Wie in den letzten Jahren, boten sich für Ausbildungssuchende eine große Auswahl: 3.973 Ausbildungsstellen und 2.508 Bewerberinnen und Bewerber waren für die Ausbildungsvermittlung bei der Agentur für Arbeit gemeldet. Die Lücke zwischen beiden Marktseiten ist jedoch kleiner geworden – bei den Bewerbern waren es rund 115 Personen bzw. 4,4 Prozent weniger und die Unternehmen meldeten rund 442 Ausbildungsangebote bzw. 10 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spiegeln sich in der gemischten Bilanz wider – so haben sich die Zahlen der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den Kammern unterschiedlich entwickelt. Die Fachkräftesicherung bleibt eine zentrale Herausforderung für Unternehmen. Die Partner am Ausbildungsmarkt Agentur für Arbeit, Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Handwerkskammer (HWK) setzen auf Orientierung, Beratung, Vermittlung und Förderung, um junge Menschen und Ausbildungsbetriebe zusammenzubringen. Sie betonen, dass ein Einstieg in die duale Ausbildung weiterhin möglich ist:
Wer noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle ist, sollte sich schnellstmöglich bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit oder bei den Kammern melden.
Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen
Sylvia Scholz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Rottweil - Villingen-Schwenningen:
Zitat:Die Investition in die Berufsausbildung bleibt der wichtigste Hebel zur Fachkräftesicherung für Unternehmen. Eine gezielte Unterstützung bei der beruflichen Orientierung hilft allen: Jungen Menschen am Beginn ihrer Erwerbskarriere und Unternehmen, die dringend Nachwuchskräfte benötigen. Unabhängig, für welchen Berufsweg sich Jugendliche anhand ihrer Stärken und Neigungen entscheiden: Fakt ist, dass auf das gesamte Arbeitsleben betrachtet, die Arbeitslosigkeit von Menschen mit Berufsabschluss sehr viel geringer ausfällt. Eine Ausbildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Erwerbsbiografie, ein höheres Lebenseinkommen und mehr Sicherheit im Job.
Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg
Miriam Kammerer, Stellv. Geschäftsbereichsleiterin Bildung und Prüfung Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg:
Zitat:Leider können wir diesmal nicht von einem ausgeglichenen Ergebnis sprechen. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist spürbar zurückgegangen – sowohl in unserer Region als auch landesweit. Nach mehreren Jahren relativer Stabilität zeigt sich nun, dass die wirtschaftliche Unsicherheit zunehmend auf den Ausbildungsmarkt durchschlägt. So haben wir im Vergleich zum 31. Oktober des Vorjahres 7,7 Prozent weniger Verträge abgeschlossen. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen zeigen viele Betriebe dennoch eindrucksvoll, dass sie an der Ausbildung festhalten. Sie investieren Zeit, Geld und Herzblut in junge Menschen – und sichern damit langfristig ihre Fachkräftebasis. Ausbildung bleibt die beste Antwort auf Unsicherheit. Wer heute ausbildet, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit von morgen.
Handwerkskammer Konstanz:
Werner Rottler, Präsident der Handwerkskammer Konstanz:
Zitat:Das Handwerk gestaltet die Zukunft aktiv mit und eröffnet jungen Menschen spannende Perspektiven: Mit 1.702 neuen Ausbildungsverträgen und damit einem Plus von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr wächst auch die Nachfrage in Berufen wie Bau, Elektro und Metall – genau dort, wo Digitalisierung, Energiewende und Modernisierung entstehen. Das Handwerk bietet nicht nur sichere Karrierewege, sondern auch die Chance, sichtbare Ergebnisse zu schaffen, Verantwortung zu übernehmen und direkt an den Projekten von morgen mitzuwirken. Wir hoffen, dass das bei der Generation Z auch künftig ankommt.