Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt: Arbeitsmarkt stagniert zwischen Winterpause und Frühjahrsbelebung

Arbeitslosenquote liegt bei 8,0 Prozent +++ Arbeitgeber melden im Februar 3.766 neue Stellen +++ Bei den Arbeitsagenturen sind 19.961 Stellenangebote gemeldet +++ Behrens: „Der Arbeitsmarkt im Februar in Sachsen-Anhalt bleibt stabil und folgt dem typischen Saisonverlauf, auch wenn die Arbeitslosigkeit weniger zurückgeht als üblich. Es wurden wieder mehr freie Arbeitsstellen gemeldet. Darin zeigt sich die beginnende Frühjahrsbelebung.“

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 12

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im Februar 2024 leicht gesunken. So waren im Februar 87.588 Arbeitslose gemeldet, 548 weniger als im Vormonat (-0,6 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.335 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 900 mehr als im Februar 2023. Im Februar 2023 zählten die Arbeitsagenturen im Land 85.711 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 8,0 Prozent. Zum Vergleich: Im Februar 2023 lag sie bei 7,8 Prozent. Im Ländervergleich lag die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt im aktuellen Berichtsmonat unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin und Bremen.

Langzeitarbeitslosigkeit annähernd unverändert

Im Berichtsmonat waren rund 32.696 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 72 mehr als im Januar und allerdings 2.334 mehr als im Februar 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 37,3 Prozent, im Januar 2024 waren es 37,2 Prozent.

Zitat:

„Im Februar bleibt der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt stabil und folgt dem üblichen Saisonverlauf. Obwohl die Arbeitslosigkeit weniger stark zurückgeht als gewöhnlich, haben sich insgesamt weniger Menschen arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Gleichzeitig haben mehr Personen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen. Der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit ist teilweise auf das Ende von Ausbildungen zurückzuführen. Es ist zu hoffen, dass diese jungen Fachkräfte trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen bald ihre berufliche Laufbahn beginnen können. Positiv ist, dass wieder mehr freie Arbeitsstellen gemeldet wurden, was auf die beginnende Frühjahrsbelebung hindeutet. Mit fast 20.000 offenen Stellen sind die Bedarfe der Unternehmen in Sachsen-Anhalt hoch. Qualifizierung spielt eine wichtige Rolle bei der Fachkräftesicherung, um sicherzustellen, dass Beschäftigte über die richtigen Kompetenzen verfügen. Die örtlichen Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen sowohl in der Beratung als auch finanziell im Bereich Weiterbildung und Qualifizierung", erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Einstellungen und Entlassungen

Insgesamt meldeten sich 5.505 Menschen im Februar aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren 3.138 weniger als im Vormonat und 520 weniger als im Februar 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus den wirtschaftlichen Dienstleistungen (727), gefolgt von dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (643), der Arbeitnehmerüberlassung (641), dem verarbeitenden Gewerbe (573), dem Gesundheits- und Sozialwesen (483) und dem Baugewerbe (451). 4.221 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren fast 400 mehr als im Vormonat und 605 weniger als vor einem Jahr.

Anzahl der Stellenmeldungen steigt

Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.766 neue Stellen, das waren 724 mehr als im Vormonat und 122 weniger als vor einem Jahr. Rund 17 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 15 Prozent aus den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 12 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 13 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht zurück

Stand Dezember 2023 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 801.200 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 5.700 weniger als im November 2023 und 2.505 weniger als im Dezember 2022.

Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit

Die Arbeitsagenturen registrierten im Februar 54 Anzeigen für fast 1.100 Beschäftigte. Im Januar waren es 82 Anzeigen für fast 1.400 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Baustellenvorbereitung/Ausbaugewerbe mit 8 Anzeigen für 50 Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 11 Anzeigen für 320 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im November 2023 rund 3.700 Beschäftigte in 130 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im November 0,5 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen, das waren 0,1 Prozentpunkte mehr als im Oktober 2023.

Unterbeschäftigung steigt

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Februar 2024 bei 116.461. Das waren 256 mehr als im Vormonat und 400 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10,4 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote auf dem Niveau des Vormonats.

Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte

Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 127.670 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 238 weniger als im Vormonat und 2.656 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.084 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 192 Personen mehr als vor einem Jahr.

Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 14.02.2024.