Winterarbeitslosigkeit geht bereits zurück

Arbeitsmarktbericht für den Landkreis Cham im Februar 2024

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 21

„Im Landkreis Cham ist die Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat leicht zurückgegangen. Dies ist auch deshalb erfreulich, da die Arbeitslosigkeit im Februar saisonal bedingt oft noch einmal leicht steigt. Viele der im Vorjahr freigestellten Arbeitnehmenden haben Wiedereinstellungszusagen von ihren Arbeitgebern erhalten. Wie die Wiedereinstellungen im März und April zum Tragen kommen, wird sich zeigen“, sagt Wolfgang Kürzinger, Leiter der Arbeitsagentur-Geschäftsstellen Cham und Bad Kötzting.

Die Arbeitslosigkeit nahm binnen Monatsfrist um 26 Personen ab. Mitte des Berichtsmonats waren 3.173 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Februar 2023 waren 56 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote bewegt sich mit aktuell 4,3 Prozent auf dem Niveau des Vormonats und Vorjahres.

„Der Stellenzugang bewegt sich wie bereits in den Vormonaten unter den Vorjahreswerten. Der Stellenbestand bei den Arbeits- und Ausbildungsstellen bleibt allerdings auf einem hohen Niveau“, berichtet der Arbeitsmarktexperte.

Mitte Februar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters 2.642 Stellenangebote gemeldet, 134 Offerten weniger als im Februar 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 593 Stellen.

Bewegungszahlen

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus 346 Personen arbeitslos und somit sechs Arbeitnehmer weniger als im Februar 2023. Im Gegenzug beendeten 229 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren 63 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahresmonat.

Blick in die Branchen

„Im Bauhauptgewerbe bereiten sich die Betriebe auf die neue Saison vor. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist uneingeschränkt vorhanden. Es lässt sich beobachten, dass sich Jugendliche aus der Region wieder verstärkt für das Handwerk interessieren. Die Unternehmen melden nach wie vor offene Stellen. Erfreulich ist, dass manche Betriebe in der Saisonpause Weiterbildungsangebote für ihre Beschäftigen genutzt haben. Auch im Baunebengewerbe haben die Arbeitgeber einen hohen Bedarf an Fachkräften.

Im Großhandel gibt es spartenspezifisch wieder mehr Stellenmeldungen. Das sind positive Signale. Ich hoffe, dass sich das fortsetzt“, führt der Geschäftsstellenleiter aus.

In der Elektronikindustrie herrscht derzeit Zurückhaltung bei Stellenmeldungen. Dies betrifft vor allem Tätigkeiten im Helferbereich. „Das zeigt einmal mehr die Bedeutung von Ausbildung und Qualifizierung, denn im Fachkräftebereich gibt es weiterhin Bedarf“, erklärt Kürzinger.

Die Betriebe des Gesundheitswesens können ihre Bedarfe in allen Sparten weiterhin nicht decken.

Vor allem bei den Gaststätten und Restaurants, die von den Wintersportmöglichkeiten im näheren Umkreis abhängig sind, hält sich aufgrund der milden Witterung die Zahl der Gäste in Grenzen. Deshalb gibt es hier aktuell kaum akuten Personalmangel. Doch die Wirte und Hoteliers planen vielfach bereits jetzt für das kommende Frühjahr. Es wird vor allem nach Unterstützung in der Küche und im Service gesucht. Die Gewinnung von neuen Auszubildenden für September 2024 ist in vollem Gange. Die Betriebe freuen sich über Bewerbungen von interessierten Jugendlichen für die vielfältigen Berufe der HoGa-Branche.

Speditionen, Post- und Kurierdienste melden Rückgänge bei den Aufträgen. Die gestiegene Maut und die konjunkturelle Abschwächung werden als Gründe genannt.

„Für die Bezieher von Saisonkurzarbeitergeld sind noch Förderungen in der beruflichen Qualifizierung bzw. Weiterbildung möglich. Die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter beraten hierzu sehr gerne“, sagt Wolfgang Kürzinger.

„Gerne erinnere ich auch an den Fachkräftetag am 13. März, der durch die Wirtschaftsförderung des Landkreises Cham organisiert wird“, betont Kürzinger.

Blick auf den Gesamtagenturbezirk

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Schwandorf, zu dem die Landkreise Schwandorf, Amberg-Sulzbach und Cham sowie die Stadt Amberg gehören, sank die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist um elf Personen. Mitte des Berichtsmonats waren insgesamt 9.957 Personen arbeitslos gemeldet, 724 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 4,1 Prozent. Im Februar 2023 lag die Quote bei 3,8 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosigkeit ist aktuell im Landkreis Amberg-Sulzbach mit 3,5 Prozent zu verzeichnen, gefolgt vom Landkreis Schwandorf (3,7 Prozent), dem Landkreis Cham (4,3 Prozent) und der Stadt Amberg (5,8 Prozent).

Mitte Februar waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und der drei Jobcenter 7.167 Stellenangebote gemeldet, 429 Offerten weniger als im Februar 2023. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen 1.814 Stellen und somit 403 Offerten weniger als im Vorjahreszeitraum.