Die leichte Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt. Weitere Betriebe aus den sogenannten witterungsabhängigen Berufsfeldern wie Gartenbau/Floristik und Baugewerbe sowie den Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufen und dem daran angrenzenden Bereich Lebensmittelherstellung und -verarbeitung haben Beschäftigte zurückgeholt, die sie über die Wintermonate freigestellt hatten. Dies hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenzahl im April um 310 auf 10.130 Personen zurückgegangen ist. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent verringert.
Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, sagt hierzu: „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist für diese Jahreszeit üblich. Dabei sehen wir aber auch, dass die Frühjahrsbelebung etwas geringer ausfällt als im Vorjahr. Im April 2024 ist die Arbeitslosenzahl um 350 Menschen zurückgegangen und es waren 1.340 Personen (15,3 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit ist im vergangenen Jahr vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherungdeutlich um 1.100 Personen angestiegen. Das betrifft diejenigen Personen, die sich nach dem Ende eines Arbeitsverhältnisses bei der Agentur für Arbeit melden. Betriebe sehen sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen teilweise dazu gezwungen, Beschäftigte freizusetzen, und sie stellen weniger neue Mitarbeitende ein. Im April waren mit 3.520 um 1.180 weniger Stellenangebote gemeldet als vor einem Jahr. Menschen, die eine neue Arbeit suchen, brauchen dementsprechend häufig länger dafür als in den Vorjahren, was mit zum Anstieg der Arbeitslosigkeit beiträgt.“
Dr. Cujai betont aber auch, dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region dank der vornehmlich kleinen und mittelständischen Betriebe, die eine gemischte Wirtschaftsstruktur aufweisen, im deutschlandweiten Vergleich weiterhin gut sei. Aus einer aktuell veröffentlichten regionalen Arbeitsmarktprognose (https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Regionale_Arbeitsmarktprognosen_2501.pdf) des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) geht hervor, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk Rosenheim 2025 im Jahresdurchschnitt prognostisch um 0,5 Prozent höher sein wird als im Vorjahr. Gleichzeitig wird von einem Anstieg der Arbeitslosigkeit ausgegangen. „Diese gegensätzlichen Prognosen von einer steigenden Beschäftigung, die mit einer zunehmenden Zahl arbeitslos gemeldeter Menschen einhergeht, spiegelt die aktuell komplexe Lange auf dem Arbeitsmarkt wider. Es gibt Wirtschaftsbereiche, in denen sich neue berufliche Möglichkeiten ergeben, während die Beschäftigung in anderen abnimmt“, erklärt Dr. Cujai.
Vor allem Fachkräfte sind weiterhin gefragt. Im April kamen für dieses Qualifikationsniveau knapp drei Bewerbende auf zwei Stellenangebote. Im Helferbereich waren dagegen fast acht Mal so viele Arbeitsuchende wie Stellenangebote gemeldet. Die Agenturleiterin nimmt die Frauen und Männer in den Fokus, die nach einer Familienphase in den Beruf zurückkehren möchten, und sagt: „Die Beauftragten für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) der oberbayerischen Arbeitsagenturen bieten in den kommenden Wochen die Vortragsreihe „MAI Way“ an. Expertinnen und Experten informieren in insgesamt sieben Veranstaltungen zu Themen rund um den beruflichen Wiedereinstieg und Perspektiven, aber auch über finanzielle Aspekte und weitere Themen. Nutzen Sie diese Angebote!“ Die Termine und weitere Informationen – auch zur Anmeldung – stehen unter https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rosenheim/arbeiten-im-agenturbezirk-rosenheim/chancengleichheit-nach-familienzeit auf der rechten Seite unter „Attraktive Informationsveranstaltungen im Mai“.
Stand auf dem Ausbildungsmarkt – Start im September:
Der Geschäftsführung ist die Ausbildung junger Menschen wichtig, denn eine abgeschlossene Berufsausbildung ist der beste Garant für eine erfolgreiche berufliche Laufbahn. Im April waren noch 1.620 offene Ausbildungsstellen mit Starttermin im Herbst registriert. Dem gegenüber standen 960 junge Menschen, die noch eine Ausbildungsstelle suchten. Dr. Cujai wendet sich an die Jugendlichen, die im Sommer die Schule abschließen und noch nicht wissen, wie es danach für sie weitergeht. Sie ermuntert diese: „Rufen Sie unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater am besten gleich unter der Rufnummer 08031/202-222 an. Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen dabei, die passende Ausbildung, weiterführende Schule oder die richtige Studienrichtung zu finden, und helfen bei der Suche nach Angeboten sowie bei Bewerbungen“, erklärt sie.
Abschließend spricht sie Personalverantwortliche an, die noch händeringend nach einem Auszubildenden oder einer Azubine suchen, und sagt: „Geben Sie auch jungen Frauen und Männern eine Chance, die in der Schule keine Überfliegerinnen / Überflieger waren oder deren Lebenslauf nicht auf den ersten Blick überzeugt. Häufig zeigen sich diese bei der praktischen Arbeit im Betrieb von einer ganz anderen Seite, wenn sie ihre Talente „live“ nutzen können. Wir unterstützen Sie hier mit unserem Programm „Assistierte Ausbildung“. Dieses beinhaltet sowohl fachliche Inhalte, z.B. Nachhilfeunterricht zum Berufsschulstoff als auch sozialpädagogische Betreuung, wenn es im zwischenmenschlichen Bereich Schwierigkeiten gibt. Das Programm können Sie übrigens auch während der Ausbildung jederzeit starten. Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice beraten Sie unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 hierzu. Online stehen Informationen unter https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/ausbilden/assistierte-ausbildung-betriebe.“
Tipps für junge Menschen zur beruflichen Orientierung / Ausbildungsplatzsuche:
Mehr als 225.000 Angebote für Ausbildungsplätze und duale Studiengänge können unter https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ aufgerufen werden.
Im Mai finden gleich drei große Ausbildungsmessen statt:
Am Samstag, den 10. Mai, ist in Rosenheim von 9.30 Uhr bis 15.30 Uhr die „IHKjobfit!“ (https://www.ihk-muenchen.de/Microsites/JobFit/Rosenheim/) in der AuerBräu-Festhalle auf der Lorettowiese, mit Schwerpunkt auf Berufen der Industrie- und Handelskammer. Parallel findet von 9.00 bis 15.30 Uhr in der Gabor-Halle (Ebersbergerstr. 32a) die Rosenheimer Ausbildungsmesse (https://www.fitfuerdeinezukunft.de/) statt, die viele weitere Berufsfelder abdeckt. Am Donnerstag, den 15. Mai von 17 bis 20 Uhr und am Freitag, den 16. Mai von 8 bis 13 Uhr, findet in Bad Tölz im Eisstadion (Am Sportpark 2) die „meineAusbildung!“ (https://www.meineausbildung.ag/BadToelz#%c3%96ffnungszeiten) statt.
Der Eintritt ist auf allen Messen kostenlos, und die Berufsberaterinnen / Berufsberater und Ausbildungsverantwortliche der Arbeitsagentur sind jeweils mit einem Stand vertreten.
Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirks Rosenheim:
Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat: 5,4 Prozent; April 2024: 4,7 Prozent). Derzeit sind 1.972 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den Kundinnen und Kunden, die nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, verringerte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 8 auf 1.035. Für 937 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 48 weniger als im März, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.283 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.763 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,1 Prozent (Vormonat: 3,2 Prozent; April 2024: 2,7 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen beträgt 4.645. Hier sind 2.725 Männer und Frauen nach dem SGB III bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 182 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich nach dem SGB II um 1.920 arbeitslose Kundinnen und Kunden, Eine / Einen mehr als im März. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.961 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 3.032 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im April eine Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent auf (Vormonat: 2,4 Prozent; April 2024: 2,2 Prozent). Das entspricht 1.773 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.031 Männer und Frauen, 59 mehr als vor einem Monat, nach dem SGB III in den Agenturen für Arbeit Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 742 arbeitslose Kundinnen und Kunden, 24 weniger als im März, werden nach dem SGB II durch das Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen betreut. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.374 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.792 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.737 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent (Vormonat: 3,2 Prozent; April 2024: 2,7 Prozent). Davon sind 1.106 arbeitslose
SGB III-Kundinnen und -Kunden bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 122 weniger als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Dort sind 631 Menschen arbeitslos gemeldet, 13 mehr als im März. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.419 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.129 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben.
Allgemeine Hinweise:
Ab Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.
Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.