Die Arbeitslosigkeit steigt im Urlaubsmonat August leicht an

Noch offene Ausbildungsplätze mit Starttermin im September gemeldet.

29.08.2025 | Presseinfo Nr. 50

„Die Sommerferien haben sich in den vergangenen Wochen auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar gemacht: In den Betrieben werden Neueinstellungen während der Urlaubszeit hinausgeschoben und Arbeitsverträge folglich erfahrungsgemäß zu einem späteren Zeitpunkt abgeschlossen. Dies hat dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im August um 500 Personen auf 10.420 angestiegen ist.  Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,2 Prozent erhöht“, erklärt Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim.  

Die Agenturleiterin nimmt den Monatsabschluss im August zum Anlass, um einen Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung in den vergangenen Monaten zu werfen: Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen war im August um 680 höher als vor einem Jahr. Dabei fällt auf, dass die Arbeitslosigkeit vor allem im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Sozialgesetzbuch (SGB) III), diese umfasst die Frauen und Männer, die sich im unmittelbaren Anschluss an ein Arbeitsverhältnis bei der Agentur für Arbeit melden, in dem Zeitraum deutlich um 370 Personen (6,5 Prozent) angestiegen ist. Bei den Jobcentern, die die Kundinnen und Kunden im Rahmen der Grundsicherung nach dem SGB II betreuen, hat die Arbeitslosenzahl in einem geringeren Maße um 130 Personen (3,0 Prozent) zugenommen. „Dies zeigt, dass die vielfältigen wirtschaftspolitischen Unsicherheiten auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in unserer Region haben. Betriebe sind teilweise dazu gezwungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freizustellen, und agieren bei Neueinstellungen zurückhaltender. Zweiteres kommt bei der Zahl der gemeldeten Stellenangebote zum Ausdruck: Mit 3.645 waren im August 800 weniger offene Arbeitsplätze registriert als vor einem Jahr“, sagt die Agenturleiterin.  „Im deutschlandweiten Vergleich ist die Arbeitslosigkeit jedoch vergleichsweise gering, und der Arbeitsmarkt bietet immer noch gute Möglichkeiten. Dies kommt unter anderem dadurch zum Ausdruck, dass die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den vergangenen Monaten im Jahresvergleich erneut leicht zugenommen hat. Der Arbeitsmarkt wandelt sich insbesondere im verarbeitenden Gewerbe, und es ergeben sich Chancen in anderen Wirtschaftsbereichen. Gerne stehen wir Menschen, die arbeitslos oder von (Winter)Arbeitslosigkeit bedroht sind, ebenso für Fragen zur Verfügung wie Frauen und Männern, die sich beruflich umorientieren möchten. Arbeitgeber können sich an uns wenden, wenn es beispielsweise darum geht, wie sie  Winterarbeitslosigkeit verhindern können“, erklärt Dr. Cujai.

Digitalisierung ist bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) ein wichtiges Thema. Die Arbeitslosmeldung ist am einfachsten online möglich: Kundinnen und Kunden gelangen direkt über www.arbeitsagentur.de/eservices zur Online-Arbeitslosmeldung. Dort können auch die meisten weiteren Anliegen online übermittelt werden. Für Rückfragen ist die kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 01 eingerichtet worden. Wichtig: Ab dem 20. Oktober sind Vorsprachen in den Eingangszonen der Geschäftsstellen in Holzkirchen, Bad Tölz und Wolfratshausen nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich.  Kundinnen und Kunden können ihren Wunschtermin für alle Dienststellen inklusive Rosenheim online unter  https://web.arbeitsagentur.de/portal/terminvereinbarung/pc/agenturen/anliegenauswahl vereinbaren und sparen so Wartezeiten. Für akute Notlagen wie einer drohenden Stromabschaltung oder einer fristlosen Kündigung wird in der Agentur für Arbeit Rosenheim ein Notfallschalter eingerichtet. Auch in Rosenheim werden terminierte Vorsprachen vorrangig behandelt.

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Agentur für Arbeit Rosenheim ist die Ausbildung junger Menschen wichtig. Dr. Cujai erklärt mit Blick auf den Ausbildungsmarkt kurz vor Ausbildungsbeginn: „Im September starten viele junge Menschen mit ihrer Berufsausbildung. Die Jugendlichen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, möchte ich ermutigen nicht aufzugeben und unsere Berufsberaterinnen und Berufsberater am besten gleich per Mail an rosenheim.berufsberatung@arbeitsagentur.de zu kontaktieren. Diese helfen auch während der Sommerferien, den richtigen Ausbildungsberuf und passende Angebote oder Alternativen zu finden. Zum Stichtag Mitte August waren bei uns noch zahlreiche offene Ausbildungsplätze in verschiedenen Berufen mit Starttermin im September gemeldet.“ 

Die Agenturleiterin wendet sich an die Jugendlichen, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, und sagt: „Seid bei der Berufs- und Betriebswahl und beim Arbeitsweg möglichst flexibel. Gebt auch einem alternativen Ausbildungsberuf eine Chance. Ich drücke Euch die Daumen, dass Ihr das passende Angebot findet. Die betriebliche Ausbildung in Deutschland ist hoch anerkannt und bietet eine gute Grundlage für die berufliche Karriere mit attraktiven Entwicklungsmöglichkeiten.“ 

Tipp: Die bisherigen Online-Angebote www.abi.de und www.planet-beruf.de werden ab dem 1. September durch das Portal www.mein-beruf.de abgelöst. Schülerinnen und Schüler können sich hier über Praktikumsmöglichkeiten sowie spannende Ausbildungsberufe und Studiengänge informieren und wichtige Tipps zu Bewerbungen holen. Auch für Lehrkräfte und Eltern stehen  Informationen zur Verfügung.  

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim 

  • Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent (Vormonat: 5,0 Prozent; August 2024: 5,2 Prozent). Derzeit sind 2.017 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, erhöhte sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 58 auf 1.042. Für 975 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 42 mehr als im Juli, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.196 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.708 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

  • Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; August 2024: 3,0 Prozent). Die Zahl der arbeitslosen Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.813. Hier sind 2.854 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 129 mehr als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 1.959 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 72 mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.866 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.976 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

  • Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im August eine Arbeitslosenquote von 2,5 Prozent auf (Vormonat: 2,4 Prozent; August 2024: 2,3 Prozent). Das entspricht 1.866 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.132 Männer und Frauen, 106 mehr als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 734 Betroffene, 13 weniger als im Juli, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.330 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.747 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

  • Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.721 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 3,0 Prozent entspricht (Vormonat: 2,8 Prozent; August 2024: 2,8 Prozent). Davon sind 1.040 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 79 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 681 Menschen arbeitslos gemeldet, 26 mehr als im Juli. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.465 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.173 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2024 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.

  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.