Initiative zeigen und Chancen nutzen: Durchstarten mit dem Job-Turbo

Viele Unternehmen benötigen dringend Arbeits- und Fachkräfte. Eine hohe Zahl der hier lebenden Geflüchteten verfügt inzwischen über grundständige Deutschkenntnisse. Für eine gute Integration dieser Menschen ist nun der Einstieg in den Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung. Für Unternehmen eröffnet sich damit die Möglichkeit, vielfältige und talentierte neue Mitarbeitende zu gewinnen.

11.01.2024 | Presseinfo Nr. 3

Villingen-Schwenningen/Niedereschach. Karine Bayanduryan ist im September 2022 gemeinsam mit ihrem minderjährigen Sohn vor dem Krieg in der Ukraine geflohen. Die 43-Jährige besaß bei ihrer Ankunft keinerlei Deutschkenntnisse. Nur drei Monate später war sie bei der Firma KHP Protoyping & Spritzguss GmbH aus Niedereschach als Vollzeitkraft angestellt. Ihre Kollegin Natalija Balynets, die mit ihrer kleinen Tochter flüchtete, sprach ebenfalls kein Deutsch. Die 27-Jährige arbeitet heute in Teilzeit bei der Firma KHP-Prototyping & Spritzguss, während ihre Tochter in die Schule geht. Parallel absolviert sie einen Integrationskurs. Beide Frauen führen Montagetätigkeiten im Bereich Kunststoff an der Maschine durch und sind unbefristet angestellt. 

Geschäftsführerin Petra Kuchelmeister-Heinzmann berichtet, warum die zwei Frauen so schnell im Unternehmen mitarbeiten konnten: „Die Grundlage ist die richtige Arbeitseinstellung – Frau Bayanduryan und Frau Balynets sind beide hochmotivierte Mitarbeiterinnen, sie haben ein gutes Gespür für die Montagetätigkeit und besitzen ein ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein. Das hat uns überzeugt und wir würden es wieder so machen.“ Für die Verständigung wurden anfangs Sprachübersetzer auf dem Mobiltelefon genutzt. „Die eingesprochenen Sätze werden auf dem Handy automatisch in der gewünschten Sprache ausgegeben. Auch Messenger-Nachrichten lassen sich mit der Technik heutzutage problemlos übersetzen“, bestätigt Kuchelmeister-Heinzmann. 

Im Kleinstbetrieb sind die Kommunikationswege kurz und die Kontakte direkt. „Es ist wie eine kleine Familie, wir fühlen uns hier sehr wohl“, sagt Karine Bayanduryan. Mittlerweile verstehen die beiden neuen Mitarbeiterinnen vieles auch ohne technische Hilfsmittel. Untereinander unterstützen sich die beiden geflüchteten Frauen, sowohl bei Alltagsangelegenheiten als auch bei der Arbeit. Der Sohn von Frau Bayanduryan hat den Wunsch, nach dem Abschluss seines Integrationskurses eine Ausbildung als Physiotherapeut zu beginnen.