Die anhaltend schwache Konjunktur belastet den Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit ist im Jahresdurchschnitt 2024 deutlich gestiegen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt dagegen schwach. Die Inanspruchnahme konjunktureller Kurzarbeit war 2024 stark ausgeprägt. Im August 2024 lag die Zahl der Kurzarbeitenden im Agenturbezirk nach vorläufigen, hochgerechneten Daten bei 2.787 Personen in 140 Betrieben. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr (August 2023: 1.398 Kurzarbeitende) – und mehr als zehn Mal so viele wie im August 2022 (237 Kurzarbeitende).
Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Bundesregierung zum 1. Januar die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld von zwölf auf bis zu 24 Monate verlängert. „Mit dem Kurzarbeitergeld erhalten Betriebe in schwierigen Zeiten mehr Planungssicherheit, sie können damit ihre erfahrenen und eingearbeiteten Beschäftigten halten“, erklärt Sylvia Scholz, Chefin der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen. „Von der verlängerten Bezugsdauer profitieren Unternehmen, die sich bereits jetzt in Kurzarbeit befinden und bei denen der Arbeits- und Entgeltausfall mehr als zwölf Monate andauern wird.“
Im Dezember zeigten 79 Betriebe für 1.099 Beschäftigte aus dem Agenturbezirk Kurzarbeit an (vorläufige Daten, 01.12. bis 26.12.24). Schwerpunkte bei den neuen Anzeigen nach Branchen waren die Herstellung von Metallerzeugnissen, Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, Maschinenbau, Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sowie Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren.
Entwicklung in den Rechtskreisen
Bei der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) waren im Dezember 5.903 Personen arbeitslos gemeldet (146 Personen mehr als im Vormonat und 1.113 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Bereich der Jobcenter (Rechtskreis SGB II) waren 6.561 Arbeitslose registriert (29 Personen mehr als im Vormonat und 389 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 53 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Stellenmarkt
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bleibt verhalten: 839 Stellen wurden im Dezember neu gemeldet (164 weniger als im Vormonat und 246 weniger als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 3.262 freie Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit.
Die Regionen im Überblick
Kreis Rottweil: Die Arbeitslosigkeit im Kreis Rottweil ist im Dezember gestiegen. 2.839 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 72 Personen mehr (3 Prozent) als im November und 352 Personen bzw. 14 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,5 Prozent.
Schwarzwald-Baar-Kreis: Die Arbeitslosigkeit im Schwarzwald-Baar-Kreis ist im Dezember gestiegen. 5.750 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 47 Personen mehr (1 Prozent) als im November und 763 Personen bzw. 15 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent.
Kreis Tuttlingen: Die Arbeitslosigkeit im Kreis Tuttlingen ist im Dezember gestiegen. 3.875 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 56 Personen mehr (2 Prozent) als im November und 387 Personen bzw. 11 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,6 Prozent.