Die regionalen Entwicklungen am Arbeitsmarkt standen im Zentrum des intensiven Austausches zwischen der Leiterin der Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim Elisabeth Giesen und dem Bundestagsabgeordneten Harald Ebner. Konkret ging es um die Themen Fachkräfteeinwanderung, Bürgergeld und Ausbildungsmarkt.
Einigkeit herrschte darüber, dass viele Branchen ohne ausländische Arbeitskräfte große Probleme hätten. „Wir brauchen gesteuerte Zuwanderungen auf Basis zwischenstaatlicher Abkommen wie beispielsweise mit dem Westbalkan“, erklärte Elisabeth Giesen. Beim Thema Bürgergeld sprach Harald Ebner die Pläne der Regierung an, den Vermittlungsvorrang wieder einzuführen: „Ich befürchte, dass Bürgergeldempfänger vermehrt in prekäre Jobs vermittelt werden.“ Studien belegen, dass solche Vermittlungen unter Androhung von Leistungsminderungen potenziell nicht nachhaltig sind. „Grundsätzlich ist es bei allen gesetzlichen Neuregelungen wichtig, den Bürokratieaufwand zu beachten“, erklärte Harald Ebner. Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es sehr gute Chancen. Auf einen Bewerber kommen rein rechnerisch fast zwei freie Ausbildungsplätze. „Trotzdem nehmen wir die Tendenz wahr, dass junge Leute nach der Schule als Ungelernte direkt in Arbeit gehen,“, zeigt sich Elisabeth Giesen besorgt. „Eine Berufsausbildung oder ein Studium sind jedoch der beste Einstieg für Erfolg und Sicherheit im Berufsleben.“