Anfang September haben viele junge Frauen und Männer eine betriebliche Ausbildung begonnen. Doch gibt es nach wie vor Jugendliche, die noch nach einer Lehrstelle und Betriebe, die weiterhin nach Auszubildenden suchen. Den Ansprechpersonen der Agentur für Arbeit ist es wichtig, beide Seiten dabei zu unterstützen für eine Ausbildung zusammenzufinden. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, sagt hierzu: „Junge Menschen, die im Herbst noch auf der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb sind, können sich in der Woche des Praktikums in ihrem Wunschbetrieb ausprobieren und ihren Berufswunsch festigen. Weiteres Ziel der Aktionswoche ist es, Jugendlichen praxisnahe Einblicke in Ausbildungsbetriebe und Branchen für eine gute berufliche Orientierung zu ermöglichen. Über den Weg des Praktikums können also diejenigen, die bei der Berufswahl noch unentschlossen sind, den Berufsalltag erleben und so fundierte Entscheidungen für ihre Zukunft treffen. Wenn es dann für beide Seiten passt, ist der Start in die Ausbildung in vielen Berufen noch bis zum Jahresende möglich.“
Türöffner Praktika für Ausbildungssuchende und Betriebe
Die Agenturleiterin freut sich über Erfolgsgeschichten wie die von Adrian, dem durch ein Praktikum der Start in die für ihn passende Ausbildung gelungen ist. Der junge Mann startete nach seinem Schulabschluss mit einem klaren Ziel vor Augen in eine Ausbildung zum Industriemechaniker. Doch bereits nach drei Monaten zeigte sich, dass die Erwartungen von Betrieb und Auszubildendem nicht zusammenpassten. Anstatt zu resignieren orientierte sich Adrian aktiv und meldete sich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit. Um ihn dabei zu unterstützen den für ihn passenden Ausbildungsberuf zu finden, wurde er in eine Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB) vermittelt, die die Agentur für Arbeit in Zusammenarbeit mit Bildungsträgern, in diesem Fall den „Beruflichen Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH Alpenvorland“, anbietet. „Hier bekam ich die Möglichkeit durch Praktika unterschiedliche Industrieberufe wie Elektroniker für Betriebstechnik, Papiertechnologe, Mechatroniker, Kautschuktechnologe und Chemielaborant kennenzulernen. Diese Einblicke halfen mir dabei mein Profil zu schärfen und meine Stärken sichtbar zu machen“, sagt Adrian. „Mir wurde klar: Ich will in die Industrie – und zwar als Elektroniker.“ Bei der Suche nach einem passenden Praktikumsangebot wurde er auf eine Anzeige der Flötzinger Brauerei aufmerksam. Mit Unterstützung seiner Ansprechperson beim bfz erstellte er seine Bewerbungsunterlagen. „Die sehr guten Beurteilungen der Betriebe, bei denen Adrian Praktika gemacht hatte und sein Auftreten beim Vorstellungsgespräch überzeugten die Verantwortlichen bei der Flötzinger Brauerei. Diese übermittelte ihn dann für das Praktikum zur Elektronikfirma Sporer, mit der die Brauerei eng zusammenarbeitet. Adrian überzeugte auch dort durch seine Arbeit und sein Auftreten und bekam nach einer Woche Praktikum die Zusage, dass er bei Sporer eine Ausbildung zum Elektroniker – Energie- und Gebäudetechnik beginnen kann“, berichtet Frank Oehler, der beim bfz Ansprechpartner des jungen Mannes war. Ziel ist, dass Adrian nach der Ausbildung im Bereich Haustechnik bei der Flötzinger Brauerei arbeitet.
„Das Beispiel von Adrian zeigt, wie gut der Start in eine Ausbildung durch ein Praktikum gelingen kann. Damit möglichst viele Ausbildungssuchende und Betriebe zusammenfinden, veranstaltet die Bundesagentur für Arbeit vom 21. bis 23. Oktober die Woche des Praktikums“, erklärt Dr. Cujai.
Ausbildungsinteressierte können über folgende Links auf passende Anlaufstellen und bundesweite Praktikumsbörsen zugreifen sowie über die Jobbörse der BA verfügbare Praktikums- und Ausbildungsplätze finden:
Allgemeine Informationen zur Praktikumssuche:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/praktikum/praktikumsplatz-finden
Praktikumssuche über die BA-Jobbörse:
https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/suche?angebotsart=4&was=praktikum
Ausbildungsplatz mit der BA finden:
https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen
Jugendliche können die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Rosenheim auch direkt per Mail an Rosenheim.Berufsberatung@arbeitsagentur.de kontaktieren. Personalverantwortliche von Ausbildungsbetrieben können ihre Ausbildungs- und Praktikumsstellen entweder online unter https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden sowie bei den bekannten Ansprechpersonen vom Arbeitgeberservice und unter der kostenlosen Servicenummer 0800 4 5555 20 melden.
BA fördert den Übergang von der Schule in die Berufswelt gleich doppelt
Im vergangenen Jahr hat die Bundeagentur für Arbeit mehr als 12.000 junge Menschen in ein Praktikum vermittelt. Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten der Förderung durch die BA: Bevor junge Menschen sich für einen konkreten Ausbildungsberuf entscheiden, können sie beim Berufsorientierungspraktikum (BoP) für ein bis sechs Wochen einen ersten Einblick in ihren Wunschbetrieb und -beruf erhalten. Wer nach der Schulzeit noch auf Ausbildungssuche ist, kann eine Einstiegsqualifizierung (EQ) zwischen sechs und zwölf Monaten mit direkter Übernahmemöglichkeit absolvieren. Dabei kann die BA finanzielle Unterstützung anbieten, wie etwa Fahrtkosten bei der EQ oder Kosten der Unterkunft beim BoP während der Praktikumszeit.
„Die Woche des Praktikums soll noch mehr junge Menschen für ein BoP oder eine EQ als Einstieg in die Berufswelt begeistern, indem sie die Bedeutung von Praktika für die Berufswahl bekannter macht und Betriebe motiviert, stärker auf diese gute Einstiegsmöglichkeit zu setzen“, sagt Dr. Cujai.
Tipp:Die Bundesagentur für Arbeit informiert im Arbeitgeber Newsletter „Faktor A“ über zahlreiche Angebote, Aktionen und Unterstützungsmöglichkeiten. Informationen und das Formular für die Newsletter-Anmeldung stehen online unter
https://www.arbeitsagentur.de/faktor-a/startseite.