YouTuber, Sänger und Superheld

20.05.2025 | Presseinfo Nr. 54

Zweitklässler der Bismarck-Schule in Steinfurt erkunden die Berufswelt

Für Renate Böing, Berufsberaterin bei der Agentur für Arbeit Rheine, beginnt der Kontakt mit Schülerinnen und Schülern normalerweise ab der 8. Klasse. Dann werden sie Schritt für Schritt auf die Berufswahl vorbereitet, um ihnen den Übergang von der Schule in das Berufsleben zu erleichtern. Doch heute ist alles ein wenig anders. Die zweite Klasse der Bismarck-Schule aus Steinfurt ist zu Gast im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Arbeitsagentur in Rheine. Neugierig und voller Fragen möchten die jungen Besucherinnen und Besucher wissen, welche Berufe es gibt - und was genau eine Berufsberaterin eigentlich macht.

"Welche Berufe kennt ihr eigentlich?" Mit dieser Frage startete eine kleine Gruppenarbeit, in der die Schülerinnen und Schüler zunächst aufschreiben sollten, welche Berufe sie schon kennen. Die Ergebnisse konnten sich sehen lassen und wurden von ihnen stolz präsentiert. Darunter Berufe wie YouTuber, Sänger, Superheld und Videospieldesigner. Doch auch eher traditionelle Berufe wie Bäcker, Koch, Wissenschaftler oder Tierarzt waren den Kindern vertraut.

"Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele unterschiedliche Berufe Kinder in diesem Alter bereits kennen. Noch schöner ist, dass sie so viel Neugier und Begeisterung mitbringen, um noch mehr darüber zu erfahren", freut sich Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine. Er betont: "Gerade, weil die Berufswal für viele Jugendliche später eine echte Herausforderung ist, kann man gar nicht früh genug anfangen, sich spielerisch mit dem Thema auseinander zu setzen."

Große Augen bekamen die Kinder, als die Berufsberaterin eine Packung Lutscher in die Raummitte stellte. "Dürfen wir die essen?" War eine der ersten Fragen. Doch zuvor sollten sie mal überlegen, welche Berufe es braucht, damit sie einen Lutscher überhaupt essen können. Schnell sprudelten kreative Antworten. "Ein Verkäufer, der mir die Lutscher im Laden verkauft", war ein Vorschlag. Andere wussten sofort, das ja irgendwer die Zutaten anbauen und zusammenstellen muss. "Und wie kommen die Lutscher in das Geschäft?", fragte Böing. Na klar, mit einem LKW-Fahrer. "Mein Papa ist LKW-Fahrer, vielleicht hat der die ja gefahren", berichtete eines der Mädchen. Schnell wurde deutlich, dass hinter einem scheinbar einfachen Produkt, wie einem Lutscher, eine ganze Kette von Berufen steckt. "Genau das macht die Berufswelt so spannend", betont Böing. 

Am Ende gab die Berufsberaterin den Kindern noch einen wichtigen Gedanken mit auf den Weg: „In den Kindergarten oder in die Schule schicken euch noch eure Eltern – aber wenn es um eure Berufswahl geht, dann entscheidet ihr selbst. Und wir helfen euch dabei.“ Immerhin stünden in Deutschland fast 400 Ausbildungsberufe und noch mehr Studienberufe zur Auswahl, da sei Unterstützung besonders wichtig.

Als Belohnung für ihre tollen Ideen und ihren großen Einsatz durfte sich jedes Kind schließlich über einen wohlverdienten Lolli freuen.