Agentur für Arbeit Rheine - Arbeitsmarktbericht für den Monat Mai

30.05.2025 | Presseinfo Nr. 57

Der Arbeitsmarkt im Mai

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Steinfurt ist im Mai erneut leicht gesunken. Insgesamt waren 14.023 Personen arbeitslos gemeldet, 10 Personen weniger als im April. Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 5,2 Prozent. 

Die sonst übliche Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ist damit nur sehr schwach eingetreten. "Normalerweise sinkt die Arbeitslosigkeit im Frühling etwas stärker. Der zurückhaltende private Konsum, konjunkturelle Unsicherheiten und die angespannte weltwirtschaftliche Lage wirken sich nach wie vor aus und führen zu einer gebremsten Entwicklung am Arbeitsmarkt", erklärt Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine.  

Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 612 Personen. Im Mai 2024 waren 13.411 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozentpunkte.

Die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)
Frühjahrsbelebung bleibt schwach

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) waren im Mai insgesamt 4.621 Personen arbeitslos gemeldet und damit 10 weniger als im April. Die Arbeitslosenquote veränderte sich gegenüber dem Vormonat nicht. Sie lag weiterhin bei 1,7 Prozent. Damit sei die Frühjahrsbelebung weiterhin schwach geblieben, ordnet Reiner Zwilling, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rheine, ein. "In der Regel wird im Handel, in der Gastronomie sowie in den witterungsabhängigen Branchen im Frühjahr vermehrt Personal eingestellt. Damit verbunden sinkt die Arbeitslosigkeit in der Regel deutlich. Dieser Effekt ist derzeit nur gering ausgeprägt zu beobachten", erläutert er. Angesichts der schwachen konjunkturellen Entwicklung der vergangenen Monate habe der Arbeitsmarkt jedoch erfreulich stabil reagiert, so Zwilling. 

 

Ebenfalls weiterhin positiv entwickelte sich die Jugendarbeitslosigkeit. Im Mai waren 457 Jugendliche und junge Erwachsene unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 46 weniger als im März. Das entspricht einem Rückgang um 9,1 Prozent. "Für die Region ist es sehr wichtig, jungen Menschen hier eine berufliche Perspektive zu ermöglichen", unterstreicht Zwilling und ergänzt: "Insbesondere Nachwuchskräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung sind für Unternehmen ein Gewinn".  Denn, so der Arbeitsmarktexperte: "In vielen Branchen hat der demografische Wandel bereits eingesetzt. Langjährige Beschäftigte wechseln in den Ruhestand und freiwerdende Stellen müssen nachbesetzt werden. Das eröffnet neue Chancen, sowohl für gestandene Fachkräfte als auch für qualifizierte junge Menschen". 

Dementsprechend meldeten die Unternehmen und Verwaltungen auch im Mai wieder mehr offene Stellenangebote. Insgesamt konnten die Experten der Arbeitsagentur 636 neue Stellenmeldungen entgegennehmen, 19 mehr als im Vormonat. Insgesamt standen Arbeitslosen und Arbeitsuchenden 3.345 offene Stellenangebote zur Verfügung, 55 mehr als vor einem Monat. Zahlreiche neue Jobangebote gab es im Gesundheits- und Sozialwesen. Hier wurden 153 neue Stellen gemeldet. Auch im Handel stieg die Nachfrage nach neuem Personal, hier gab es 69 neue Stellenmeldungen. Im verarbeitenden Gewerbe meldeten die Personalverantwortlichen 95 offene Stellen.

Entwicklungen im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende (SGB II)
Weniger Menschen im Leistungsbezug - Entwicklung stimmt optimistisch

Im Mai waren 23.201 Menschen im Kreis Steinfurt auf Bürgergeldleistungen angewiesen. Das waren 105 weniger als im Vormonat. Ebenfalls ist die Zahl der Bedarfsgemeinschaften leicht zurückgegangen (-0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat). 12.156 Haushalte waren im Berichtsmonat auf Unterstützung durch das jobcenter Kreis Steinfurt angewiesen. „Nur 0,1 Prozent mehr Bedarfsgemeinschaften als im Vorjahr geben durchaus Anlass zu zaghaftem Optimismus“, so Tanja Naumann, Arbeitsmarktvorstand des jobcenter Kreis Steinfurt. Der starke Zugang von ukrainischen und syrischen Menschen in den Bürgergeldbezug scheine abzuebben und zugleich gelinge es, im Rahmen der Vermittlungsoffensive, mehr Menschen in Arbeit zu bringen. Dies spiegelt sich auch in der Arbeitslosenquote für Ausländer wider. Sie reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,6 Prozentpunkte und liegt im Berichtsmonat bei 14,6 Prozent. 

Zwar liegt die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 9.402 Personen, aber im Vergleich zum Vorjahr gelang es deutlich mehr Menschen (+5,6 Prozent) ihre Arbeitslosigkeit zu beenden. Gleichzeitig meldeten sich spürbar weniger Personen neu arbeitslos in der Grundsicherung für Arbeitsuchende. Das Jobcenter verzeichnet hier einen Rückgang um 13,7 Prozent im Vorjahresvergleich. 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Die Arbeitslosigkeit im Münsterland ist im Mai leicht gesunken. Mit 48.607 arbeitslos gemeldeten Personen waren es 89 weniger als noch im April dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote veränderte sich jedoch nicht. Sie blieb bei 5,0 Prozent. Damit lag die Quote allerdings um 0,2 Prozentpunkte höher als noch vor einem Jahr.

Gesunken ist auch die Anzahl neuer gemeldeter Stellen. So meldeten die Personalverantwortlichen der Unternehmen und Verwaltungen im Mai 2.051 neue Stellen bei den Arbeitsagenturen im Münsterland. Das waren 533 weniger als noch im Vormonat. Insgesamt waren im Mai 13.310 freie Stellen gemeldet und damit 37 weniger als noch im April dieses Jahres.