Der Arbeitsmarkt im Dezember

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 1

Die Agentur für Arbeit Rheine verzeichnete im Dezember einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. So waren im nun abgelaufenen Monat 13.924 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 192 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote blieb jedoch, wie schon in den Vormonaten, konstant bei 5,2 Prozent.

"Die aktuelle konjunkturelle Situation, hohe Energiepreise und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine stellen die Unternehmen im Kreis Steinfurt vor Herausforderungen", berichtet Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. Zwar würden die meisten Unternehmen von Entlassungen absehen und die aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten wollen, allerdings stellten sie dementsprechend auch wenig ein. "Menschen die jetzt arbeitslos werden, haben es daher nicht ganz so leicht, schnell wieder eine neue Anstellung zu finden", so der Arbeitsmarktexperte.

Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Mehr freie Stellen

Die Unternehmen im Kreis Steinfurt meldeten im Dezember etwas mehr freie Stellen bei der Arbeitsagentur als noch im November. Insgesamt konnten die Experten der Agentur für Arbeit 522 freie Stellen entgegennehmen und damit 84 mehr als noch im November. "Das ist aktuell eine positive Entwicklung", zeigt sich Reiner Zwilling, der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Rheine, erfreut. Allerdings, so der Experte, sei diese Zahl um 175 niedriger als noch im Vorjahr. "Das spiegelt die aktuell angespannte Situation der Arbeitgeber wieder", so der Arbeitsmarktexperte. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten würden Personalentscheidungen und Einstellung eher zurückgestellt. 

Ein Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bereich der von der Arbeitsagentur betreuten Arbeitslosenversicherung (SGB III) zeigt, dass diese leicht gestiegen ist. So waren im Dezember mit 4.482 Arbeitslosen 214 mehr betroffen, als noch im November dieses Jahres. Auch die Arbeitslosenquote erhöhte sich. Sie liegt mit 1,7 Prozent derzeit um 0,1 Prozentpunkte höher als noch im Vormonat.

"Auch wenn es im Moment etwas schwieriger ist, eine neue Anstellung zu finden, lässt sich die Zeit der Arbeitslosigkeit auch nutzen, um das eigene Fachwissen aufzufrischen oder zu erweitern", sagt Zwilling. So gäbe es viele spannende Weiterbildungsangebote und Möglichkeiten, die unter bestimmten Voraussetzungen von der Agentur für Arbeit gefördert würden. "Gerade weil Fachkräfte immer noch deutlich gefragter sind, macht es Sinn, hier zu investieren", so der Experte. Beratung über verschiedenste Wege gibt es bei der Arbeitsagentur.

Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Kaum Bewegung auf dem Arbeitsmarkt 
Zahl der Bürgergeldbeziehenden weiterhin hoch

Zum Jahresende 2024 sind 9.442 Personen arbeitslos in der Grundsicherung für Arbeitssuchende gemeldet. Das sind 22 Menschen oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt dementsprechend unverändert bei 3,6 Prozent. 

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 1.234 Personen (15,0 Prozent), im Dezember 2023 waren 8.208 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag vor einem Jahr mit 3,1 Prozent um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat.

Insgesamt war der Arbeitsmarkt in 2024 stark in Bewegung. So meldeten sich von Januar bis Dezember insgesamt 12.432 Personen erstmalig oder nach einer Unterbrechung erneut beim jobcenter Kreis Steinfurt arbeitslos. Diesen Zugängen standen 11.199 Abgänge aus der Arbeitslosigkeit gegenüber. 

Die starke Dynamik bei den Zu- und Abgängen zeigt sich besonders im Vorjahresvergleich. So stieg die Zahl der Zugänge in Arbeitslosigkeit im Vergleich zu 2023 um 28,1 Prozent bzw. 2.730 Personen. Die Zahl der Abgänge stieg um 15,5 Prozent im Vorjahresvergleich. 

Die Zahl der Leistungsbeziehenden in der Grundsicherung für Arbeitssuchende stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent. Insgesamt bezogen 23.427 Männer, Frauen und Kinder Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende – kurz Bürgergeld. Ende 2023 waren es 6,1 Prozent weniger Menschen.

Ebenso ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften, also der Haushalte, die auf Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen sind, im Berichtsmonat um 0,5 Prozent angestiegen. Insgesamt betreute das Jobcenter 12.231 Bedarfsgemeinschaften. Auch hier verzeichnet das Jobcenter im Vergleich zum Vorjahr einen spürbaren Anstieg von 7,0 Prozent oder 795 Haushalten. 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosenquote im Münsterland lag im Dezember bei 5 Prozent und ist damit wieder so hoch wie zuletzt im September dieses Jahres. Im Oktober und November lag sie mit 4,9 Prozent um 0,1 Prozentpunkte niedriger. Im Vorjahresmonat lag sie mit 4,7 Prozent noch um 0,3 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

Die Zahl arbeitsloser Menschen ist dementsprechend ebenfalls angestiegen. So waren im Dezember 47.792 Menschen im Münsterland arbeitslos gemeldet und damit 648 mehr als noch im November. Im Vergleich mit Dezember 2023 waren 3.554 Menschen mehr arbeitslos.

Erfreulich entwickelte sich die Anzahl gemeldeter Stellen. So meldeten die Unternehmen münsterlandweit 2.043 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das waren 235 mehr als noch im November. Insgesamt waren im Dezember 13.570 freie Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet.

Die Daten zum Arbeitsmarkt können Sie hier abrufen: Daten zum Arbeitsmarkt im Dezember.