungen 1.627.700 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 2.600 weniger als im Januar 2025 (minus 0,2 Prozent) und rund 8.500 weniger als im Februar 2024 (minus 0,5 Prozent).  Das belegt, dass die Beschäftigungssituation im Freistaat Sachsen leicht rückläufig ist.

Innerhalb der einzelnen Branchen entwickelt sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung jedoch verschieden. So gibt es im Vorjahresvergleich den kräftigsten Beschäftigungsaufbau in den Branchen:

  1. Heime und Sozialwesen                                                                       +3.000
  2. Gesundheitswesen                                                                              +2.500
  3. Immobilien, freiberufl., wissenschaftl. u. techn. Dienstleistungen            +1.100
  4. öffentl. Verw., Verteidigung, Soz.-vers., Ext.Orga.                                 +1.000

Beschäftigungsrückgänge sind von Februar 2024 auf Februar 2025 in konjunkturnahen Branchen zu verzeichnen:

  1. Verarbeitendes Gewerbe                                                                      -6.300
  2. Arbeitnehmerüberlassung (Zeitarbeit)                                                   -4.900
  3. Baugewerbe                                                                                        -2.300
  4. Handel, Instandhaltung, Rep. von Kfz                                                   -2.300

Im langjährigen Vergleich liegt die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Menschen in einem Februar mit 1,63 Mio. auf vierthöchstem Niveau. In den letzten drei Jahren waren jeweils im Februar mehr Menschen in Arbeit, als am aktuellen Rand. Den Tiefstand erreichte die Beschäftigung in Sachsen im Jahr 2006. Damals waren im Februar 1,3 Mio. Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – 327.000 weniger als heute.

Arbeitskräftenachfrage: 30.600 freie Stellen – auch in der BA-App

Im April haben sächsische Betriebe insgesamt 6.650 freie Stellen neu gemeldet. Das waren 514 mehr als im als im Januar (plus 8,4 Prozent) und 149 mehr als im April des vergangenen Jahres (plus 2,3 Prozent). 

Damit sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 30.614 freie Stellen gemeldet, 1.297 weniger als im März (minus 4,1 Prozent) und 5.524 weniger als im April 2024 (minus 15,3 Prozent). 

Alle gemeldeten freien Stellen sind in der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden (oder online unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche/).

Dynamik: Rund 56.000 An- und Abmeldungen 

Arbeitslosigkeit ist kein fester Block. Vielmehr gibt es unabhängig von der wirtschaftlichen Lage viel Bewegung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei werden Zu- und Abgänge von Arbeitslosen erfasst. So meldeten sich im April insgesamt 27.018 Menschen bei einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter arbeitslos und gleichzeitig beendeten 29.077 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. 

Diese Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit werden auch nach Gründen unterschieden. So meldeten sich im April beispielsweise 9.222 Frauen und Männer aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos und gleichzeitig haben 9.373 eine neue Beschäftigung gefunden und konnten sich aus der Arbeitslosigkeit abmelden. 

Unterbeschäftigung: 32.000 Personen zählen nicht als arbeitslos 

In der Unterbeschäftigungsrechnung sind neben den Arbeitslosen diejenigen Personen enthalten, die an entlastenden Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder zeitweise arbeitsunfähig erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden. Damit wird ein umfassenderes Bild über die Zahl derjenigen Menschen gezeichnet, die ihren Wunsch nach einer Beschäftigung nicht realisieren können.

Im April 2025 haben sachsenweit 32.183 Frauen und Männer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder standen der Arbeitsvermittlung vorübergehend nicht zur Verfügung: 3.630 von ihnen befanden sich in Aktivierungs- und beruflichen Eingliederungsmaßnahmen, 5.053 besuchten eine berufliche Weiterbildung und 3.626 waren vorrübergehend arbeitsunfähig. Weitere 14.358 wurden durch andere Leistungsträger unterstützt (z.B. durch den Besuch eines Integrationskurses des BAMF) und 2.152 gingen Arbeitsgelegenheiten (1-Euro-Jobs) nach. 

Die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen, Teilnehmende an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und vorübergehend nicht verfügbaren Arbeitslosen – umfasste im April 180.271 Personen. Das sind 2.547 weniger als im März und 3.786 mehr als vor einem Jahr. 

Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung ist gestiegen und beträgt 82,1 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote damit bei 8,3 Prozent.

Kurzarbeit: 14.000 Kurzarbeiter in fast 600 Betrieben

Durch die Zahlung von Kurzarbeitergeld bei vorübergehend schwierigen Wirtschaftsbedingungen sollen den Betrieben ihre eingearbeiteten Mitarbeiter und den Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze erhalten werden, um so Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis Januar 2025 zur Verfügung. Damals haben 569 sächsische Betriebe für 14.122 Beschäftigte Kurzarbeitergeld erhalten. Das entspricht 0,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Freistaat. 

Vor Beginn der tatsächlichen Kurzarbeit müssen Betriebe eine Anzeige über den voraussichtlichen Arbeitsausfall erstatten. Diese Anzeigen auf Kurzarbeit können als potenzielle Zugänge und damit als Frühindikator für die künftige Inanspruchnahme von Kurzarbeit interpretiert werden. Im Zeitraum von Februar 2025 bis April 2025 haben rund 600 Unternehmen erneut Kurzarbeit aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit angezeigt: für 8.300 Beschäftigte. Damit liegt die Zahl der neuen Anzeigen auf Kurzarbeit etwa auf Niveau des Vorjahreszeitraums und die Zahl der von einem Arbeitsausfall betroffenen Personen unter dem Niveau des Vorjahres.