Von der Backstube in die Reha-Vermittlung: Konrad Specker spricht über seine neue Arbeit

Die Agentur für Arbeit unterstützt Jugendliche, Erwachsene und Betriebe im Bereich der Rehabilitation und Teilhabe bei der Besetzung von Arbeits- und Ausbildungsstellen und bietet selbst Arbeitsplätze für diese Personengruppe. 

 

01.12.2025 | Presseinfo Nr. 65

„Es ist schön, die Kundinnen und Kunden, die ich berate, bei der Stellensuche mit dem Wissen zu unterstützen, das ich als ehemaliger Arbeitgeber mitbringe. Und als gelernter Bäckermeister kann ich mich auch gut in ihre Situation hineinversetzen, was ihnen bei der Arbeit wichtig ist“, sagt Konrad Specker. Er schloss 1990 seine Ausbildung zum Bäcker und 1996 die Meisterprüfung im Bäckerhandwerk ab. Gemeinsam mit seiner Frau übernahm er vor knapp dreißig Jahren den elterlichen Betrieb in Bad Heilbrunn und musste diesen im Januar 2025 aus gesundheitlichen Gründen schließen. „In dieser Phase der beruflichen Umorientierung und Neufindung habe ich auch mit meinem Ansprechpartner Peter Öhler beim Arbeitgeberservice gesprochen, mit dem ich vorher acht Jahre als Arbeitgeber zusammengearbeitet habe. Dadurch kam die Idee zustande, dass ich mich bei der Agentur für Arbeit auf eine Stelle bewerben könnte, die in der Eingangszone ausgeschrieben war. Das Vorstellungsgespräch lief gut, und ich erhielt nach drei Wochen die positive Nachricht, dass ich bei der Agentur für Arbeit anfangen kann. Man sehe mich aber eher als Vermittler im Bereich Rehabilitation und Teilhabe als in der Eingangszone“, berichtet er weiter. „Die Arbeit und der Arbeitsbereich passen wirklich gut, denn ich habe eine Parkinson-Erkrankung und kann die Herausforderungen, wie es ist, trotz gesundheitlicher Einschränkungen zu arbeiten, nachempfinden. Ich persönlich bin mit meiner neuen Arbeit sehr glücklich: Ich arbeite 25 Stunden in der Woche, verteilt auf vier Tage. Meine Kundenkontakte kann ich mir einteilen und auch im Homeoffice arbeiten. Zusätzlich habe ich ein Diktiergerät als Hilfsmittel. Damit kann ich die Berichte diktieren, wenn die Parkinson-Symptome so schlimm sind, dass ich nicht mehr tippen kann. Aktuell habe ich auch noch weniger Kundinnen und Kunden als meine Kollegen. Das ist gut, denn so habe ich die Zeit, um mir das umfangreiche Wissen anzueignen, das ich haben muss, um jeden Einzelnen passend und gesetzlich richtig zu beraten.“ 

Sein Teamleiter Florian Hähle sagt: „Der Schritt vom selbstständigen Unternehmer zum Behördenalltag ist sicher nicht leicht. Für uns ist es jedoch eine große Bereicherung im Team, wenn jemand wie Herr Specker praktische Erfahrungen aus der freien Wirtschaft einbringen kann. Als Bäckermeister hat er selbst Einstellungen getätigt und weiß, welche Herausforderungen sowohl Bewerbende als auch Betriebe meistern müssen. Darüber hinaus ist es vor allem die positive Lebenseinstellung mit der Herr Specker diese berufliche Neuorientierung meistert, die uns beeindruckt. Die Kolleginnen und Kollegen unterstützen ihn aktiv bei der umfassenden Einarbeitung und wir stehen im regelmäßigen Austausch, damit Herr Specker gut in seiner neuen Tätigkeit als Vermittler ankommt.“

Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rosenheim, Dr. Nicole Cujai, freut sich über gelebte Inklusion und Vielfalt im eigenen Haus. Sie lädt Arbeitsuchende ein, sich bei der Agentur für Arbeit zu bewerben: „Wir bieten Ausbildungs- und Studienplätze und auch verschiedene berufliche Möglichkeiten für Quereinsteigende an, beispielsweise im Servicecenter in Rosenheim. Informationen stehen unter www.arbeitsagentur.de/karriere“, sagt sie und spricht abschließend über die Unterstützungsmöglichkeiten, die die Agentur für Arbeit im Bereich Rehabilitation und Teilhabe anbietet: „Die Kolleginnen und Kollegen begleiten Jugendliche mit Einschränkungen schon während der Schulzeit. Sie sprechen mit diesen über deren Stärken und Interessen sowie die beruflichen Wünsche und Vorstellungen und helfen den jungen Menschen einen passenden Ausbildungsplatz zu finden. Dieser kann sowohl bei einem Ausbildungsbetrieb als auch bei einem Bildungsträger sein. Dabei gibt es für diese Personengruppe während der Ausbildung und als Beschäftigte besondere Unterstützungsmöglichkeiten. Diese reichen von der Arbeitsaufnahme über die Qualifizierung am Arbeitsplatz bis zu einem finanziellen Zuschuss an den Betrieb oder Hilfe bei der Einrichtung des Arbeitsplatzes. Interessierte Bewerberinnen und Bewerber sowie Arbeitgebende können sich gerne bei den zuständigen Ansprechpersonen in der Agentur für Arbeit und den Jobcentern melden.