Menschen mit Migrationshintergrund in der Firma? Eine gute Idee!

Arbeitsagentur berichtet mit Partnern über den Job-Turbo

27.02.2024 | Presseinfo Nr. 22

„Die Bundesregierung möchte mit dem Aktionsplan "Job-Turbo" die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt beschleunigen. Die beschlossenen Maßnahmen richten sich an alle geflüchteten Menschen, die Integrationskurse beendet haben und in den Jobcentern betreut werden. Das betrifft sowohl Menschen aus der Ukraine als auch aus anderen Herkunftsländern. Dazu ist ein Aktionsplan von der Bundesregierung und der Bundesagentur für Arbeit verabredet worden. Der Aktionsplan betrifft insbesondere die Arbeit in den Jobcentern“, erklärt Olaf Ruch, Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt Ost.

„Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen und die Motivation der geflüchteten arbeitssuchenden Menschen im Anschluss eines Integrationskurses eine Beschäftigung aufnehmen zu wollen, sind die Basis für eine gelingende Vermittlungsarbeit. Eine Arbeit zu haben, bedeutet auch gesellschaftliche Integration und finanzielle Unabhängigkeit. Zugleich wird es für die Menschen leichter, ihre Sprachkenntnisse im regelmäßigen Umgang mit Kolleginnen und Kollegen weiter zu vertiefen und auszubauen. Bei Bedarf unterstützen wir parallel zum Einstieg in den Job mit Förderangeboten, die das fachliche Sprachniveau weiter steigern. Wir brauchen weiter die Aufgeschlossenheit der Unternehmen, den geflüchteten Menschen eine Chance zu geben, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen“, ergänzt Ines Blaschczok, Geschäftsführerin der Jobcenter Dessau-Roßlau.

Um Migranten an den regionalen Arbeitsmarkt heranzuführen und die Arbeitsangebote zu präsentieren gibt es unterschiedliche Formate. Ein Format hat sich dabei besonders bewährt, dass der Bewerbertage und Messen. Auch zum Rückkehrertag 2023 am 27. Dezember im Saal der Stadtwerke Dessau wurden alle ukrainischen Arbeitssuchende aus Dessau-Roßlau eingeladen, u.a. auch Andrii Radchenko.

"Neben vielen anderen Formaten präsentieren wir uns schon seit einigen Jahren auf dem Rückkehrertag in Dessau. Als wachsendes Unternehmen mit hoher Auslastung ist Hufcor ein moderner Arbeitgeber mit steigendem Personalbedarf auf allen Ebenen – von Produktion über Planung und Vertrieb bis hin zur Administration. Dabei liegt unser Fokus eher auf tatsächlichen Kompetenzen als auf genormten Abschlüssen“, so Sven Barnutz, Geschäftsführer der HUFCOR Deutschland GmbH aus Dessau-Roßlau.

"Andrii Radchenko verfügt über jahrelange Erfahrung als Handwerker und umfangreiche Fertigkeiten. In seiner ukrainischen Heimat hat er als Tischler und Modellbauer gearbeitet. Nach einer kurzen Praktikumsphase war klar, dass er perfekt zu uns passt, zum 1. Februar 2024 haben wir ihn deshalb fest eingestellt. Seitdem übernimmt er die Aufgaben eines Tischlers bei der Produktion unserer mobilen Trennwandsysteme für den gesamten europäischen Markt", erklärt Barnutz abschließend.

Zahlen/ Daten/ Fakten
Der Anteil der Beschäftigten in Dessau-Roßlau mit der ukrainischen Staatsbürgerschaft ist seit Februar 2022 deutlich gestiegen. Waren es im Februar 2022 noch 39, so sind es 129. Im Vergleich dazu stieg die Anzahl des ukrainischen Beschäftigten im Agenturbezirk von 163 auf 909.
Die meisten Ukrainer in Dessau-Roßlau sind als Fachkräfte oder Spezialisten eingestellt, 27 auf dem Helferniveau. Gleiches Bild zeigt sich im Agenturbezirk von 909 Beschäftigten sind es 329 auf Helferniveau.
Drei Branchen greifen in Dessau-Roßlau im besonderen Maß auf ukrainische Arbeitskräfte zurück: Soziale und kulturelle Dienstleistungen, gefolgt von Berufen in der Gesundheitsbranche und dem Lebensmittel- und Gastgewerbebranchen.