Presseinformation zum Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine ist im Januar gegenüber dem Vormonat um 507 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 12.801 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 4,9 Prozent.

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 15

Der Blick auf das Vorjahr zeigt, dass die Arbeitslosigkeit im nun abgelaufenen Monat um 650 Personen höher war als noch vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 4,7 Prozent um 0,2 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.

Die Entwicklung im Rechtskreis SGB III

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Rheine im Januar gegenüber dem Vormonat um 322 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 4.408 Personen arbeitslos gemeldet. "Diese Entwicklung ist im Wesentlichen ein saisonaler Effekt", wie Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine, einordnet. "Zum Jahresende laufen viele befristete Verträge aus, die nicht immer verlängert werden. Die Betroffenen melden sich dann zunächst arbeitslos", so Zwilling. Aber auch witterungsbedingte Entlassungen spielten eine Rolle, wie er betont: "In einigen Bauberufen und dem Garten- Landschaftsbau ist das Arbeiten bei frostigen Temperaturen mit Schnee und Eis nicht möglich. Erfahrungsgemäß entlassen einige Betriebe die Mitarbeitenden dann vorübergehend." Der Arbeitsmarktexperte betont jedoch, dass sie in der Regel bei besserer Witterungslage wieder eingestellt würden. Mit der gestiegenen Arbeitslosigkeit kletterte auch die Arbeitslosenquote nach oben. Mit 1,7 Prozent lag sie im Januar um 0,1 Prozentpunkte höher als noch im Dezember.

Der Blick auf die Arbeitskräftenachfrage zeigt, dass die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Januar 432 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Rheine meldeten und damit 265 weniger als im Vormonat. Gleichzeitig sind es 126 weniger als noch vor einem Jahr. "Wir merken durchaus eine gewisse Zurückhaltung bei den Unternehmen, wenn es um die Einstellung neuer Mitarbeiter geht. Besonders für Menschen ohne Berufsabschluss gibt es aktuell nur wenige Angebote", berichtet Zwilling. Er betont aber: "Für Fachkräfte sind die Chancen weiterhin hoch, denn viele Unternehmen haben ihre offenen Fachkräftestellen schon länger gemeldet, finden allerdings nur schwer passende Bewerberinnen oder Bewerber." So liegt der Bestand an insgesamt gemeldeten Stellen bei 3.844 und damit immer noch auf einem sehr hohen Wert.
Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis SGB II ist im Januar um 185 Personen oder 2,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat angewachsen. Dieser Anstieg ist aber in den Wintermonaten saisontypisch. Insgesamt waren 8.393 Männer und Frauen von Arbeitslosigkeit im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende betroffen. Die Arbeitslosenquote beträgt 3,2 Prozent. 

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt leicht um 0,7 Prozent zurückgegangen. Besonders auffällig ist die unterschiedliche Entwicklung bei den Geschlechtern. Während die Anzahl arbeitsloser Männer im Vergleich zum Januar 2023 um 3,0 Prozent angewachsen ist, sank die Zahl arbeitsloser Frauen im gleichen Vergleichszeitraum um 4,3 Prozent. „Ein Grund für diese Entwicklung: Bewegungen innerhalb der ukrainischen Leistungsberechtigten“, so Tanja Naumann, Vorstand Markt und Integration des jobcenters Kreis Steinfurt. Sie führt weiter aus, dass zum Teil die ukrainischen Männer ihren Familien nach Deutschland nachgezogen seien. In anderen Fällen wiederum seien verstärkt Alleinerziehende mit ukrainischem Pass gemeinsam mit ihren Kindern wieder zurück in ihr Heimatland gegangen. 

Davon unberührt stieg die Zahl der Regelleistungsberechtigten im Vergleich zum Vormonat um 295 Personen und umfasst nunmehr 22.599 Männer, Frauen und Kinder. Der Vorjahresvergleich fällt hier deutlich aus. So unterstützt das Jobcenter derzeit 1.043 Personen oder 4,8 Prozent mehr als im Januar 2023. 
Diesen Anstieg verzeichnet das Jobcenter auch bei den Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte im Kreis Steinfurt, die Leistungen nach dem SGB II beziehen. Während es im Vorjahresmonat noch 11.072 Bedarfsgemeinschaften gab, liegt ihre Zahl aktuell bei 11.598. Das ist ein Zuwachs von 4,7 Prozent.

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Saisontypisch ist die Arbeitslosigkeit im Münsterland im Januar gestiegen. Mit 46.248 Arbeitslosen waren es 2.010 mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.
Für die Bezirke der drei Arbeitsagenturen im Münsterland zeichnete sich im Januar ebenfalls eine gestiegene Arbeitslosigkeit ab. So stieg die Arbeitslosenquote der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber Dezember im Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Die Arbeitsagentur Coesfeld verzeichnete einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Hier lag die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,4 Prozent. Mit 4,9 Prozent lag die Arbeitslosenquote für die Agentur für Arbeit Rheine um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert aus Januar 2023.

Leicht rückläufig war die Anzahl an offenen Stellen. So meldeten die Unternehmen und Verwaltungen im Januar 1.856 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 436 weniger als im Vormonat. Insgesamt waren im Münsterland im Januar 15.784 freie Stellen gemeldet.

Ansprechpartner:
Agentur für Arbeit Ahlen-Münster
Presse und Marketing
Tel.: 0251 698-555
E-Mail: Muensterland-PresseMarketing@arbeitsagentur.de

Ansprechpartner/in:
jobcenter Kreis Steinfurt
Unternehmenskommunikation
Astrid Tönnis
Tel.: 02551/69-5052
E-Mail: toennis@jobcenter-kreis-steinfurt.de

Allgemeine Presseinformation

Der Kreis Steinfurt ist als sog. Optionskreis vom Bund zugelassener kommunaler Träger der Aufgaben nach dem SGB II, Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II). Er nimmt diese Aufgaben eigenständig und unabhängig von der Agentur für Arbeit wahr.
Die Städte und Gemeinden bewilligen im Auftrag des Kreises Steinfurt das Arbeitslosengeld II und stellen die Ansprechpartner/innen in den Rathäusern vor Ort. 
Nähere Informationen zur Gesamtaufgabenwahrnehmung erhalten Sie unter:
www.jobcenter-kreis-steinfurt.de