Die Zahl der Beschäftigten in den Pflegeberufen ist gestiegen. Das zeigt eine Datenauswertung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost anlässlich des „Tags der Pflege“ am 12. Mai.
Zum Stichtag 30.06.2024 waren im Pflegebereich1 8.441 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 358 Beschäftigte bzw. 4 Prozent mehr als vor 4 Jahren. Damit gehört der Pflegebereich zu den Wirtschaftssektoren, die von einem Zuwachs an Beschäftigten profierte. Viele Pflegekräfte sind weiblich und arbeitet in Teilzeit. Der Frauenanteil lag über 80 Prozent.
Im Vergleichszeitraum (2020 zu 2024) entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen unterschiedlich. Während in der Stadt Dessau-Roßlau (+196) und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld (+130) Zuwächse zu verzeichnen sind, stieg der die Anzahl im Landkreis Wittenberg nur um 32 Beschäftigte.
„Über 10% der Beschäftigten hat bereits das 60.Lebensjahr vollendet und wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand einmünden. Beim Blick in die Zukunft wird deutlich, wie wichtig eine frühzeitige Rekrutierung von Nachwuchskräften sowie das Anwerben ausländischer Pflegefachkräfte ist, um die Versorgung auch zukünftig sicherzustellen,“ betont der Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt Ost, Olaf Ruch.
Der Anteil an ausländischen Arbeitskräften in den Pflegeberufen stieg seit 2020 stetig an und hat sich inzwischen mehr als verdoppelt. So waren vor 4 Jahren im Agenturbezirk 171 ausländische Pflegekräfte versicherungspflichtig beschäftigt und im letzten Jahr bereits 380 Ausländer.
Im Vergleichszeitraum stieg auch die Anzahl der Auszubildenden. 2024 verzeichnete die Pflegebranche 704 Auszubildende, das sind 19 % mehr als vor 4 Jahren. 22 % aller Auszubildenden hatten einen ausländischen Pass.
Hohe Bedarfe an Fachkräften
Im Gesundheits- und Sozialwesen zählen 158 offene Arbeitsstellen und 19 gemeldete Ausbildungsstellen zum aktuellen Bestand.
„Die Bedarfe werden weiter zunehmen. Wir werben explizit für die duale Ausbildung zum Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau. Gleichzeitig setzen wir auf die Weiterbildung von gering qualifizierten Beschäftigten und die Qualifizierung von arbeitslos gemeldeten Menschen,“ so Ruch.
Die demographische Entwicklung und der medizinische Fortschritt führen zu einem steigenden Bedarf an Arbeitskräften, insbesondere an examinierten Pflegekräften. Im Jahr 2024 haben 120 Menschen eine berufliche Weiterbildung im Bereich Pflege begonnen. Das sind mehr als doppelt so viele Menschen als 2020 (54) eine Qualifizierungsmaßnahme aufgenommen haben.
1 GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGE, RETTUNGSDIENST UND GEBURTSHILFE gemäß Ziffer 813 der Klassifikation der Berufe und ALTENFPLEGE gemäß Ziffer 812 der Klassifikation der Berufe