Die Arbeitslosigkeit geht leicht zurück – konjunkturelle Eintrübungen sind auf dem Arbeitsmarkt weiterhin sichtbar

Noch unbesetzte Stellen auf dem Ausbildungsmarkt.
Der Einstieg ist in vielen Berufen noch bis zum Jahresende möglich. 

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 56

Der Arbeitsmarkt ist weiterhin durch die schwache Konjunktur geprägt. Dennoch ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen in den vergangenen Wochen leicht gesunken. Dr. Nicole Cujai, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, erklärt hierzu: „Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit ist üblich für diese Jahreszeit. Personalverantwortliche in den Betrieben sind aus dem Urlaub zurückgekehrt. Sie haben Vorstellungsgespräche geführt, Entscheidungen getroffen und neue Arbeitsverträge abgeschlossen. Zudem haben sich junge Frauen und Männer abgemeldet, weil sie kurzfristig noch eine betriebliche Ausbildung aufgenommen haben oder eine höhere Schule (FOS/BOS) besuchen.“ Beides hat dazu beigetragen, dass die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen im September um 170 Personen auf 10.250 zurückgegangen ist. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 3,2 Prozent (Vorjahresmonat: 3,0 Prozent). 

Dr. Cujai sagt mit Blick auf den Arbeitsmarkt weiter: „Seit Beginn des Jahres waren jeweils mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Personalverantwortlichen in den Betrieben agieren bei Neueinstellungen zurückhaltender und setzen z.T. auch Personal frei. Dies führt dazu, dass Bewerberinnen und Bewerber häufig länger auf Stellensuche sind und die Arbeitslosigkeit steigt.“ Die Agenturleiterin nimmt den „Tag der Älteren“ am 
1. Oktober zum Anlass, um auf die Bewerbungssituation dieser Frauen und Männer einzugehen: „38 Prozent der Menschen, die in unserem Agenturbezirk arbeitslos gemeldet sind, sind älter als 50 Jahre. Es ist schade, dass sich diese Bewerberinnen und Bewerber, die häufig viel Berufserfahrung und umfangreiche Fachkenntnisse mitbringen, bei der Stellensuche vergleichsweise schwerer tun“, sagt Dr. Cujai und wendet sich direkt an die Personalverantwortlichen: „Geben Sie diesen Frauen und Männern eine Chance. Häufig entpuppen sich diese dank ihrer beruflichen Kenntnisse und Erfahrung und ihrer Persönlichkeit am Arbeitsplatz als Bereicherung. Wir können Sie hier, wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, in vielerlei Hinsicht unterstützen. Eine Probearbeit ist genauso möglich wie ein Lohnzuschuss bei der Arbeitsaufnahme. Sprechen Sie unsere Kolleginnen und Kollegen vom Arbeitgeberservice diesbezüglich gerne an (Kostenlose Servicenummer für Betriebe 0800 4 5555 20).“

Abschließend weist die Agenturleiterin auf die Vorzüge der fortschreitenden Digitalisierung bei der  Bundesagentur für Arbeit hin: „Unsere Kundinnen und Kunden können viele Anliegen wie die Arbeitsuchend- und die Arbeitslosmeldung bequem online über die „eServices“ (www.arbeitsagentur.de/eservices) oder 
BA-mobil“, die Kunden-App der Bundesagentur für Arbeit (BA) (www.arbeitsagentur.de/arbeitslos-arbeit-finden/arbeitslosengeld/app-ba-mobil), erledigen. Um die Termine in unserem Haus in Zukunft noch effizienter und zeitsparender zu gestalten, ist die Vorsprache in der Agentur für Arbeit in Rosenheim und in den Geschäftsstellen in Holzkirchen, Bad Tölz und Wolfratshausen ab Montag, den 20. Oktober, ausschließlich nach einer vorherigen Terminvereinbarung möglich. Termine können online unter web.arbeitsagentur.de/portal/terminvereinbarung/pc/agenturen/anliegenauswahl und alternativ unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 00 vereinbart werden. Unsere Kundinnen und Kunden sparen so Wartezeiten und die Ansprechpersonen können sich auf deren Anliegen vorbereiten. In akuten Notlagen wie einer fristlosen Kündigung, drohender Strom-Abschaltung oder Wohnungsräumung ist ausschließlich in der Agentur für Arbeit Rosenheim (Wittelsbacherstr. 57) Montag-Freitag von 8-12 Uhr eine Vorsprache ohne vorherige Terminvereinbarung möglich. Das Angebot gilt für alle Kundinnen und Kunden aus der Stadt Rosenheim und den Landkreisen Rosenheim, Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen“, erklärt sie. 

Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt

Anfang September haben viele junge Frauen und Männer eine betriebliche Ausbildung begonnen. Doch gibt es nach wie vor Jugendliche, die noch nach einer Lehrstelle suchen und Betriebe, die nach einer Auszubildenden und/oder einem Auszubildenden suchen. Der Agenturleiterin ist es wichtig, dass die noch Suchenden zusammenfinden. Sie sagt hierzu: „Es bestehen weiterhin Chancen, direkt in die Ausbildung zu starten. Ich möchte die jungen Frauen und Männer, die noch einen Ausbildungsplatz suchen, einladen, unseren Berufsberaterinnen und Berufsberatern eine Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de zu schicken. Diese helfen bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz und bei der Bewerbung. In diesem Zusammenhang weise ich besonders auf die Vorzüge eines Praktikums hin. Dieses bietet  die gute Möglichkeit, die berufliche Orientierung zu festigen und sich für eine Ausbildung in dem entsprechenden Betrieb zu empfehlen. Ausbildungsplatzsuchende und Personalverantwortliche können sich  unverbindlich kennenlernen und schauen, ob es fachlich und menschlich passt.“ Gerne können sich auch Betriebe für ihre Ausbildungs- und Praktikumsstellen an  die Ansprechpersonen beim Arbeitgeberservice wenden. Diese informieren zudem über Unterstützungsmöglichkeiten der BA während der Ausbildung, beispielsweise beim Berufsschulstoff oder wenn es beim Sozialverhalten oder auf der persönlichen Ebene „hakt“.

Tipp:Tipp:

Auf den Ausbildungsmessen „meineAusbildung!“ am 8. Oktober von 17 bis 20 Uhr und am 9. Oktober von 8 bis 13 Uhr in der Loisachhalle in Wolfratshausen (https://www.meineausbildung.ag/Wolfratshausen) und „Stuzubi“  am 11. Oktober von 10 bis 16 Uhr im Waitzinger Keller in Miesbach (https://stuzubi.de/messen/miesbach/)  können interessierte Jugendliche Gespräche mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern führen,  sich über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten der BA informieren und Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner von Ausbildungsbetrieben treffen.

Zudem findet am 18. Oktober von 10 bis 16 Uhr in der Auerbräu Festhalle in Rosenheim die Karrieremesse „meineZukunft!“ statt (https://www.meinezukunft.ag/rosenheim). Auch hier sind Ansprechpersonen der Agentur für Arbeit vor Ort und stehen gerne für Fragen zur Verfügung. 

Der Arbeitsmarkt in den einzelnen Regionen des Agenturbezirkes Rosenheim: 

Für die Stadt Rosenheim errechnet sich eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent (Vormonat: 5,3 Prozent; September 2024: 5,0 Prozent). Derzeit sind 1.957 Bürgerinnen und Bürger ohne Arbeit. Bei den SGB III-Kundinnen und -Kunden, die durch die Agentur für Arbeit in Rosenheim betreut werden, sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen um 49 auf 993. Für 964 arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 11 weniger als im August, ist das Jobcenter Rosenheim Stadt zuständig. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.128 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.655 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Im Landkreis Rosenheim liegt die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent (Vormonat: 3,2 Prozent; September 2024: 2,9 Prozent). Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen insgesamt für den Landkreis beträgt 4.823. Hier sind 2.805 Männer und Frauen bei der Hauptagentur in Rosenheim arbeitslos gemeldet, 49 weniger als im Vormonat. Das Jobcenter Landkreis Rosenheim kümmert sich um 2.018  arbeitslose SGB II-Kundinnen und -Kunden, 59 mehr als im August. Insgesamt betreut das Jobcenter 3.857 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 2.967 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen weist im September eine Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent auf (Vormonat: 2,5 Prozent; September 2024: 2,3 Prozent). Das entspricht 1.794 beschäftigungslosen Bürgerinnen und Bürgern. Davon sind 1.048 Männer und Frauen, 84 weniger als vor einem Monat, in den Agenturen Bad Tölz und Wolfratshausen gemeldet. 746 Betroffene, 12 mehr als im August, sind beim Jobcenter Bad Tölz-Wolfratshausen arbeitslos gemeldet. Insgesamt betreut das Jobcenter 2.325 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.757 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Im Landkreis Miesbach sind derzeit 1.676 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 2,9 Prozent (Vormonat: 3,0 Prozent; September 2024: 2,8 Prozent) entspricht. Davon sind 1.051 arbeitslose Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit in Holzkirchen gemeldet, 11 mehr als im Vormonat. Für die Betreuung der Arbeitslosengeld II-Empfängerinnen und -Empfänger nach dem SGB II ist der Landkreis Miesbach als "zugelassener kommunaler Träger" (optierende Kommune) zuständig. Beim Jobcenter sind 625 Menschen arbeitslos gemeldet, 56 weniger als im August. Insgesamt betreut das Jobcenter 1.444 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, die in 1.147 sogenannten Bedarfsgemeinschaften leben. 

Allgemeine Hinweise:

  • Ab Berichtsmonat Mai 2025 wurden die Bezugsgrößen zur Berechnung der Arbeitslosenquote aktualisiert.

  • Seit Berichtsmonat März 2011 ist die statistische Berichterstattung zu Arbeitslosigkeit und Arbeitsuche auf eine integrierte Datenbasis umgestellt. Die Daten aus VerBIS und XSozial werden in den Statistik-IT-Verfahren nun so zusammengeführt, dass ein zutreffender Verlauf der einzelnen Arbeitslosigkeitsperioden zugrunde gelegt wird – auch dann, wenn Arbeitslose in einen anderen Trägerbezirk wechseln. Insbesondere können durch das Verfahren Doppelerfassungen von Arbeitslosen vermieden werden.