Sachsen-Anhalt: Arbeitsmarkt weiter robust; Frühjahrsbelebung kündigt sich an

Arbeitslosenquote liegt bei 7,8 Prozent +++ Arbeitgeber melden im März 3.536 neue Stellen +++ Bei den Arbeitsagenturen sind 20.425 Stellenangebote gelistet +++ Behrens: Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt kündigt sich im März an. Deutlich mehr Frauen und Männer haben aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung aufgenommen. Allerdings meldeten die Unternehmen deutlich weniger offene Stellen im Vorjahr.

28.03.2024 | Presseinfo Nr. 21

Die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt ist im März 2024 weiter gesunken. Es waren 85.600 Arbeitslose gemeldet, fast 2.000 weniger als im Vormonat (-2,2 Prozent). In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren 5.250 Arbeitslose mit ukrainischer Herkunft registriert, knapp 800 mehr als im März 2023. Vor einem Jahr zählten die Arbeitsagenturen im Land fast 84.500 Arbeitslose. Die Arbeitslosenquote lag in diesem Berichtsmonat bei 7,8 Prozent. Zum Vergleich: Im März 2023 lag sie bei 7,7 Prozent. Im Ländervergleich rangiert Sachsen-Anhalt im aktuellen Berichtsmonat unter den Quoten von Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Berlin und Bremen.

Langzeitarbeitslosigkeit annähernd unverändert

Im Berichtsmonat waren rund 32.500 Frauen und Männer länger als ein Jahr ohne Arbeit und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren rund 200 weniger als im Februar und allerdings fast 2.300 mehr als im März 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt aktuell in Sachsen-Anhalt 38,0 Prozent, im Februar 2024 waren es 37,3 Prozent.

Zitat:

„Das Frühjahr bringt traditionell positive Impulse für den Arbeitsmarkt, mit einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen im März. In den kommenden Monaten werden voraussichtlich mehr Jobchancen entstehen, da Unternehmen dringend Fachkräfte suchen. Arbeitsuchende erhalten Unterstützung durch Qualifizierungsangebote von Arbeitsagenturen und Jobcentern. Die Zahl der Neueinstellungen waren jedoch zurückhaltender aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten sowie des anhaltenden Inflationsdrucks", erklärte Markus Behrens, Vorsitzender der Geschäftsführung der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Einstellungen und Entlassungen

Insgesamt meldeten sich 5.200 Menschen im März aus einer Beschäftigung am ersten Arbeitsmarkt arbeitslos. Das waren fast 300 weniger als im Vormonat und 270 weniger als im März 2023. Die meisten Arbeitslosmeldungen von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kamen aus den wirtschaftlichen Dienstleistungen (664), gefolgt von dem Handel/ Instandhaltung/Reparatur von Kfz (638), der Arbeitnehmerüberlassung (584), dem verarbeitenden Gewerbe (530) und dem Gesundheits- und Sozialwesen (500). 5.488 arbeitslose Frauen und Männer fanden eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, das waren 1.267 mehr als im Vormonat und 78 weniger als vor einem Jahr.

Anzahl der Stellenmeldungen sinkt

Die Arbeitgeber meldeten im Berichtsmonat 3.500 neue Stellen, das waren 230 weniger als im Vormonat und 140 weniger als vor einem Jahr. Rund 12,5 Prozent der neu gemeldeten Stellen kamen aus dem Bereich der freiberuflichen wissenschaftlich/technischen Dienstleistungen, 22,8 Prozent aus den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, 10,5 Prozent aus dem verarbeitenden Gewerbe und 13 Prozent aus dem Handel/Instandhaltung/ Reparatur von Kfz.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung geht zurück

Stand Januar 2024 waren laut Hochrechnung in Sachsen-Anhalt 795.500 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 5.600 weniger als im Dezember 2023 und 1.800 weniger als im Januar 2023.

Kurzarbeit: Anzeigen und realisierte Kurzarbeit

Die Arbeitsagenturen registrierten im März 46 Anzeigen für 1.046 Beschäftigte. Im Februar waren es 66 Anzeigen für fast 1.458 Beschäftigte. Besonders betroffen waren im Berichtsmonat die Baustellenvorbereitung/Ausbaugewerbe mit 10 Anzeigen für 85 Beschäftigte und die Herstellung von Metallerzeugnissen mit 4 Anzeigen für 74 Beschäftigte. Betrachtet man die tatsächlich realisierte Kurzarbeit, so waren nach ersten Hochrechnungen im Dezember 2023 rund 3.446 Beschäftigte in 104 Betrieben in Kurzarbeit. Rein rechnerisch waren damit im Dezember 0,4 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Sachsen-Anhalt von Kurzarbeit betroffen.

Unterbeschäftigung sinkt

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im März 2024 bei fast 115.000. Das waren 1.600 weniger als im Vormonat und 1.200 weniger als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote lag bei 10,3 Prozent. Damit lag die Unterbeschäftigungsquote 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vormonats.

Grundsicherung – weniger erwerbsfähige Leistungsberechtigte

Die Jobcenter in Sachsen-Anhalt betreuten im Berichtsmonat insgesamt rund 127.600 erwerbsfähige Leistungsberechtige. Das waren 800 weniger als im Vormonat und 3.000 weniger als vor einem Jahr. Insgesamt kamen 14.400 erwerbsfähige Personen aus der Ukraine, 240 Personen mehr als vor einem Jahr.

Tipp:Der Stichtag für die Bestandszählung von Personen in der Arbeitsmarkt-, Grundsicherungs- und Förderstatistik war am 13.03.2024.