Der Arbeitsmarkt im Mai 2025

Wenig Impulse am Arbeitsmarkt – die Arbeitslosigkeit stagniert

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 16

Der Arbeitsmarkt im Mai 2025 

Wenig Impulse am Arbeitsmarkt – die Arbeitslosigkeit stagniert

Agentur für Arbeit Schweinfurt

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt (Stadt Schweinfurt, Landkreis Bad Kissingen, Landkreis Rhön-Grabfeld, Landkreis Haßberge, Landkreis Schweinfurt) im Mai 2025 gesunken. 9.349 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 83 Personen weniger (-1 Prozent) als im April, aber 969 Personen bzw. 12 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,8 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 3,4 Prozent.

Zitat:


„Der Arbeitsmarkt ist insgesamt weiterhin von schwierigen Rahmenbedingen geprägt. Es fehlen derzeit wesentliche Impulse aus der Wirtschaft für eine nachhaltige Trendumkehr. Die weiterhin hohe Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld, vor allem im verarbeitenden Gewerbe - einer die wichtigsten Beschäftigungssäulen der Region - geben derzeit wenig Hoffnung auf eine schnelle Belebung der Nachfrage“, fasst Alexandra Elbert, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die Lage am Arbeitsmarkt zusammen.
„Zwar fanden im Mai ebenso viele Personen wieder eine neue Arbeitsstelle wie sich arbeitslos melden mussten, jedoch war in der Vergangenheit in einem Mai immer ein größerer Rückgang der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen gewesen“, so Elbert weiter.


Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 4.880 Personen (70 Personen weniger als im Vormonat, aber 810 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 4.469 Arbeitslose registriert (13 Personen weniger als im Vormonat, aber 159 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 48 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 2.383 Personen arbeitslos. Davon kamen 854 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 2.457 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 852 eine Erwerbstätigkeit auf.

Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 633 Stellen wurden im Mai neu gemeldet (101 weniger als im Vormonat und 57 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Verarbeitendes Gewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Aktuell befanden sich damit 4.868 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.

In der Grundsicherung (Jobcenter) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 166 (entspricht 2 Prozent) auf insgesamt 7.830.

10.408 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 176 Personen mehr (2 Prozent) als vor einem Jahr.


Ausbildungsmarkt: Betriebe melden weniger Ausbildungsstellen

Im Bereich der Agentur für Arbeit Schweinfurt (Stadt Schweinfurt, Landkreis Bad Kissingen, Landkreis Rhön-Grabfeld, Landkreis Haßberge, Landkreis Schweinfurt) waren bis Mai insgesamt 2.480 Interessierte als Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet.

Von den 2.480 Bewerberinnen und Bewerber waren zahlenmäßig 325 Personen (15 Prozent) mehr als im Mai 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell noch 1.136 Jugendliche nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.

Die regionalen Unternehmen haben bisher 3.834 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (354 Stellen bzw. 8 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 65 Bewerberinnen und Bewerber. Aktuell sind noch 1.603 Ausbildungs- und duale Studienplätze unbesetzt.

Die Lage am regionalen Ausbildungsmarkt hat sich mittlerweile deutlich verändert. Derzeit gibt es circa 320 Jugendliche mehr als noch vor einem Jahr, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, während die noch offenen Ausbildungsstellen um über 350 niedriger ausfallen. In Folge kommen derzeit auf jeden unversorgten Jugendlichen nur noch 1,4 unbesetzte Ausbildungsstellen, im letzten Jahr konnte sich jeder Jugendliche rechnerisch noch auf 2,5 unbesetzte Ausbildungsstellen bewerben. Trotz der ungünstigeren Entwicklung, bleiben noch zahlreiche unbesetzte Ausbildungsstellen für die Jugendlichen.

Zitat:

Alexandra Elbert: „Wir registrieren verstärkt, dass Unternehmen ihre Ausbildungsstellenangebote aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen Lage wieder zurücknehmen. Damit verringern sich derzeit die Einmündungsmöglichkeiten der Ausbildungssuchenden, vor allem dann, wenn diese auf einen Beruf relativ festgelegt sind und sich möglichen Alternativmöglichkeiten verschließen.
Ich appelliere daher an alldiejenigen Jugendlichen, die bis dato noch keine Einstiegsmöglichkeit gefunden haben, möglichst schnell mit ihrer Berufsberatung Kontakt aufzunehmen, um die verbliebenen Chancen am Ausbildungsmarkt gemeinsam zu bewerten und zu nutzen.“
„Den Unternehmen rate ich, mit Blick auf den demografischen Wandel und den bereits existierenden Fachkräftemangel, weiterhin an der betrieblichen Ausbildung festzuhalten auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig sind. Weiterhin werden wir zukünftig jede Fachkraft dringend brauchen“, so Elbert weiter.